Giftbeere - Nicandra physalodes

Familie: Nachtschattengewächse - Solanaceae

Kategorie: Garten  Giftpflanze  Bienenblume  verwildernde Zierpflanze  

Giftbeere Info

Nicandra: n. d. gr. Arzt Nikandros (2. Jhd. v. Chr.); "Gift­bee­re"

andere Namen: Blaue Lampionblume, Blaue Physalis, Syn.: Nicandra physaloides, Atropa physalodes L., Boberella nicandra E. H. L. Krause, Nicandra minor Hort. ex Fisch., Pentagonia physalodes (L.) Hiern, Physalis daturifolia Lam., Physalodes peruviana Kuntze

Oft wird die Blaue Physalis aber auch wegen ihrer Eigenschaften angebaut, die Weiße Fliege oder Mottenschildläuse genannt, auf Distanz zu halten. Zwischen z. B. Kohl gepflanzt vertreibt die Pflanze mit ihrer Toxizität und entsprechendem Duft die Schadinsekten zwar nicht zu 100 %, reduziert aber den Befall erheblich.

Die Giftbeere ist eine aufrecht wachsende, 0,5 bis 1,5 m, selten auch 2 m hohe Pflanze. Die Blätter sind membranartig, schmal bis breit eiförmig, besitzen einen unregelmäßig geschwungenen oder wellig gelappten Rand und werden (4) 10 bis 21 (31) cm lang und (2) 5 bis 10 (20) cm breit. Die Blattbasis ist keilförmig bis spitz zulaufend, die Blattstiele eng geflügelt und 1,5 bis 9 cm lang.

Blüten

Die von Bienen befruchteten, radiärsymmetrischen, fünfzähligen Blüten stehen einzeln, zunächst aufrecht, später nickend. Die in der Hälfte ihrer Länge miteinander verwachsenen Kelchblätter sind 9 bis 22 mm lang. Die Kronblätter sind am Rand und der oberen Kronröhre zwischen blass pink-violett bis blass blau gefärbt und besitzen ebenso gefärbte Flecken an der Basis eines jeden Kronblattes. Die Krone ist etwa 20 bis 30 mm lang und besitzt einen Durchmesser von etwa 27 mm. Die Antheren sind 4 bis 4,5 mm lang und sind mit wenigen, einfachen und kurzen Trichomen besetzt. Die fünf Staubfäden sind an der Basis mit langen, einfachen Trichomen besetzt, an der restlichen Oberfläche sind kurze Trichome zu finden. Die Pollengröße liegt mit 35 bis 38 µm im mittleren Größenbereich. Der 3 bis 5 mm lange Griffel ist mit einigen mehrzelligen Trichomen besetzt. Die Narbe ist in etwa 1,5 mm lang. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis Oktober.

Samen der Giftbeere

An den sich verlängernden Blütenstängeln bilden sich die aufrecht stehenden Früchte. Der sich vergrößernde Kelch schließt sich lampionartig um die sich bildende Frucht, wird pergamentartig und weist eine deutlich sichtbare, netzartige Nervatur auf. Die Beeren haben einen Durchmesser von 10 bis 15 mm und beinhalten bräunlich-gelbe, 1,5 bis 2 mm lange, flach nierenförmige Samen mit feinen Einbuchtungen. Der Embryo ist gerollt, die Keimblätter sind kürzer als der restliche Embryo.


Verbreitung/Vorkommen

Die Herkunft der Giftbeere sind die Anden Südamerikas, wo sie von Peru bis ins nördliche Argentinien zu finden sind. Durch die Verwendung der Pflanze als Zierpflanze ist sie heute oft auch ausgewildert in anderen Gebieten zu finden, unter anderen auf den Galapagos-Inseln, Hawaii, den USA, Indien, Mosambik, Australien und in Deutschland.

Heimat

Südamerika

Giftigkeit

Die Vergiftung ähnelt der einer Hyoscyamin-Vergitung. Die Symptome treten jedoch in schwächerer Intensität auf. Dazu gehören Kopfschmerzen, Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen, starker Durst, Mundtrockenheit, Schluckbeschwerden, Hautrötung, zunächst erhöhter Puls (Tachykardie) dann auch verlangsamter Puls (Bradykardie), Unruhe/Erregung, Pupillenerweiterung. Möglich bei hoher Dosierung im Extremfall wären demnach auch Schock, Atemlähmung, Halluzinationen.

Inhaltsstoffe

Die Giftbeere ist in allen Teilen giftig, besonders aber in den Wurzeln. Dort reichern sich verschiedene Alkaloide an, die Hauptalkaloide sind Hygrin und Tropinon. Ebenfalls in der Pflanze enthalten sind diverse Withanolide, von denen u. a. Nicandrenone für eine zytotoxische Wirkung bekannt ist.

Giftbeere Steckbrief

Blütenfarbe: blau, lila oder violett; weiß;
Höhe/Länge von 50cm bis 1,5m
Blütezeit von Juli bis Oktober
Lebensraum: Gärten und Parks; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.;
Blütenstand: Traube
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: doppelt gesägt, schrotsägeförmig; gesägt; gewellt;
Fleischige Früchte: Beeren
Fruchtfarbe: gelb; grün;
Lebensdauer: einjährig;
Bestäubungsart: Bienenbestäubung;
Lichtbedarf: Halbschatten; Licht;
Bodenart: sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Bodenfeuchte: mäßig trocken; trocken;

Giftbeere Garten / Anbau

Lichtanspruch: Halbschatten; Licht;
Boden Beschaffenheit: sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Boden Feuchte: mäßig trocken; trocken;

Die Giftbeere wird selten bis zerstreut als Zierpflanze in Sommerrabatten und Sommerblumenbeeten genutzt. Sie ist seit dem 18. Jahrhundert in Kultur. Es gibt einige Sorten, die zum Teil auch rein weiße Blüten haben. Oft wird die Blaue Physalis aber auch wegen ihrer Eigenschaften angebaut, die Weiße Fliege oder Mottenschildläuse genannt, auf Distanz zu halten. Zwischen z. B. Kohl gepflanzt vertreibt die Pflanze mit ihrer Toxizität und entsprechendem Duft die Schadinsekten zwar nicht zu 100 %, reduziert aber den Befall erheblich.

Ekzem-Entoxin® NViscum-Entoxin® NNeolin-Entoxin®
Prostata-Entoxin® N

Literatur

Bildquellenverzeichnis


Schütze diese Pflanze besonders!

ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Schweiz! Kategorie EN (Stark gefährdet)





 

QR-Code für Giftbeere

Scanne den QR-Code und hole die Pflanze ohne zu Tippen auf Dein Smartphone



Diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahren Sie alles zum Datenschutz