Kerners Läusekraut - Pedicularis kerneri

Familie: Sommerwurzgewächse - Orobanchaceae

Kategorie: Alpenpflanze  Giftpflanze  

Kerners Läusekraut Info

Pedicularis: lat. pediculus = Laus (Mittel gegen Läuse); "Läu­se­kraut"

Läusekräuter sind so genannte Halbschmarotzer. Vollschmarotzer wie die Sommerwurz beziehen Wasser und sämtliche Nährstoffe aus den Wurzeln benachbarter sogenannter Wirtspflanzen. Halbschmarotzer betreiben eigenständig Fotosynthese, gewinnen also mittels Blattgrün (Chlorophyll) aus Wasser und Kohlendioxid unter Zuhilfenahme des Sonnenlichts Sauerstoff und Zucker. Halbschmarotzer haben deshalb immer auch grüne Blätter, während Vollschmarotzer ohne Blattgrün auskommen.

Wie alle Läusekräuter ist Kerners Läusekraut ein Halbschmarotzer. Kerners Läusekraut ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 5 bis 15 cm erreicht. Sie bildet einen kurzen, walzlichen „Wurzelstock“ und aufsteigende Stängel. Die in einer grundständigen Rosette angeordneten Laubblätter bestehen aus einem langen Blattstiel und einer einfach gefiederten Blattspreite. Die bis zu 7 cm lange und 1 cm breite Blattspreite besitzt tief gezähnte und stachelspitzige Blattfiedern.

Die Blütezeit reicht von Juli bis August. Der Blütenstand enthält fiederteilige Tragblätter und eine bis wenige Blüten. Die zygomorphe Blüte besitzt eine doppelte Blütenhülle. Der Kelch ist bis zu 9 mm lang und meist flaumig behaart mit gezähnten Kelchzipfeln. Die Krone ist bis zu 20 mm lang und hell-purpurrot, selten weiß. Die Oberlippe ist in einen etwa 2 mm langen Schnabel vorgezogen. Die Unterlippe besitzt drei sehr breite Lappen, und ist nach rechts gekippt. Die beiden Staubblätter sind dicht flaumig behaart.

Die Kapselfrucht ist doppelt so lang wie der Kelch.


Standort

Kerners Läusekraut gedeiht in der alpinen Höhenstufe bis in Höhenlagen über 3200 Meter auf steinigen Wiesen, und auf Schutt vor. Kerners Läusekraut meidet Kalk.

Verbreitung/Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet liegt von den Pyrenäen bis in die Hohen Tauern.

Giftigkeit

Läusekrautpflanzen schmecken brennend scharf und riechen unangenehm, daher werden sie vom Weidevieh gemieden. Der Verzehr soll Darmentzündungen und Blutharnen verursachen. Läusekrautpflanzen schmecken brennend scharf und riechen unangenehm, daher werden sie vom Weidevieh gemieden. Der Verzehr soll Darmentzündungen und Blutharnen verursachen.

Inhaltsstoffe

Alle Pflanzenteile, vor allem die Samen, sind durch Aucubin giftig. Alle Pflanzenteile, vor allem die Samen, sind durch Aucubin giftig. Aucubin ist ein häufiger sekundärer Pflanzenstoff aus der Gruppe der Iridoide. Es ist ein Glykosid des Aglykons Aucubigenin mit einer Einheit Glucose. Wie andere Monoterpene wird das Aglykon aus zwei Isopreneinheiten mit je fünf Kohlenstoffatomen in der Pflanze synthetisiert. Im Gegensatz zu dem C10-Grundkörper der Iridoide besitzt das Aucubingrundgerüst nur neun Kohlenstoffatome, da eine Methylgruppe während der Biosynthese zur Carbonsäuregruppe oxidiert und dann als Kohlenstoffdioxid abgespaltet wird.

Kerners Läusekraut Steckbrief

Blütenfarbe: rot, rosa oder purpurn;
Höhe/Länge von 5cm bis 15cm
Blütezeit von Juli bis August
Lebensraum: Gebirge; Mauern, Felsen, Felsspalten; Steinrasen, Steinschuttfluren;
Blütenstand: Traube
Blattstellung: grundständige Blattrosette / Blätter
Blattspreite: geteilt
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Hochlage (1500-3000m);
Höhenstufe min: 1500m
Höhenstufe max. in den Alpen: 3200m
Bodenart: Silikatboden;

Kerners Läusekraut Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: Silikatboden;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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