Quirlblättriges Läusekraut - Pedicularis verticillata
Kategorie: Halbschmarotzer Alpenpflanze Hummelblume Giftpflanze
Quirlblättriges Läusekraut Info
Pedicularis: lat. pediculus = Laus (Mittel gegen Läuse); "Läusekraut"verticillatus: quirlblättrig
Läusekräuter sind so genannte Halbschmarotzer. Vollschmarotzer wie die Sommerwurz beziehen Wasser und sämtliche Nährstoffe aus den Wurzeln benachbarter sogenannter Wirtspflanzen. Halbschmarotzer betreiben eigenständig Fotosynthese, gewinnen also mittels Blattgrün (Chlorophyll) aus Wasser und Kohlendioxid unter Zuhilfenahme des Sonnenlichts Sauerstoff und Zucker. Halbschmarotzer haben deshalb immer auch grüne Blätter, während Vollschmarotzer ohne Blattgrün auskommen.
Die mehrjährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen fünf und 20 cm und hat behaarte Stängel. Die Blätter sind fein gezähnt fiederschnittig und stehen in drei- bis vierzähligen Quirlen am Stängel. Die Blüten stene in einem dichten, endständigen Blütenstand. Die Krone ist purpurn mit gestutzter, ungeschnäbelter Oberlippe und wird etwa 12 bis 18 mm lang.
Standort
Als Standort werden gut mit Wasser versorgte (besonders Quellmoore), kalkhaltige Böden bevorzugt. Die Pflanze ist pH-indifferent.Verbreitung/Vorkommen
Das Quirlblättrige Läusekraut besiedelt die Kalkketten von den Pyrenäen bis zum Balkan in einer Höhe von 900–2.800 m. Pyrenäen, Apennin, Balkan.Giftigkeit
Läusekrautpflanzen schmecken brennend scharf und riechen unangenehm, daher werden sie vom Weidevieh gemieden. Der Verzehr soll Darmentzündungen und Blutharnen verursachen. Läusekrautpflanzen schmecken brennend scharf und riechen unangenehm, daher werden sie vom Weidevieh gemieden. Der Verzehr soll Darmentzündungen und Blutharnen verursachen.Inhaltsstoffe
Alle Pflanzenteile, vor allem die Samen, sind durch Aucubin giftig. Alle Pflanzenteile, vor allem die Samen, sind durch Aucubin giftig. Aucubin ist ein häufiger sekundärer Pflanzenstoff aus der Gruppe der Iridoide. Es ist ein Glykosid des Aglykons Aucubigenin mit einer Einheit Glucose. Wie andere Monoterpene wird das Aglykon aus zwei Isopreneinheiten mit je fünf Kohlenstoffatomen in der Pflanze synthetisiert. Im Gegensatz zu dem C10-Grundkörper der Iridoide besitzt das Aucubingrundgerüst nur neun Kohlenstoffatome, da eine Methylgruppe während der Biosynthese zur Carbonsäuregruppe oxidiert und dann als Kohlenstoffdioxid abgespaltet wird.Quirlblättriges Läusekraut Steckbrief
Blütenfarbe: rot, rosa oder purpurn;Höhe/Länge von 5cm bis 20cm
Blütezeit von Juni bis August
Lebensraum: Gebirge; Gewässer, Feuchtgebiete; Magerwiesen; Mittelgebirge;
Blütenstand: Ähre oder Quirl
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: gebuchtet; gekerbt; gesägt;
Besonderheiten Blatt/Pflanze: Stengel rankend;
Behaarung: ganze Pflanze nicht oder nur wenig behaart
Verholzungsgrad: Stängel krautig
Häufigkeit: zerstreut
Höhenstufen: Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 1400m
Höhenstufe max. in den Alpen: 2800m
Nährstoffbedarf: basenreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus; toniger Boden / Tonboden;
PH-Wert Boden: mild; neutral;
Bodenfeuchte: feucht; frisch;
Quirlblättriges Läusekraut im Web
Quirlblättriges Läusekraut Garten / Anbau
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus; toniger Boden / Tonboden;Boden PH-Wert: mild; neutral;
Boden Feuchte: feucht; frisch;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich;
Schütze diese Pflanze besonders!
ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten! Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie R (extrem seltene Arten und Arten mit geographischen Restriktionen) |
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