Fleischrotes Läusekraut - Pedicularis rostratospicata
Kategorie: Halbschmarotzer Alpenpflanze Giftpflanze
Fleischrotes Läusekraut Info
Pedicularis: lat. pediculus = Laus (Mittel gegen Läuse); "Läusekraut"andere Namen: Ähren-Läusekraut
Läusekräuter sind so genannte Halbschmarotzer. Vollschmarotzer wie die Sommerwurz beziehen Wasser und sämtliche Nährstoffe aus den Wurzeln benachbarter sogenannter Wirtspflanzen. Halbschmarotzer betreiben eigenständig Fotosynthese, gewinnen also mittels Blattgrün (Chlorophyll) aus Wasser und Kohlendioxid unter Zuhilfenahme des Sonnenlichts Sauerstoff und Zucker. Halbschmarotzer haben deshalb immer auch grüne Blätter, während Vollschmarotzer ohne Blattgrün auskommen.
Vegetative Merkmale
Das Ähren-Läusekraut wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 18 bis 40 Zentimeter. Am aufrechten, behaarten Stängel sind mehrere Blätter vorhanden. Die gefiederten Laubblätter besitzen gesägte Fiedern.
Die Blütezeit reicht von Juli bis August. Der ährenförmige, traubige Blütenstand ist viel länger als breit und enthält 8 bis 15 Blüten. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph. Die fleischrosa- bis purpurfarbenen Krone ist 11 ubis 16 Millimeter lang und ist zweilippig. Die Oberlippe ist lang geschnäbelt.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16.
Standort
Als Standort werden Kalkmagerrasen, Rostseggenrasen und steinige Weiden auf frischen, kalkreichen, humosen, steinigen Lehmböden bevorzugt. Sie ist eine Charakterart des Verbands Caricion ferrugineae.Verbreitung/Vorkommen
Sie kommt vor in den Alpen von Frankreich, der Schweiz, Deutschland, Österreich, Italien und Slowenien. Seealpen bis Karawanken.Giftigkeit
Läusekrautpflanzen schmecken brennend scharf und riechen unangenehm, daher werden sie vom Weidevieh gemieden. Der Verzehr soll Darmentzündungen und Blutharnen verursachen. Läusekrautpflanzen schmecken brennend scharf und riechen unangenehm, daher werden sie vom Weidevieh gemieden. Der Verzehr soll Darmentzündungen und Blutharnen verursachen.Inhaltsstoffe
Alle Pflanzenteile, vor allem die Samen, sind durch Aucubin giftig. Alle Pflanzenteile, vor allem die Samen, sind durch Aucubin giftig. Aucubin ist ein häufiger sekundärer Pflanzenstoff aus der Gruppe der Iridoide. Es ist ein Glykosid des Aglykons Aucubigenin mit einer Einheit Glucose. Wie andere Monoterpene wird das Aglykon aus zwei Isopreneinheiten mit je fünf Kohlenstoffatomen in der Pflanze synthetisiert. Im Gegensatz zu dem C10-Grundkörper der Iridoide besitzt das Aucubingrundgerüst nur neun Kohlenstoffatome, da eine Methylgruppe während der Biosynthese zur Carbonsäuregruppe oxidiert und dann als Kohlenstoffdioxid abgespaltet wird.Fleischrotes Läusekraut Steckbrief
Blütenfarbe: rot, rosa oder purpurn;Höhe/Länge von 15cm bis 50cm
Blütezeit von Juli bis August
Lebensraum: Gebirge; Halbmagerrasen; Magerrasen; Magerwiesen; Mittelgebirge; Steinrasen, Steinschuttfluren;
Blütenstand: Ähre oder Quirl
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: gekerbt; gesägt;
Besonderheiten Blatt/Pflanze: Stengel rankend;
Behaarung: ganze Pflanze nicht oder nur wenig behaart
Verholzungsgrad: Stängel krautig
Häufigkeit: selten
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Hochlage (1500-3000m);
Höhenstufe min: 1800m
Höhenstufe max. in den Alpen: 2100m
Nährstoffbedarf: nährstoffarm;
Bodenart: +/- humoser Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
PH-Wert Boden: neutral;
Bodenfeuchte: frisch;
Fleischrotes Läusekraut im Web
Fleischrotes Läusekraut Garten / Anbau
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus;Boden PH-Wert: neutral;
Boden Feuchte: frisch;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffarm;
Schütze diese Pflanze besonders!
ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten! Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Schweiz! Kategorie NT (Potenziell gefährdet) |
ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten! Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie R (extrem seltene Arten und Arten mit geographischen Restriktionen) |
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