Saat-Lein - Linum usitatissimum

Familie: Leingewächse - Linaceae

Kategorie: Heilpflanze  Faserpflanze  Ölpflanze  landwirtschaftliche Kulturpflanze  

Saat-Lein Info

Linum: lat. Name des Leins (lat. linum = Faden, aus dem Sten­gel lassen sich Fäden spinnen); "Lein"
usitatissimus: sehr gebräuchlich

andere Namen: Flachs, Saat-Lein

2005 war der Lein in Deutschland die Heilpflanze des Jahres.

Vegetative Merkmale

Der Gemeine Lein ist eine einjährige Pflanze (Therophyt), die eine Wuchshöhe von 20 bis 100 Zentimetern erreicht. Sie besitzt eine kurze, spindelförmige Pfahlwurzel mit feinen Seitenwurzeln. Die Hauptwurzel wird etwa gleich lang wie der Spross. Die ganze Pflanze ist kahl. Die Stängel stehen meist einzeln und aufrecht, im Bereich des Blütenstandes sind sie verzweigt.

Stängel und Fasern

Das äußerste Gewebe im Stängel ist die von einer Wachsschicht überzogene Epidermis. Es folgt die chlorophyllführende Rindenschicht. In die Rindenschicht eingebettet sind 20 bis 50 Bastfaserbündel als Festigungsgewebe. Jedes Bündel besteht aus zehn bis 30 Sklerenchym-Zellen, den Elementarfasern. Diese besitzen einen sechseckigen bis polygonalen Querschnitt mit kleinem Hohlraum. Die Länge einer Elementarfaser beträgt im Durchschnitt 2,5 bis sechs Zentimeter, in den oberen Stängelteilen kann sie auch acht bis zehn Zentimeter erreichen. Das ganze Faserbündel wird als technische Faser bezeichnet. Der Fasergehalt des Stängels beträgt 19 bis 25 %. Die Faser selbst besteht zu 65 % aus Zellulose, die weiteren Bestandteile sind Hemizellulose mit 16 %, Pektin (3 %), Protein (3 %), Lignin (2,5 %), Fette und Wachse (1,5 %), Mineralstoffe (1 %) und 8 % Wasser.

Nach innen zu folgt das sehr dünne Kambium, sodann der größte Bereich, der Holzzylinder. Im Zentrum befindet sich ein schmaler Bereich aus Mark, im reifen Stängel noch ein Hohlraum (Lumen, 1).

Die stiellosen Laubblätter stehen wechselständig. Sie sind zwei bis drei (selten vier) Zentimeter lang und 1,5 bis drei (sechs) Zentimeter breit. Ihre Form ist lineal-lanzettlich, dabei ist ein Blatt fünf- bis 15 mal so lang wie breit. Die Blätter sind dreinervig, kahl und haben einen glatten Rand.

Blütenstand und Blüten

Der Blütenstand ist ein rispenartiger Wickel. Die Blüten sind groß und über zwei Zentimeter breit. Die Blütenstiele sind länger als das Tragblatt, kahl und aufrecht. Die Blüte ist fünfzählig. Die Kelchblätter sind fünf bis sieben (neun) Millimeter lang. Sie sind lang zugespitzt, haben einen weißen Hautrand und sind an der Spitze bewimpert. Die Kelchblätter sind drei- oder fünfnervig. Die Kronblätter sind 12 bis 15 Millimeter lang und von hellblauer Farbe mit dunklerer Aderung, selten weiß, violett oder rosa. Die fünf Staubblätter sind zwei bis fünf Millimeter lang, an ihrem Grund sitzen Nektarien. Der Fruchtknoten ist oberständig und besteht aus fünf verwachsenen Fruchtblättern mit freien Griffeln. Die Narben sind keulenförmig. Blütenbiologisch handelt es sich um eine homogame, nektarführende Scheibenblume. Vorherrschend ist Selbstbestäubung (Autogamie), die Fremdbefruchtung durch Insekten (Auskreuzungsrate) beträgt rund fünf Prozent.

Samen des Gemeinen Leins

Die Fruchtstiele stehen aufrecht und tragen eine sechs bis neun Millimeter lange Kapsel. Diese ist kugelig-eiförmig und rund einen Millimeter lang geschnäbelt. Die Kapsel ist fünffächrig, jedes Fach enthält zwei Samen. Dabei ist jedes Fach durch falsche Scheidewände in zwei Kompartimente mit je einem Samen unterteilt. Die Kapsel öffnet sich wand- oder fachspaltig oder bleibt geschlossen.

Die Samen sind 4 bis 4,9 (6,5) Millimeter lang und 2,5 bis drei Millimeter breit. Die Form ist abgeflacht eiförmig. Der Nabel (Hilum) liegt am schmalen, zugespitzten Ende. Die Farbe der Samen variiert je nach Sorte von hellgelb bis dunkelbraun bei glänzend glatter Oberfläche. Die Tausendkornmasse beträgt bei Faserlein vier bis sieben Gramm, bei Öllein bis zu 15 Gramm. Die Samenschale ist dünn, spröde und besteht aus fünf Schichten: Die Epidermis bildet Schleimstoffe. Es folgen nach innen je eine Zellschicht Ringzellen, Steinzellen und Querzellen. Die innerste Schicht, die Pigmentschicht ist einzellschichtig und besteht aus vier- bis sechseckigen, dickwandigen Zellen und ist für die Farbe des Samens verantwortlich. Das Endosperm ist schwach ausgeprägt und nur in Form eines dünnen Häutchens vorhanden. Die Zellen enthalten wie die der Keimblätter Öl und Eiweiß. Der Embryo besitzt zwei kräftige, fleischige Keimblätter, die als Speicherorgane dienen.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 30 oder 32.


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Inhalt:90 Kapseln, Darreichungsform: Kapseln (Eine Dose ist ausreichend für einen Monat)
Zutaten:
Bio Leinsamen, Bio Flohsamenschalen, Bio Gerstengras, Bio Chlorella, Bio Inulin, Bio Ingwer, Bio Curcuma, Bio Coriander, in pflanzlicher Kapselhülle
Empfohlene tägliche Verzehrmenge:
Täglich 3×1 Kapseln unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit einnehmen.
3 Kapseln entsprechen 300 mg Bio Leinsamen, 300 mg Bio Flohsamenschalen, 300 mg
Bio Gerstengras, 150 mg Bio Chlorella, 165 mg Bio Inulin, 150 mg Bio Ingwer,
75 mg Bio Curcuma, 60 mg Bio Coriander
Die angegebene tägliche Verzehrmenge darf nicht überschritten werden. Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung und gesunde Lebensweise.
Lagerhinweis:
Außerhalb der Reichweite von kleinen Kindern. Bei Zimmertemperatur lagern. Vor Licht schützen.
Nur im Direktbezug über Dr. Koll Biopharm erhältlich.

Verwendung in der Küche

Die Leinsamen werden nur zu einem geringen Teil direkt in Backwaren, als Reformkost und als Arzneimittel bei Verstopfung verwendet. Andere medizinische Anwendungen sind wissenschaftlich nicht ausreichend abgesichert. Der überwiegende Teil wird zur Ölgewinnung eingesetzt. Leinöl kann als Speiseöl verwendet werden. Durch den Gehalt von 50 % bis 67 % Linolensäure ist es ein trocknendes Öl. Nebenprodukte der Ölgewinnung sind Leinkuchen und Leinschrot, wegen des Reichtums an Protein werden sie als Tierfutter, besonders für Rinder und Kälber verwendet.

Inhaltsstoffe

Der Ölgehalt der Samen liegt zwischen 30 % und 44 % und hängt ab von der Sorte, den Umweltbedingungen und dem Grad der Reife. Da Faserlein vor der Vollreife geerntet wird, enthalten seine Samen weniger Öl. Hauptfettsäure ist mit rund 50 % bis 70 % die ungesättigte Linolensäure. Der Gehalt der für die menschliche Ernährung bedeutenden Omega-3-Fettsäuren in Leinöl ist der höchste aller bekannten Pflanzenöle. Die weitere Zusammensetzung beträgt 10 % bis 20 % Linolsäure, 12 % bis 24 % Ölsäure, sowie je unter 10 % Stearin- und Palmitinsäure. Der Roheiweißgehalt liegt zwischen 19 % und 29 %. Der Anteil der für den Menschen essentiellen Aminosäuren Lysin, Methionin und Tryptophan ist hoch. An sekundären Inhaltsstoffen sind die cyanogenen Glykoside Linamarin und Lotaustralin von Bedeutung, die enzymatisch zu Blausäure umgewandelt werden können und daher bei Aufnahme großer Mengen möglicherweise Vergiftungen hervorrufen können.

Verwendung als Baustoff

Die Verarbeitung der Flachsfasern ist aufwändig. Die Flachsstängel werden zunächst geröstet, dabei werden durch Mikroorganismen im Wasser (Wasserröste) oder am Feld liegend (Tauröste) die Bastfasern gelöst. Nach der Röste wird der Lein gebrochen, dadurch wird der Holzkörper zerkleinert und es entstehen die Schäben. Anschließend wird der Lein geschwungen, dabei wird der Werg, der Kurzfasern enthält, von den hochwertigen Langfasern getrennt. Rund 15 % der Stängelmasse sind Langfasern. Diese werden durch Hecheln gereinigt und dann gesponnen. Die Produktion von Flachsfasern dient zu etwa 61 % der Gewinnung von Langfasern.

Leinenfasern, für die die Langfaser genutzt wird, haben einen Marktanteil bei den Textilien von unter einem Prozent. Rund 40 % des Leinens werden zu Bekleidung verarbeitet, 25 % zu Haushaltswäsche, 20 % zu Heimtextilien und 15 % für technische Zwecke.

Der als Nebenprodukt entstehende Werg (Kurzfasern) kann zu Papier verarbeitet werden. Er findet in Polstermöbelfüllungen, Verbundwerkstoffen und Dämmstoffen Verwendung. Die Schäben werden unter anderem in Pressspanplatten als Füllstoff verarbeitet, auch als Tiereinstreu verwendet. Das Leinwachs fällt im Staub an, kann leicht isoliert werden und findet in der Kosmetik und Pharma-Industrie Verwendung.

Die Samen werden sowohl vom Öllein wie vom Faserlein verwertet.

Sonstige Verwendung

Die Verarbeitung der Flachsfasern ist aufwändig. Die Flachsstängel werden zunächst geröstet, dabei werden durch Mikroorganismen im Wasser (Wasserröste) oder am Feld liegend (Tauröste) die Bastfasern gelöst. Nach der Röste wird der Lein gebrochen, dadurch wird der Holzkörper zerkleinert und es entstehen die Schäben. Anschließend wird der Lein geschwungen, dabei wird der Werg, der Kurzfasern enthält, von den hochwertigen Langfasern getrennt. Rund 15 % der Stängelmasse sind Langfasern. Diese werden durch Hecheln gereinigt und dann gesponnen. Die Produktion von Flachsfasern dient zu etwa 61 % der Gewinnung von Langfasern.

Leinenfasern, für die die Langfaser genutzt wird, haben einen Marktanteil bei den Textilien von unter einem Prozent. Rund 40 % des Leinens werden zu Bekleidung verarbeitet, 25 % zu Haushaltswäsche, 20 % zu Heimtextilien und 15 % für technische Zwecke.

Das als Nebenprodukt entstehende Werg (Kurzfasern) kann zu Papier verarbeitet werden. Er findet in Polstermöbelfüllungen, Verbundwerkstoffen und Dämmstoffen Verwendung. Die Schäben werden unter anderem in Pressspanplatten als Füllstoff verarbeitet, auch als Tiereinstreu verwendet. Das Leinwachs fällt im Staub an, kann leicht isoliert werden und findet in der Kosmetik und Pharma-Industrie Verwendung.

Die Samen werden sowohl vom Öllein wie vom Faserlein verwertet. Die Leinsamen werden nur zu einem geringen Teil direkt in Backwaren, als Reformkost und als Arzneimittel bei Verstopfung verwendet. Andere medizinische Anwendungen sind wissenschaftlich nicht ausreichend abgesichert. Der überwiegende Teil wird zur Ölgewinnung eingesetzt. Leinöl kann als Speiseöl verwendet werden. Durch den Gehalt von 50 % bis 67 % Linolensäure ist es ein trocknendes Öl. In der Industrie wird es zu Farben, Lacken, Firnissen, Druckfarben, Wachstüchern, Schmierseife und Linoleum verarbeitet sowie für die Herstellung von Kosmetika und Pflegemitteln eingesetzt. In Farben und Lacken ist es weitgehend durch synthetische Produkte ersetzt worden, wird aber auch heute in Druckfarben sowie für Lacke und Firnisse im Holzschutz benutzt. Nebenprodukte der Ölgewinnung sind Leinkuchen und Leinschrot, wegen des Reichtums an Protein werden sie als Tierfutter, besonders für Rinder und Kälber verwendet.

Sonstiges

Die ältesten archäologischen Leinsamenfunde stammen aus Ali Kosh im Iran (7500–6700 v. Chr.) und aus Çayönü in der Südosttürkei (rund 7000 v. Chr.). Die Leinsamen sind jedoch so klein, dass sie dem Wild-Lein (Linum bienne) zugeordnet werden. In Tell Ramad in Syrien wurden in einer auf 6200 bis 6100 v. Chr. datierten Siedlungsschicht Leinsamen gefunden, die der Größe dem Gemeinen Lein näher sind. Andere frühe Fundstellen liegen am Oberlauf des Tigris, in den Ausläufern des Z?gros-Gebirges und in Syrien. Eine Fundstelle in Griechenland (Sesklo, Peloponnes) wird auf 5500 v. Chr. datiert, zwei Fundstellen in Bulgarien auf 4800 und 4600 v. Chr. Genetische Studien konnten zeigen, dass der Gemeine Lein durch ein einziges Domestizierungs-Ereignis vom Wild-Lein abstammt. Die erste Verwendung war diesen Untersuchungen zufolge die Nutzung der Samen.

Die ältesten Funde der Leinenverarbeitung sind Leinenstoffe aus Ägypten aus dem Beginn des 4. Jahrtausends v. Chr. Sie stammen aus El Badâri in Oberägypten. Auf 3500 bis 3000 v. Chr. wird das Leinentuch aus el-Gebelên in der Libyschen Wüste datiert. Ab der 4. Dynastie haben sich Mumienbinden aus Leinen erhalten. Ebenfalls aus dem Alten Reich stammen bildliche Darstellungen der Flachsernte. Aus dem Mittleren Reich wurden mehrfach Samen und Kapseln als Grabbeigaben gefunden.

Nach Mitteleuropa kam der Lein mit der Bandkeramikkultur (ca. 5700 bis 4100 v. Chr.), er wurde auf den Lößflächen nördlich der Donau bis nach Nordfrankreich angebaut. In den Ufer- und Pfahlbausiedlungen an Bodensee und den Schweizer Seen wurde der Lein etwas später eingeführt. Nach Irland und Schottland gelangte der Lein ungefähr um 1800 v. Chr. In Norddeutschland und Skandinavien ist er erst ab der Eisenzeit, ab etwa 500 v. Chr. nachweisbar, stand aber während der römischen Kaiserzeit (1. bis 3. Jahrhundert n. Chr.) in hoher Blüte.

Im Mittelalter wird der Lein in allen Verzeichnissen zu Landwirtschaft und Medizin aufgelistet. Gemeiner Lein wurde in der Form einer Samendroge als Lini semen bezeichnet. Im Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert war Leinen neben Hanf, Nessel und Wolle als Textilfaser in Gebrauch. Herstellung und Handel mit Leinen waren im Mittelalter und in der frühen Neuzeit wichtige wirtschaftliche Säulen in Venedig, Mailand, Augsburg, Ulm, Kempten und in Gent, Brügge, Antwerpen. Auch für die Hanse waren Leinenprodukte ein wichtiger Handelszweig. Die wichtigen deutschen Anbaugebiete befanden sich um den Bodensee und in Schlesien und verbreiteten sich auf die Schwäbische Alb, das Wuppertal, die Gebiete um Ravensburg und Osnabrück, Sachsen, Thüringen, Böhmen und Ostpreußen. Im 12. und 13. Jahrhundert war Deutschland der weltweit führende Flachsproduzent. Die Leinenproduktion konzentrierte sich auf Schlesien, Schwaben und Westfalen.

Im 18. Jahrhundert hatte Leinen einen Anteil von etwa 18 %, verglichen mit 78 % für Wolle. Wichtige Anbaugebiete waren Westeuropa, Deutschland und Russland. 1875 waren die drei größten Anbaugebiete das Russische Reich mit 910.000 Hektar, das Deutsche Reich mit 215.000 und Österreich-Ungarn mit 94.000 Hektar. Durch das Aufkommen der billigeren und vor allem leichter zu verarbeitenden Baumwolle gingen die Anbauflächen noch im 19. Jahrhundert stark zurück. 1914 wurden in Deutschland nur noch 14.000 Hektar angebaut. Einen kurzen Anstieg erfuhr der Anbau während der beiden Weltkriege, als Baumwollimporte durch die politische Lage nicht möglich waren. In der Nachkriegszeit ging der Leinanbau stark zurück und war 1957 in Westdeutschland und 1979 in Ostdeutschland bis auf geringe Restflächen verschwunden. Der Anbau hielt sich in Westeuropa nur in Nordfrankreich, Belgien und den Niederlanden.

In den 1980er Jahren stieg mit der Ökologie-Bewegung die Nachfrage nach Leinen an.

In den 1990er Jahren gab es in einigen EU-Ländern Anstrengungen, Flachs-Anbau und -produktion wiederzubeleben. Dabei konzentrierte man sich auf die Kurzfaser-Produktion. Durch Förderungen stiegen die Anbauflächen auf bis zu 212.000 Hektar im Jahre 1999. Vermarktungsprobleme auf der einen Seite und strengere Kontrollen bezüglich der tatsächlichen Produktion und Vermarktung der Fasern auf der anderen Seite führten zu einem Rückgang der Anbauflächen in diesen „neuen“ Flachsländern (Spanien, Portugal, Großbritannien, Deutschland). Spanien zahlte die kompletten Förderbeträge der Jahre 1996 bis 1999 in Höhe von knapp 130 Millionen Euro zurück. Der Flachsanbau ist heute wieder im Wesentlichen auf die traditionellen Länder Frankreich, Belgien, Niederlande, sowie die neuen EU-Mitgliedsländer Tschechien, Lettland und Litauen beschränkt.

Im Jahr 2009 wurde bei Kontrollen kanadischer Leinsaat in Baden-Württemberg eine erhebliche Verunreinigung mit gentechnisch verändertem CDC Triffid-Leinsamen gefunden.[

Saat-Lein Steckbrief

Blütenfarbe: blau, lila oder violett;
Höhe/Länge von 30cm bis 60cm
Blütezeit von Juni bis Juli
Lebensraum: Äcker, Getreidefelder, Brachen; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.;
Blütenstand: Rispe
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Lebensdauer: einjährig;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Wasserbedarf: hoch
Nährstoffbedarf: basenreich; nährstoffreich;
Bodenart: lehmiger Boden / Lehmboden;
Bodenfeuchte: frisch;

Saat-Lein Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: lehmiger Boden / Lehmboden;
Boden Feuchte: frisch;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich; nährstoffreich;

Lein stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden, lediglich staunasse, verschlämmungsgefährdete und anmoorige Standorte verträgt er nicht. Für die Blütenbildung und das Faserwachstum sind Langtagbedingungen nötig. Trockenperioden verringern die Faserbündelanzahl deutlich, der Wasserbedarf des Ölleins ist dabei geringer als der des Faserleins. Wichtig ist eine gute Wasserversorgung von rund 120 Millimeter Niederschlag in der Hauptwachstumsphase im Mai/Juni.

In der Fruchtfolge ist ein Abstand von sechs Jahren zwischen zwei Leinanbauten nötig. Dies ist durch die Akkumulation von Schadpilzen, besonders Fusarium oxysporum, im Boden bedingt. Ansonsten stellt Lein keine besonderen Anforderungen an die Fruchtfolge. Wichtig ist eine Vorfrucht, die wenig Unkraut hinterlässt. Als beste Vorfrucht gilt Saat-Hafer, in Frankreich und Belgien wird Lein häufig nach Mais angebaut.

Als Langtagpflanze erfordert der Lein eine frühe Aussaat, in der Regel Ende März/Anfang April. Auftretende Spätfröste werden vertragen, verstärken aber die Basalverzweigung, was für Faserlein ertrags- und qualitätsmindernd ist, für Öllein tolerierbar ist. Das Haupternteprodukt – Faser oder Öl – kann neben der Sortenwahl auch durch die Bestandsdichte beeinflusst werden: geringe Dichten fördern die Samenbildung, hohe Bestandsdichten die Faserbildung.

Düngung beschränkt sich in der Regel auf die Gabe von Phosphor und Kalium, bei Öllein erfolgt eine einmalige Stickstoff-Gabe. Zu viel Stickstoff erhöht die Lagergefahr wesentlich, und führt auch zu schlechterer Faserqualität: die Faserzellen werden weitlumiger und dünnwandiger, die Faserbündel sind locker und unregelmäßig und stärker verholzt. Bei Öllein führt zu viel Stickstoff zu niedrigerem Ölgehalt und einem geringeren Linolensäure-Anteil. Gute Kalium-Versorgung erhöht vor allem die Faserqualität: Größe, Festigkeit, Spinnfähigkeit der Faser werden besser, die Zahl der Faserzellen wird erhöht. Chloride führen zu einer Auflockerung und einer schwammigen Struktur der Fasern, weshalb chloridhaltige Dünger nicht geeignet sind. Der Magnesiumbedarf ist mit einem Entzug von 18 Kilogramm pro Hektar relativ hoch. An Mikronährstoffen sind besonders Bor und Zink wichtig. Bei der Tauröste, die auf den Feldern stattfindet, gelangt ein Großteil der aufgenommenen Nährstoffe wieder in den Boden zurück.

Die Ernte erfolgt beim Öllein nach 110 bis 120 Tagen Vegetationszeit durch Mähdrusch. Die Erträge liegen zwischen 1,8 und 3,0 Tonnen Leinsaat pro Hektar.

Faserlein erfordert zur Ernte spezielle Maschinen. Die Ernte erfolgt zur Gelbreife, das heißt sieben bis zehn Tage vor Vollreife. Dabei werden die Pflanzen in Bündeln mit einer Raufmaschine gerauft, also mit dem Wurzelansatz aus dem Boden geholt. Es folgen die weiteren Verarbeitungsschritte wie Rösten, Brechen, Schwingen und Hecheln. Im Durchschnitt werden 5 bis 6 Tonnen Röststroh pro Hektar geerntet.

Junge Bestände sind relativ konkurrenzschwach, sodass Unkräuter eine Rolle spielen: Acker-Stiefmütterchen (Viola arvensis), Gewöhnliches Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris), Kamille (Matricaria recutita), Schwarzer Nachtschatten (Solanum nigrum), Weißer Gänsefuß (Chenopodium album), Windenknöterich (Fallopia convolvulus), Vogel-Knöterich (Polygonum aviculare), Vergissmeinnicht (Myosotis spp.), Vogelmiere (Stellaria media), Gemeiner Windhalm (Apera spica-venti) und Hühnerhirse (Echinochloa crus-galli). Einige der früher für Flachsfelder typischen „linicolen“ Unkräuter wie der parasitische Flachs-Teufelszwirn (Cuscuta epilinum), der Lein-Lolch (Lolium remotum), Gezähnter Leindotter (Camelina alyssum), eine Unterart der Kornrade (Agrostemma githago var. linicolum) und Flachs-Leimkraut (Silene linicola) sind in Mitteleuropa durch die lange Anbaupause so gut wie ausgestorben.

Die wichtigsten Krankheitserreger des Leins sind Pilze. In Westeuropa ist die wichtigste Krankheit die Flachswelke oder Fusariose, verursacht durch Fusarium oxysporum f. lini. Er zerstört die Leitungsbahnen und scheidet Welketoxine aus, woraufhin die Pflanzen verwelken und absterben. Weitere Krankheiten und ihre Erreger beim Lein sind der Lein-Rost (Melampsora lini), die Pasmokrankheit (Septoria linicola), die Braunfleckenkrankheit oder Anthraknose (Colletotrichum linicola), Stängelbräune und Stängelbruch (Polyspora lini), Pustelkrankheit und Stängeldürre (Phoma linicola und Ascochyta linicola) sowie der Flachs- oder Wurzelbrand (Pythium megalacanthum). Die Pilzkrankheiten Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea), Schwärzepilze (Alternaria) und Mehltau (Oidium lini) sind weniger gefährlich, da gut behandelbar. In Nordamerika können auch durch Asternzikaden übertragene Viren von Bedeutung sein.

An tierischen Schädlingen sind Leinerdflöhe (Aphthona euphorbiae, Longitarsus parvulus) am bedeutendsten, die die Pflanzen durch Fraß schädigen. Daneben gibt es noch Leinblasenfüße (Thrips linarius und Thrips angusticeps).

An abiotischen Faktoren sind wichtig Spätfröste, die zum kompletten Absterben der Keimlinge führen können. Chlorosen können nach zu starker Kalkung auftreten, da diese indirekt einen Eisenmangel hervorruft.

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Literatur

Bildquellenverzeichnis


Schütze diese Pflanze besonders!

ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Schweiz! Kategorie EN (Stark gefährdet)





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