Geschnäbeltes Läusekraut - Pedicularis rostratocapitata

Familie: Sommerwurzgewächse - Orobanchaceae

Kategorie: Halbschmarotzer  Alpenpflanze  Hummelblume  Giftpflanze  

Geschnäbeltes Läusekraut Info

Pedicularis: lat. pediculus = Laus (Mittel gegen Läuse); "Läu­se­kraut"

andere Namen: Kopfiges Läusekraut, Kopf-Läusekraut

Läusekräuter sind so genannte Halbschmarotzer. Vollschmarotzer wie die Sommerwurz beziehen Wasser und sämtliche Nährstoffe aus den Wurzeln benachbarter sogenannter Wirtspflanzen. Halbschmarotzer betreiben eigenständig Fotosynthese, gewinnen also mittels Blattgrün (Chlorophyll) aus Wasser und Kohlendioxid unter Zuhilfenahme des Sonnenlichts Sauerstoff und Zucker. Halbschmarotzer haben deshalb immer auch grüne Blätter, während Vollschmarotzer ohne Blattgrün auskommen.

Die mehrjährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen fünf und 20 Zentimeter und besitzt einen Stängel mit zwei Haarzeilen. Die lanzettlichen Blätter werden drei bis 10 Zentimeter lang und besitzen gesägte Fiedern.

Die Blüten stehen in einer kopfigen Traube, die nicht bzw. kaum länger als breit ist. Die Blüten stehen zu 3 bis 15 und sind deutlich (kurz) gestielt. Die Krone ist meist dunkel purpurrot und wird zwischen 16 und 25 mm lang. Der Oberlippenschnabel wird drei bis fünf Millimeter lang. Der Kelch wird acht bis neuen Millimeter lang und ist meist bewimpert und auf den Längsnerven behaart, sonst kahl. Die an der Spitze zurückgeschlagenen Kelchzipfel sind etwa halb so lang wie die Kelchröhre. Die Deckblätter überragen hierbei nicht den Kelch.


Standort

Die kalkstete Art bevorzugt steinige Rasen in Höhenlagen zwischen 1500 und 2700 m NN.

Verbreitung/Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet umfasst die Ostalpen, Karpaten und den Nordbalkan.
Graubünden, Bergamasker alpen
In Österreich ist diese Art häufig in der alpinen Höhenstufe verbreitet, sie fehlt in Wien und Burgenland.

Giftigkeit

Läusekrautpflanzen schmecken brennend scharf und riechen unangenehm, daher werden sie vom Weidevieh gemieden. Der Verzehr soll Darmentzündungen und Blutharnen verursachen. Läusekrautpflanzen schmecken brennend scharf und riechen unangenehm, daher werden sie vom Weidevieh gemieden. Der Verzehr soll Darmentzündungen und Blutharnen verursachen.

Inhaltsstoffe

Alle Pflanzenteile, vor allem die Samen, sind durch Aucubin giftig. Alle Pflanzenteile, vor allem die Samen, sind durch Aucubin giftig. Aucubin ist ein häufiger sekundärer Pflanzenstoff aus der Gruppe der Iridoide. Es ist ein Glykosid des Aglykons Aucubigenin mit einer Einheit Glucose. Wie andere Monoterpene wird das Aglykon aus zwei Isopreneinheiten mit je fünf Kohlenstoffatomen in der Pflanze synthetisiert. Im Gegensatz zu dem C10-Grundkörper der Iridoide besitzt das Aucubingrundgerüst nur neun Kohlenstoffatome, da eine Methylgruppe während der Biosynthese zur Carbonsäuregruppe oxidiert und dann als Kohlenstoffdioxid abgespaltet wird.

Geschnäbeltes Läusekraut Steckbrief

Blütenfarbe: rot, rosa oder purpurn;
Höhe/Länge von 5cm bis 20cm
Blütezeit von Juni bis August
Lebensraum: Gebirge; Steinrasen, Steinschuttfluren;
Blütenstand: Ähre oder Quirl
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: gebuchtet; gekerbt; gesägt;
Besonderheiten Blatt/Pflanze: Stengel rankend;
Behaarung: ganze Pflanze nicht oder nur wenig behaart
Verholzungsgrad: Stängel krautig
Häufigkeit: selten
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Hochlage (1500-3000m);
Höhenstufe min: 1500m
Höhenstufe max. in den Alpen: 2700m
Bodenart: +/- humoser Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus; toniger Boden / Tonboden;
PH-Wert Boden: neutral;
Bodenfeuchte: frisch;

Geschnäbeltes Läusekraut Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus; toniger Boden / Tonboden;
Boden PH-Wert: neutral;
Boden Feuchte: frisch;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


Schütze diese Pflanze besonders!

ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Schweiz! Kategorie NT (Potenziell gefährdet)





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