Keulen-Bärlapp - Lycopodium clavatum

Familie: Bärlappgewächse - Lycopodiaceae

Kategorie: Heilpflanze  Giftpflanze  Sporenpflanze  Alpenpflanze  

Keulen-Bärlapp Info

Lycopodium: gr. lykos = Wolf, podion = Füßchen (wg. der Sproß­form); "Bärlapp"
clavatus: keulenförmig

andere Namen: Wolfsklaue

Schon die Indianer und andere Naturvölker schätzen die vielseitigen Heilkräfte des Bärlapp. Seine gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe befinden sich im Kraut und in den Sporen. Der Bärlapp wirkt besonders günstig bei Gallen- und Leberleiden.(Dr.Loges)

Heute werden noch folgende Anwendungen von Lycopodium-Sporen beschrieben: Feuerspucker benutzen die Sporen als Ersatz für Feuerspuckfluid, da Bärlappsporen weit ungefährlicher und weniger schädlich sind. „Spuckt“ (= zerstäubt) man die Sporen gegen ein Flamme, so entstehen enorme Feuerbälle. Auch in der Theater- und Pyrotechnik wird Lycopodium für Feuereffekte eingesetzt.
In der Kriminalistik wird das Sporenpulver zusammen mit Carnin zum Sichtbarmachen von Fingerabdrücken genutzt.
Auch dient das sich geschmeidig anzufühlende Pulver noch immer zur Beschichtung von Kondomen.


Der Keulen-Bärlapp (Lycopodium clavatum), auch Wolfsklaue, gehört zu den Gefäßsporenpflanzen.
Die ausdauernde und giftige Pflanze besteht aus einem zwischen 0,5 und 4 Meter langen am Boden kriechenden Spross und bis 30 cm aufrecht stehenden Seitenästen. Die nadeligen Blättchen stehen dicht und sind an der Laubblattspitze mit einem ein bis drei Millimeter langen Haar versehen. Durch diese Haare erscheint die Pflanze pelzig, was ihr den Namen Wolfsklaue zugetragen hat. Die Sporophyllstände sind in gelben Ähren am Ende von aufrechten Ästen angeordnet und erscheinen von Juli bis August. Die Ähren sind aus spezialisierten Blättchen aufgebaut, in deren Achseln die Sporenbehälter sitzen. Anders als das Kraut, enthalten die Sporen wohl keine Alkaloide. Eine toxische Wirkung der Sporen ist nicht bekannt.

Der Keulenbärlapp ist ein Chamaephyt, eine Kriechstaude. Ihr Wachstum erfolgt durch Gruppen von Initialzellen. Wurzelhaare fehlen, aber es liegt eine VA-Mykorrhiza vor. Der Vorkeim und die unterirdisch lebende Jungpflanze schmarotzen auf einem Pilz der Gattung Glomus. Die Pflanzen erreichen erst nach 10–15 Jahren ihre Geschlechtsreife.

Die Sporen werden in gelben Wolken ausgestoßenen und vom Wind als Körnchenflieger ausgebreitet; sie besitzen eine Sinkgeschwindigkeit von 2 cm/sec, und sie erreichen somit Flugweiten von 300 km und mehr. Sporenreife ist im Oktober.

Die Sporen keimen erst nach 6–7 Jahren und bilden einen winzig kleinen Vorkeim (Gametophyt). Auf diesem befinden sich sowohl männliche als auch weibliche Keimzellen (Gameten), die sich gegenseitig befruchten. Daraus erst bildet sich dann die eigentliche Bärlapp-Pflanze (Sporophyt). Man spricht dabei von einem Generationswechsel.

Die Vegetative Vermehrung ist bei dieser Art aber vorherrschend. Sie erfolgt über lange Ausläufer.


Standort

Diese Art ist auf kalkfreien kargen Böden in Nadelwäldern, Heiden und Magerrasen zu finden. Seltener auch in Laubwäldern. Sie meidet tiefen Schatten und große Feuchtigkeit.

Verbreitung/Vorkommen

Der Keulen-Bärlapp ist in ganz Mittel- und Nordeuropa, aber auch in Russland, Asien, Amerika und sogar in den Gebirgen des tropischen Afrika verbreitet.

Giftigkeit

Die Giftwirkung ist stärker als bei Lycopodium clavatum. Symptome sind u.a. Schwindel, Taumeln und Bewusstlosigkeit; bei Pferden sind schon Todesfälle aufgetreten.

Inhaltsstoffe

Im Kraut (Lycopodii herba) sind die Curare-ähnlichen, giftigen Alkaloide Lycopodin, Annotin, Clavatin, Clavononin, Clavatoxin, (Clavatin-Lycodolin-Komplex) Fawcetin und Lycoclavin enthalten, deren Konzentration anscheinend je nach Standort und Rasse stark schwanken kann. Ferner auch Nikotin 5% Hydroxykaffeesäure. 0,2 g des Krauts sind für Mäuse und Frösche tödlich. In den Sporen sind folgende Inhaltsstoffe gefunden worden: Fettes Öl, Polyterpene wie Sporonin, aber nur Spuren an Alkaloiden.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Früher wurden die Bärlappsporen in der Apotheke bei der Herstellung von Pillen als Trennmittel eingesetzt. Diese Anwendung ist heute nicht mehr zu empfehlen, da sie Allergien vom Soforttyp auslösen können, die zu asthmatischen Symptomen führen.

Bärlapp (Lycopodium) ist eines der wichtigen Konstitutionsmittel der Homöopathie für Menschen mit Leber-Galle-Schwäche.


Arzneimittel:

hepa-loges® N Injektionslösung Dr. Loges

enthält die homöopathischen Wirkstoffe Taraxacum D4, Quassia amara D6, Lycopodium D4, Myrica cerifera D5 und Chelidonium D4 . Alle verwendeten Heilpflanzen kommen in besonderem Maße Leber und Galle zu Gute. Der Löwenzahn (Taraxacum) ist in der traditionellen Pflanzenheilkunde zur Anregung der Galleproduktion in der Leber bekannt. Das Bitterholz (Quassia amara) gilt als ein unschätzbares Lebermittel, und der Bärlapp (Lycopodium) ist eines der wichtigen Konstitutionsmittel der Homöopathie für Menschen mit Leber-Galle-Schwäche. So hält hepa-loges® N Leber und Galle gesund und unterstützt ihre wichtigen Funktionen auf natürlich wirksame Weise.
Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören: Besserung von Beschwerden bei Leber-Galle-Störungen. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie bitte die Packungsbeilage oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
(mit freundlicher Genehmigung von Dr.Loges)

Keulen-Bärlapp Steckbrief

Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar;
Höhe/Länge von 5cm bis 30cm
Blütezeit von Juli bis August
Lebensraum: Heide; Magerrasen; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Ähre oder Quirl
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Häufigkeit: selten
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1600m
Lichtbedarf: Licht;
Bodenart: lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; torfiger Boden / Torfboden;
PH-Wert Boden: sauer;
Bodenfeuchte: frisch; mäßig trocken;

Keulen-Bärlapp Garten / Anbau

Lichtanspruch: Licht;
Boden Beschaffenheit: lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; torfiger Boden / Torfboden;
Boden PH-Wert: sauer;
Boden Feuchte: frisch; mäßig trocken;
Ekzem-Entoxin® NBroncho-Entoxin® NErkältungs-Entoxin®Adenolin-Entoxin® NN

Literatur

Bildquellenverzeichnis


Schütze diese Pflanze besonders!

ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Schweiz! Kategorie NT (Potenziell gefährdet)


ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie 3 (gefährdet)


ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Deutschland! Kategorie 3 (gefährdet)





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