Gewöhnliche Kröten-Binse - Juncus bufonius

Familie: Binsengewächse - Juncaceae

Kategorie: Pionierpflanze  Sauergräser  

Gewöhnliche Kröten-Binse Info

Juncus: lat. Pflanzenname, lat. jungere = zusammenbinden (wg. der Nut­zung als Flechtmaterial); "Binse"
bufonius: lat. bufo = Kröte

andere Namen: Ackermies (Kärnten bei Glödnitz), Katerbat (Münsterland), Krötebinsen (Schlesien), Krötegras (Schlesien), Krottengras, Nätgras (Altmark), Poggengras (Schlesien), Swienegras (Ostfriesland)

Vegetative Merkmale

Die Kröten-Binse ist eine einjährige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 3 und 30 Zentimeter erreicht. Sie wächst ohne Ausläufer vom Grund an büschelig verzweigt und bildet kleine Horste. Die runden, glatten und beblätterten Stängel sind schlaff, häufig niederliegend oder aufrecht wachsend. Die Laubblätter sind in Blattscheide und Blattspreite gegliedert. Die Blattscheiden sind gelb bis rotbraun gefärbt und besitzen keine Blattöhrchen. Die Blattspreite ist schmal und flach und besonders im oberen Bereich fadenförmig ausgebildet.

Generative Merkmale

Der lockere schon im unteren Bereich der Sprossachse beginnende Blütenstand ist eine wenig- bis vielblütige Spirre. Die Blüten stehen einzeln, seltener in Gruppen. Die weißlich-grünen Perigonblätter sind bei einer Länge von 4 bis 7,5 Millimeter lanzettlich zugespitzt und hautrandig, wobei die äußeren etwas länger sind als die inneren und tragen einen grünen Mittelstreif. Die Blüten verfügen über sechs, selten drei bis vier, Staubblätter und drei gestreckte helle Narben. Die 3 bis 5 Millimeter lange, länglich eiförmige Kapsel ist an der Spitze stumpf dreikantig und etwas kürzer als die inneren Perigonblätter. Die Samen sind etwa 0,3 Millimeter lang.

Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September.

Die Chromosomenzahl der Art ist 2n = 30 oder 34, 80 oder 106.

Ökologie

Die Kröten-Binse ist sommerannuell.

Die Gipfelblüten bleiben meist geschlossen, sie zeigen Kleistogamie. Neben den Blüten können sich im Blütenbereich Brutsprosse entwickeln, das heißt, es liegt Pseudoviviparie vor.

Die Samen sind klein und nur 0,02 mg schwer, bei Nässe sehen sie durch die schleimig aufgequollene Samenschale aus wie der Laich von Kröten. Es findet typische Trittausbreitung statt, da die Klebsamen an Füßen und Schuhen haften bleiben; dazu kommt die Ausbreitung mit Erde durch Wasservögel.


Standort

Sie besiedelt feuchte und offene Standorte an Gewässerufern, in kurzlebigen Schlammboden-Pionierfluren, feuchten Ruderalstellen, nassen Äcker sowie kurzlebigen Unkrautfluren. In Mitteleuropa ist sie eine Isoeto-Nanojuncetea-Klassencharakterart.

In den Allgäuer Alpen steigt sie im Tiroler Teil an der Krinnenspitze bis zu 2000 m Meereshöhe auf.

Verbreitung/Vorkommen

Die Kröten-Binse ist weltweit verbreitet.

Gewöhnliche Kröten-Binse Steckbrief

Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar;
Höhe/Länge von 1cm bis 30cm
Blütezeit von Juni bis September
Lebensraum: Äcker, Getreidefelder, Brachen; Ebene; Gebirge; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Gewässer, Feuchtgebiete; Mittelgebirge; Ufer, Dämme;
Blütenstand: Rispe
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Besonderheiten Blatt/Pflanze: Blätter röhrenförmig, (z. B.: Allium, Juncus);
Häufigkeit: sehr häufig
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 2000m
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: Schlammboden / Schlickboden;
Bodenfeuchte: feucht; mäßig feucht; wechselfeucht;

Gewöhnliche Kröten-Binse Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: Schlammboden / Schlickboden;
Boden Feuchte: feucht; mäßig feucht; wechselfeucht;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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