Weg-Malve - Malva neglecta

Familie: Malvengewächse - Malvaceae

Kategorie: Heilpflanze  Wildgemüse  Hummelblume  

Weg-Malve Info

Malva: lat. malve = Malve (nicht gesicherte Abl. von gr. ma­lassein = er­weichen, Heilmittel gegen Geschwüre); "Mal­ve"
neglectus: unbeachtet, übersehen

andere Namen: Feld-Malve, Gänse-Malve, Gänsepappel, Hasenpappel, Käslikraut, Rosspappel, Schwellkraut

In Notzeiten wurde diese Pflanzenart als Gemüse und Mehllieferant verwendet, auch gelegentlich als Heilkraut.

Die Weg-Malve (Malva neglecta) gehört zur Unterfamilie der Malvoideae innerhalb der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Wenn die Weg-Malve viel Stickstoff zur Ernährung hat, stellt sie durch die starke Anreicherung von Nitrat eine Gefahr für Tiere dar.

Diese Malven-Art ist eine ein- oder zweijährige, sommergrüne, krautige Pflanze. Die kurze faserige Wurzel treibt einen 15 bis 60 cm langen, sich niederbiegenden Stängel, der sich an der Basis in mehrere Triebe teilt. Die rundlichen bis nierenförmigen Laubblätter sind gezähnt und leicht fünf- bis neunlappig und 2 bis 6 Zentimeter breit und lang. Sie sitzen wechselständig auf etwa 10 Zentimeter langen Blattstängeln und sind durch mindestens drei Blattnerven tief zerfurcht und überall haarig.

Die blattachselständigen Blütenstände bestehen aus einer bis sechs Blüten. Die Blüten sind tütenähnlich, weiß bis weiß-rosa und weisen drei Außenkelchblätter auf. Die fünf schmal lanzettlichen Kronblätter sind meist 8 bis 12 mm lang, etwa zweimal so lang wie der Kelch, und tief ausgerandet. Die Staubgefäße der durchweg zwittrigen Blüten haben eine gelbliche bis weißliche Farbe. Bei der Unterfamilie Malvoideae sind die vielen Staubblätter und der Stempel zu einer Röhre verwachsen, dem sogenannten Androgynophor.

Die Wegmalve vermehrt sich durch Selbst- oder Insektenbestäubung mit Bienen oder Fliegen. Die scheibenähnlich runden, grünlichen Früchte sind in 12 bis 15 haarige Segmente mit je einem Samenkorn aufgeteilt. Samen haben ein knopfartiges Aussehen mit einem Durchmesser von 5 bis 8 Millimeter. Sie werden mit dem Wind oder als Kletten verbreitet. Die Chromosomenzahl beträgt n=21.

Eine weitere Eigenschaft der Wegmalve ist ihre Epinastie.

Die Wegmalve wird oft mit dem Gundermann (Glechoma hederacea) verwechselt. Dieser hat jedoch gegenständige Blattstängel, einen viereckigen Stängel und verbreitet einen minzartigen Geruch. Erkennungsmerkmale der Wegmalve sind die süßlich schmeckende Wurzel und käseartigen Früchte.


Verbreitung/Vorkommen

Die Pflanze ist auf nicht zu trockenen Böden in Europa und Westasien zu Hause und wurde als Neophyt nach Nordamerika eingeführt. Da sie stickstoffliebend ist, wächst sie gern in Stallnähe und bei Komposthaufen. Sie verträgt weder Salz noch Schwermetalle.

Verwendung in der Küche

In der Küche eignen sich junge Blätter der Wegmalve hervorragend als Salatersatz, oder gekocht als Gemüse oder zum Andicken von Suppen, da die Blätter beim Kochen eine schleimige Konsistenz bekommen. Auch die unreifen Samen können roh als Snack oder gekocht verwendet werden, sie haben einen nussigen Geschmack. Die Früchte schmecken ähnlich wie Käse und wurden in Notzeiten zu Mehl verarbeitet. Der Wurzelsud ist als Eiweißersatz verwendbar. In Pakistan wird die Pflanze für das Gericht namens 'panerak' benötigt.

Inhaltsstoffe

Die Blätter der Wegmalve enthalten Vitamin C, die Blüten Tannin. In der Pflanze wurde Octacosan, Alkaloid und Saponin (allgemein) gefunden, sie hat einen gewissen Gehalt an Antioxidantien. Bei der Verwendung in der Küche ist ein möglicher hoher Nitratgehalt, ähnlich wie bei Rucola, zu beachten.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Es gibt eine Laborstudie, die Hinweise auf Wirksamkeit der Pflanze gegen Magengeschwüre zeigt.

Weg-Malve Steckbrief

Blütenfarbe: rot, rosa oder purpurn; weiß;
Höhe/Länge von 15cm bis 60cm
Blütezeit von Juni bis Oktober
Lebensraum: Äcker, Getreidefelder, Brachen; Gärten und Parks; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Mauern, Felsen, Felsspalten; Mittelgebirge;
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: gesägt; gezähnt;
Besonderheiten Blatt/Pflanze: Nebenblätter (kleine Seitenblätter am Blattgrund);
Häufigkeit: häufig
Lebensdauer: einjährig; zweijährig;
Zeigerpflanze: Nährstoff / Stickstoffzeiger;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 900m
Lichtbedarf: Halbschatten;
Nährstoffbedarf: basenreich; nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; toniger Boden / Tonboden;
Bodenfeuchte: trocken;

Weg-Malve Garten / Anbau

Lichtanspruch: Halbschatten;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; toniger Boden / Tonboden;
Boden Feuchte: trocken;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich; nährstoffreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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