Beinbrech - Narthecium ossifragum
Beinbrech Info
Narthecium: gr. narthex = Stab (wg. der Blütenstandsform); "Beinbrech"ossifragum: knochenbrechend
andere Namen: Moorlilie, Ährenlilie, Gelbe Moorlilie
Bei Schafen verursacht der Konsum von Beinbrech eine Krankheit, die in Norwegen als „Alvelden“ bekannt ist. Ein Saponin, das in der Pflanze enthalten ist, stört die Leberfunktion der Schafe. So können Abbauprodukte des Blattgrüns in das Blut gelangen und verursachen dort eine Lichtempfindlichkeit, die dann zu Schwellungen und Hautwunden führt. Offenbar sind nur weiße Schafe für diese Krankheit empfindlich.
Der Beinbrech wurde von der Stiftung Naturschutz zur Blume des Jahres 2011 gewählt.
Beinbrech ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 30 cm erreicht. Der klebrige Stängel wächst steif und aufrecht, er verläuft unterirdisch weiter und hat dort einen Faserschopf. Er bildet Rhizome als Überdauerungsorgane aus. Die unteren, kräftig grünen, schwertförmigen und ungestielten Laubblätter verfügen über deutliche Längsnerven und sind bis zu 4 mm breit. Im unteren Bereich sind sie schmal V-förmig mit aneinander liegenden Blatthälften.
Von Juli bis August bilden sich endständige, lockere, traubige Blütenstände, die eine Länge von 5 bis 8 cm lang erreichen und bis zu 25 Blüten enthalten. Die dreizähligen Blüten weisen einen Durchmesser von 1 bis 1,5 cm auf. Die sechs Blütenhüllblätter sind innen gelb und an der Außenseite grünlich. Die sechs Staubblätter besitzen wollig behaarte Staubfäden und leuchtend rote Staubbeutel.
Es werden dünnwandige eiförmige bis lanzettlich-eiförmige Kapselfrüchte ausgebildet, die schwach in drei Segmente geteilt sind. Die hellgelben Samen sind schmal-ellipsoid und an beiden Enden beborstet.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 26.
Standort
Er wächst auf sauren, torfigen Moorböden. Diese Art braucht hohe Luftfeuchtigkeit. Der Beinbrech ist sehr selten und findet sich oft nur in kleinen Populationen.Verbreitung/Vorkommen
Das Hauptverbreitungsgebiet des Beinbrechs liegt in atlantischen Klimaregionen der küstenbegleitenden Tiefländer Mitteleuropas; unter günstigen Bedingungen auch an den Nordwesträndern der Mittelgebirge.Sonstiges
Der Name „Beinbrech“ rührt daher, dass die Pflanze für Knochenbrüche beim Weidevieh verantwortlich gemacht wurde. Der Beinbrech war früher auch im Magergrünland häufig. Der fehlende Kalkgehalt im Boden führte zu einer unzureichenden Knochenbildung und damit häufig zu Knochenbrüchen.Beinbrech Steckbrief
Blütenfarbe: gelb;Höhe/Länge von 10cm bis 30cm
Blütezeit von Juli bis August
Lebensraum: Heide;
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);