Kochs Milchstern - Ornithogalum kochii

Familie: Spargelgewächse - Asparagaceae

Kategorie: Garten  Giftpflanze  

Kochs Milchstern Info

Ornithogalum: gr. ornis = Vogel, gala = Milch (Blütenfarbe); "Milch­stern"

Kochs Milchstern ist ein Zwiebel-Geophyt; seine Zwiebeln liegen in 2 bis 4 cm Tiefe. Die Frühjahrsblätter ziehen früh ein und sind im Sommer nicht mehr sichtbar. Die grundständigen Blätter sind fleischig-rinnig und leiten so das Wasser zu den Wurzeln.

Die Blüten sind vorweibliche, bei Sonnenschein geöffnete „Nektar führende Scheibenblumen“; bei uns sind sie oft steril. Der Nektar wird am Rand der Fruchtblätter abgeschieden (Septalnektarien) und läuft an deren Außenfurchen herab. Von den Staubbeuteln öffnen sich zuerst die 3 äußeren, dann die 3 inneren. Neben zwittrigen Pflanzen kommen auch solche mit sich nicht öffnenden Staubbeuteln vor; die Pflanze ist also gynodiözisch. Die Blüten werden durch Insekten bestäubt oder es erfolgt Selbstbestäubung, z. B. wenn die Blüten bei trübem Wetter oder nachmittags schließen, oder wenn sich die Staubbeutel vor dem Abblühen zur Narbe hin bewegen.

Die Früchte unterliegen der Schwerkraftausbreitung. Die Samen besitzen einen Ölkörper und werden durch Ameisen ausgebreitet (Myrmekochorie). In Mitteleuropa erfolgt aber oft kein Samenansatz.

Vegetative Vermehrung erfolgt durch die kleinen, nur spärlich angelegten Brutzwiebeln, die z. B. durch Wühlmäuse, aber auch durch den Menschen mit Ackererde verschleppt werden.

Die Einteilung des Ornithogalum umbellatum-Aggregats in verschiedene Arten oder Unterarten ist Thema aktueller botanischer Forschung. Zum Ornithogalum umbellatum-Aggregat gehören die Arten Ornithogalum divergens Boreau, Ornithogalum vulgare Sailer sowie im weiteren Sinne Sippen wie Ornithogalum tenuifolium, Ornithogalum gussonii, Ornithogalum orthophyllum, Ornithogalum kochii und viele mehr.


Standort

Als Standort bevorzugt Kochs-Milchstern Wegränder, Weinberge und trockene bis frische Wiesen. Er wächst gerne auf lehmigen Böden. Er ist relativ selten, jedoch kommt er dort, wo er wächst, meist gehäuft vor. Er gedeiht meist in der Assoziation des Geranio-Allietum aus dem Verband Euphorbio-Fumarion, kommt aber auch in Gesellschaften der Ordnung Arrhenatheretalia oder des Verbands Alliarion vor.

Verbreitung/Vorkommen

In Österreich kommt er zerstreut bis selten in allen Bundesländern außer Vorarlberg (ausgestorben) vor. In der Schweiz kommt er im Mittelland, im Jura und im südlichen Tessin vor, in den Nordalpen, im Wallis und Graubünden ist er selten. In Nordamerika ist er ein Neophyt.

Giftigkeit

Besonders giftig sind die Zwiebeln. Die zu erwartenden Vergiftungssymptome ähneln denen von Digitalisglykosiden. Jedoch mit stärkerer Herzwirksamkeit.
Die biologische Aktivität ist in den Zwiebeln zur Hochblüte am höchsten.

Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält wahrscheinlich Herzglykoside wie Convallatoxin (0,04 %), Convallosid u.a. wie auch andere Ornithogalum-Arten, z.B. Ornithogalum umbellatum.

Kochs Milchstern Steckbrief

Blütenfarbe: weiß;
Höhe/Länge von 5cm bis 20cm
Blütezeit von April bis Mai
Lebensraum: (Fett-) Wiesen und Weiden; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Weinberge;
Blütenstand: Traube
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Bodenart: lehmiger Boden / Lehmboden;
Bodenfeuchte: frisch; trocken;

Kochs Milchstern Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: lehmiger Boden / Lehmboden;
Boden Feuchte: frisch; trocken;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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