Tulpenbaum - Liriodendron tulipifera

Familie: Malvengewächse - Malvaceae

Kategorie: Garten  Giftpflanze  Laubbaum  winterhart  Bienenblume  besondere Pflanzen  

Tulpenbaum Info

Viele Botaniker halten die seit mindestens 100 Millionen Jahren nachweisbaren magnolienähnlichen Gewächse (magnoliids) für die ursprünglichsten aller lebenden Blütenpflanzenarten. Dazu gehört der Tulpenbaum.

Vegetative Merkmale

Der Tulpenbaum ist ein sommergrüner, laubwerfender Baum. Er hat meist einen stattlichen Wuchs und erreicht Wuchshöhen von über 40 m im Wald- oder Plantagenverbund. Maximalwerte liegen bei 60 m Höhe und einem Stammdurchmesser von 150 cm. Bei jungen Exemplaren ist die Baumkrone schmal und kegelförmig, bei älteren wird sie gewölbt und hochragend, jedoch nie sehr breit und sie ist eher kräftig säulenförmig. In laublosem Zustand ist sie sehr licht und die Äste sind weit gestellt. Belaubt bildet der Baum eine dichte, geschlossene Krone. Das Alter des ältesten Exemplars im ursprünglichen Verbreitungsgebiet wird mit maximal 450 Jahren angegeben. Es steht in Queens, New York City und wird „Queens Giant“ genannt, erreicht knapp 41 m Höhe und einen Durchmesser von knapp 2 m.

Der Stamm alter Bäume steht auf einem halbkugeligen Fundament, das sich aus dem Wurzelwerk bildet. Die Vorteile sind eine höhere Standsicherheit und ein Schutz vor Überschwemmung.

Die graue, braune oder braun-orangefarbene Rinde ist mit feinen, flachen Leisten netzförmig überzogen. Die jungen Zweige sind unbehaart, leicht bereift, die Blattnarben sind deutlich erkennbar. Die Knospen sind etwa 1 Zentimeter lang, oval, leicht gebogen und leicht zusammengedrückt.

Die Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 10 bis 12 Zentimeter lang. Die Blattform ist eigenartig und unverwechselbar: Sie ist achsensymmetrisch zum Stängel. Junge Laubblätter sind an dieser Achse noch zusammengefaltet. Die Blattspreite ist bei einer Länge von 10 bis 15 Zentimetern sowie einer Breite von 12 bis 20 Zentimetern im Umriss viereckig und ist in vier ungleiche Lappen geteilt. Die Längsseiten der Lappen verlaufen fast parallel. An der Spitze ist das Blatt gerade abgeschnitten oder ausgerandet. Die Blattoberseite ist glänzend und kräftig grün. Die Blattunterseite ist heller und wachsig. Die Laubblätter sind unbehaart und färben sich im Herbst goldgelb.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von April bis Mai. Die Blüten stehen einzeln an Zweigenden. Die zwittrigen Blüten sind beim Aufblühen zunächst becherförmig, später öffnen sie sich weiter und werden glockig. Die Blütenhülle ist einfach und kronblattartig. Die Blütenhüllblätter sind an der Basis bläulich-grün, darüber gelb-orange, dann wieder grünlich. Die Staubblätter sind dick, fleischig, und 3 bis 5 Zentimeter lang. Die Fruchtblätter stehen an einem Kegel im Zentrum der Blüte.

Der Fruchtstand ähnelt einem Koniferenzapfen. Die Früchte sind geflügelt und enthalten ein bis zwei Samen.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 38.


Verbreitung/Vorkommen

Der Tulpenbaum ist im östlichen und südöstlichen Nordamerika beheimatet. Das natürliche Areal hat seine Nordgrenze in Rhode Island, Massachusetts und Vermont nach Westen im äußersten Süden von Ontario, weiter zum Süden von Michigan, die Südküste des Lake Huron, Nordküste des Eriesees, Niagara-Halbinsel. Von hier geht die Arealgrenze nach Süden über Süd-Illinois, Südost-Missouri, Ost-Arkansas und Nord-Louisiana. Die Südgrenze geht durch den Norden Floridas.

Der Großteil der Bestände befindet sich in den Appalachen und auf den Piedmontflächen von Pennsylvania bis Georgia. Im Norden des Areal liegt die Höhengrenze bei etwa 300 m, im Süden bei 1380 m.

Heimat

östliches und südöstliches Nordamerika

Inhaltsstoffe

Alle Pflanzenteile, besonders Holz und Rinde, sind für den Menschen giftig. Im Holz sind die Alkaloide Glaucin und Liriodendrin enthalten, in der Rinde digitaloide Verbindungen, in den Laubblättern auch saponinartige und cyanogene Stoffe.

Verwendung als Baustoff

Im Nordosten Amerikas ist der Tulpenbaum eine der wichtigsten Laubbaumarten. Das Stammholz wird vor allem zu Türen, Fenstern, Furnieren, Sperrholz, Verschalungen, Regalen und Gussformen verarbeitet. Darüber hinaus werden daraus Spielwaren, Körbe, Musikinstrumente und Särge gefertigt. Aus schwächerem Holz werden Bleistifte und Zündhölzer hergestellt. Das Holz ist stabil, rissfest, nagelfest und leicht bearbeitbar.

Sonstige Verwendung

Das Kernholz ist dauerhaft, das Splintholz nicht. In den Süd-Appalachen hat der Tulpenbaum eine wirtschaftliche Bedeutung als Rohstoff für die Zellstoff- und Papierherstellung. Der Zellstoff ist fester als Pappel-Zellstoff. Eine gewisse Rolle spielt der Tulpenbaum als Bienenweide. Junge Bäume liefern pro Saison bis zu 3,6 kg Nektar, was rund 1,8 kg Honig entspricht.

Sonstiges

Er ist der offizielle Staatsbaum der US-Bundesstaaten Kentucky, Indiana und Tennessee.

Tulpenbaum Steckbrief

Blütenfarbe: gelb;
Höhe/Länge von 3m bis 50m
Blütezeit von April bis Mai
Lebensraum: Gärten und Parks;
Blütenstand: Endständige Einzelblüte
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: ganzrandig; gebuchtet; gezähnt;
Lebensdauer: Holzgewächs;

Tulpenbaum Garten / Anbau

Aufgrund der großen, attraktiven Blüten und der Herbstfärbung wird der Tulpenbaum auch außerhalb seines natürlichen Areals als Park- und Zierbaum angepflanzt, in Europa seit 1663, wo er als absolut frosthart gilt.

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Literatur

Bildquellenverzeichnis





 

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