Blaue Heckenkirsche - Lonicera caerulea

Familie: Geißblattgewächse - Caprifoliaceae

Kategorie: Kletterpflanze  Strauch  Alpenpflanze  Garten  Giftpflanze  

Blaue Heckenkirsche Info

Lonicera: n. d. dtsch. Botaniker Adam Lonitzer, latinisiert: Lo­ni­cerus (1528 - 1586); "Geißblatt"

Die Blaue Heckenkirsche ist ein Strauch, der Wuchshöhen von 60 bis 80, selten bis zu 150 Zentimetern erreicht. Die Rinde der nicht windenden Äste und Stängel ist anfangs dunkelbraun sowie teilweise bereift und später ist sie graubraun sowie abblätternd. Die Winterknospen sind braun-rot, teilweise bläulich bereift. Die Endknospen sind bei einer Länge von 9 Millimetern kugelig mit einer ausgezogenen Spitze. Die Seitenknospen sind eilänglich, abstehend und besitzen gekielte Knospenschuppen. Häufig kommen Beiknospen vor.

Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist bis zu 5 Millimeter lang. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von bis zu 7 Zentimetern elliptisch-eiförmig und ganzrandig.
Die Blüten stehen zu zweit in den Blattachseln an einem gemeinsamen Stiel (Hypopodium), der kürzer als die Blüten ist. Die Blüten sind grünlich-gelb und schwach zygomorph. Die beiden Fruchtknoten eines Blütenpaares sind fast vollständig miteinander verwachsen. Die Blütezeit reicht von Mai und Juni. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Bienen, Hummeln). Aus diesem Doppelfruchtknoten entstehen wenigsamige, schwarzblaue Doppelbeeren.

Die Chromosomenzahl beträgt je nach Varietät 2n = 18 oder 36.


Standort

Lonicera caerulea var. caerulea wächst in feuchten Wäldern, Gebüschen, in der Krummholzregion und in Hochmooren. Sie besiedelt vor allem feuchte bis nasse, nährstoff- und kalkarme Rohhumusböden.

Verbreitung/Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der in Europa heimischen Varietät Lonicera caerulea var. caerulea reicht von den Pyrenäen über die Alpen bis ins südwestliche Tschechien und nach Südosten bis Bulgarien. In Deutschland kommt sie nur in Baden-Württemberg und Bayern vor, in Österreich in allen Bundesländern außer Wien und Burgenland.

Lonicera caerulea var. caerulea kommt von der montanen bis zur subalpinen Höhenstufe bis in Höhenlagen bis zu 2100 Metern vor. In den Allgäuer Alpen steigt Lonicera caerulea var. caerulea im Tiroler Teil auf der Mutte nahe der Jöchelspitze bis in eine Höhenlage von 2010 Meter auf.

Lonicera caerulea var. caerulea ist in Mitteleuropa eine Charakterart der Ordnung der Fichtenwälder (Piceetalia abietis), kommt aber auch in den Gesellschaften der Ordnung der Schlehen-Hecken (Prunetalia spinosae) und der Grau-Weiden-Gebüsche (Salicion cinereae) vor.

Giftigkeit

Wahrscheinlich sind alle Geißblatt-Arten (Lonicera) giftig. Vergiftungszentralen werden häufig wegen der Früchte konsultiert, obwohl diese nach neueren Untersuchungen nur schwach giftig sind. Bei der hier beschriebenen Art wird aufgrund der nahen Verwandtschaft zur Roten Heckenkirsche (Lonicera xylosteum) von der Möglichkeit der Giftwirkung der Roten Heckenkirsche ausgegangen, da genaue Daten und Erfahrungen zur hier aufgeführten Art nicht vorliegen.
Nach dem Verzehr von mehr als 20 Früchten wurden Vergiftungssymptome wie mindestens Brechdurchfälle und Reizungen des Verdauungssystems beobachtet. Die Wirkung geht eher auf Saponine als auf Alkaloide zurück. Nach älteren Angaben werden weit geringere Mengen (5 Beeren) für Vergiftungen verantwortlich gemacht.

Blaue Heckenkirsche Steckbrief

Blütenfarbe: gelb; weiß;
Höhe/Länge von 60cm bis 1,5m
Blütezeit von Mai bis Juni
Lebensraum: Gärten und Parks;
Blütenstand: einfache Dolde
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Besonderheiten Blatt/Pflanze: Stengel rankend;
Fleischige Früchte: Beeren
Fruchtfarbe: blau;
Lebensdauer: Holzgewächs;
Höhenstufen: Hochlage (1500-3000m);
Höhenstufe min: 800m
Höhenstufe max. in den Alpen: 2000m
Bestäubungsart: Bienenbestäubung; Hummelbestäubung; Insektenbestäubung;
Spasmo-Entoxin®Uresin-Entoxin®Adenolin-Entoxin® NN
Fella-Entoxin®

Literatur

Bildquellenverzeichnis


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