Moosglöckchen - Linnaea borealis

Familie: Geißblattgewächse - Caprifoliaceae

Kategorie: Alpenpflanze  

Moosglöckchen Info

Linnaea: n. d. schwed. Botaniker C. von LinnÉ (1707 - 1778); "Moos­glöckchen"
borealis: nordisch

andere Namen: Erdglöckchen

Das Moosglöckchen oder Erdglöckchen (Linnaea borealis) ist die einzige Pflanzenart der Gattung Linnaea in der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Alle anderen Arten, die früher in diese Gattung gestellt wurden, sind nun in der Gattung Abelia enthalten.

Die Pflanze ist die sogenannte Landskapsblomma („Landschaftsblume“) von Småland in Schweden. In dieser Provinz ist Carl von Linné geboren und aufgewachsen.


Vegetative Merkmale

Beim Moosglöckchen handelt es sich um einen immergrünen, kriechenden Halbstrauch, der Wuchshöhen von etwa 20 Zentimetern erreicht. Es wurzelt bis 50 Zentimeter tief. Ab dem Alter von 5 bis 15 Jahren werden über der Erde verlaufende Stolonen gebildet. Mit den Stolonen erfolgt eine vegetative Vermehrung und so findet man auch in der Natur Bestände die Klone darstellen, genetisch identisch sind. Aus den Stolonen treiben neue Äste. Die Äste bekommen nur Durchmesser von etwa 3 Millimetern.

Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist leicht behaart. Die einfache, relativ kleine Blattspreite ist rundlich und am Rand leicht gekerbt. Nach etwa 12 bis 16 Monaten werden die Laubblätter abgeworfen.

Generative Merkmale

Die Blüten sitzen im Regelfall in Zweizahl (daher der englischsprachige Trivialname „Twinflower“) an einem aufrechten Blütenstandsstängel. Die Blüten sind nickend, also mit den Kronzipfeln nach unten weisend. Charakteristisch ist der an Vanille, Mandeln oder Anis erinnernder starker Duft der Blüten. Die Blüte wird von vier kelchähnlichen Hochblättern umgeben, die den drüsig behaarten, unterständigen Fruchtknoten umschließen. Der Kelch ist fünfzählig. Die fünf blassrosafarbenen Kronblätter sind glockenförmig verwachsen mit fünf Kronzipfeln. Es sind vier Staubblätter vorhanden. Es wird Nektar produziert. Es wird eine einsamige Nuss gebildet, die etwa 36 Tage von der Befruchtung bis zur Reife benötigt.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 32.


Standort

In Mitteleuropa ist es ausgesprochen selten und kommt nur in Nadelwäldern mit ausreichender Moosschicht vor.

Verbreitung/Vorkommen

Das Moosglöckchen bewohnt die borealen Nadelwälder der kühl-gemäßigten Holarktis, ist also in den nördlichen Gebieten und den Hochgebirgen Eurasiens und Nordamerikas zu finden. Es ist in Mitteleuropa eine Charakterart der Ordnung Piceetalia, kommt überregional vor allem in Pflanzengesellschaften des Verbands Linnaeao-Piceion aber auch in denn des Verbands Dicrano-Pinion vor.

Sonstiges

Benannt wurde die Gattung 1737 nach dem schwedischen Botaniker und Systematiker Carl von Linné, dessen Lieblingsblume sie war. Linné bat seinen reichen Freund und Gönner Jan Frederik Gronovius um diese Namensgebung, da er diese Art nicht nach sich selbst benennen wollte. Das Artepithet borealis, das Linné 1753 zur Artbeschreibung ergänzte, bedeutet „aus dem Norden kommend“.

Moosglöckchen Steckbrief

Blütenfarbe: rot, rosa oder purpurn;
Höhe/Länge von 5cm bis 20cm
Blütezeit von Juli bis August
Lebensraum: Gärten und Parks; Gebirge; Mauern, Felsen, Felsspalten; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Traube
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: gesägt;
Trockenfrüchte: Nuß
Häufigkeit: sehr selten
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 1200m
Höhenstufe max. in den Alpen: 2200m
Bodenart: +/- humoser Boden; kalkarmer / kalkfreier Boden; Silikatboden; steiniger Boden / Kies / Grus;

Moosglöckchen Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; kalkarmer / kalkfreier Boden; Silikatboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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