Nickender Milchstern - Ornithogalum nutans

Familie: Spargelgewächse - Asparagaceae

Kategorie: Garten  Giftpflanze  Zwiebelpflanze  verwildernde Zierpflanze  Pionierpflanze  

Nickender Milchstern Info

Ornithogalum: gr. ornis = Vogel, gala = Milch (Blütenfarbe); "Milch­stern"
nutans: nickend, überhängend

Der Nickende Milchstern (Ornithogalum nutans) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Liliengewächse (Liliaceae).Der Nickende Milchstern ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 30 bis 50 Zentimetern (15 bis 60). Dieser Geophyt bildet Zwiebeln mit einer Länge von etwa 2 bis 3 cm und einem Durchmesser von etwa 2,5 bis 3,5 cm aus, die viele Brutzwiebeln ausbildet. Die (selten drei) meist vier bis sechs in einer grundständigen Rosette angeordneten Laubblätter sind einfach, parallelnervig, linealisch und bis 60 cm lang.An einem blattlosen Stängel steht der traubige Blütenstand mit meist fünf bis zwölf (selten bis zu 18) Blüten. Die Hochblätter sind 3 bis 4 cm lang. Die nickenden Blüten sind dreizählig und zwittrig. Die sechs glockenförmig verwachsenen Blütenhüllblätter sind weiß mit einem grünen Streifen auf der Rückseite, 20 bis 30 mm lang und 9 bis 12 mm breit. Die je drei inneren und äußeren Blütenhüllblätter sind etwas verschieden geformt. Von den sechs Staubblättern sind die äußeren 6 bis 8 × 3 bis 4 mm, die inneren 13 bis 15 × 4 bis 5 mm. Die Staubfäden sind geflügelt (gezähnt). Die Staubbeutel sind 3 bis 4 mm lang. Der leicht sechsflügelige Fruchtknoten und der Griffel sind jeweils 5 bis 6 mm lang. Die Blütezeit reicht von April und Mai. Die Kapselfrucht ist breit eiförmig.


Standort

In der Barockzeit wurde der Milchstern in Europa als Zierde für Schloss- und Klostergärten angepflanzt. Heute tritt er im Umfeld dieser Anlagen (Gebüsche, Äcker, Weingärten) gehäuft auf. Er ist lokal eine Charakterart des Geranio-Allietum aus dem Verband Fumario-Euphorbion, kommt aber auch in Gesellschaften des Verbands Alliarion vor.

Verbreitung/Vorkommen

Der Nickende Milchstern stammt aus dem Westen der Türkei, aus Bulgarien und aus dem Osten Griechenlands, dennoch ist die Art heute in vielen Teilen der Welt verwildert.
Er ist in ganz Deutschland aber relativ selten anzutreffen. Im Garten von Schloss Paretz bei Potsdam ist der Nickende Milchstern während seiner Blütezeit zu einer kleinen Attraktion geworden; in Führungen wird die literarische und kulturelle Wirkung der Pflanze am Beispiel des Textes „Nickender Milchstern“ von Ludwig Sternaux erläutert. Im Land Sachsen ist die höchste Population des Nickenden Milchsterns in Deutschland zu verzeichnen, dort wächst er beispielsweise auf dem Roitzschberg bei Meißen und am Schloss Pillnitz bei Dresden.

In Österreich findet er sich vorwiegend in den östlichen, pannonischen Gebieten. So auch im nördlichen Niederösterreich rund um das Stift Altenburg.

In der Schweiz tritt diese Art vereinzelt in der Gegend um Schaffhausen auf, im Rheintal und in der Gegend zwischen Bern und Thun; dort gilt sie aber als gefährdet.

Heimat

Der Nickende Milchstern ist in Asien beheimatet. Diese Art ist in vielen Teilen der Welt verwildert.

Giftigkeit

Besonders die Zwiebeln vieler Arten sind giftig durch Cardenolide (Convallatoxin und Convallosid).

Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält wahrscheinlich Herzglykoside wie Convallatoxin, Convallosid u.a. wie auch andere Ornithogalum-Arten, z.B. Ornithogalum umbellatum.

Nickender Milchstern Steckbrief

Blütenfarbe: weiß;
Höhe/Länge von 30cm bis 50cm
Blütezeit von April bis Mai
Lebensraum: (Fett-) Wiesen und Weiden; Äcker, Getreidefelder, Brachen; Gärten und Parks; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; wärmeliebend; Weinberge;
Blütenstand: Traube
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Verholzungsgrad: Stängel krautig
Trockenfrüchte: Kapsel
Häufigkeit: selten
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden;
PH-Wert Boden: mild;
Bodenfeuchte: mäßig frisch;

Nickender Milchstern Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden;
Boden PH-Wert: mild;
Boden Feuchte: mäßig frisch;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
Dr. Koll Pflanzenextrakt: Darm aktiv - Dr. KollDr. Koll Pflanzenextrakt: Chlorella - Dr. KollMagen Plus Dr.KollDr. Koll Pflanzenextrakt: Gerstengras – Hordeum vulgare

Literatur

Bildquellenverzeichnis


Schütze diese Pflanze besonders!

ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Schweiz! Kategorie VU (Verletzlich)





Weitere Pflanzen der Gattung Ornithogalum



 

QR-Code für Nickender Milchstern

Scanne den QR-Code und hole die Pflanze ohne zu Tippen auf Dein Smartphone



Diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahren Sie alles zum Datenschutz