Gewöhnliche Pestwurz - Petasites hybridus

Familie: Korbblütler - Asteraceae

Kategorie: Heilpflanze  Giftpflanze  Bienenblume  Staude  Alpenpflanze  Frühblüher  

Gewöhnliche Pestwurz Info

Petasites: gr. petasos = Sonnenschirm (Blätter); "Pestwurz"
hybridus: gekreuzt, hybridisiert

andere Namen: Bach-Pestwurz, Rote Pestwurz

Griechen und Römer schätzten die Pestwurz im 1. Jahrhundert gegen bösartige Geschwüre ebenso wie die Menschen im Mittelalter, die sie gegen die Pest einsetzten.

Die ausdauernde krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 15 und 120 Zentimeter. Das Rhizom ist zirka 4 cm dick, bräunlich und an den Gliedenden verdickt. Die rundlichen Laubblattspreiten können bis 60 cm im Durchmesser erreichen. Die Unterseite der Blätter ist grauwollig, später verkahlend.

Die Blütenstände erscheinen zwischen März und Mai noch vor den Grundblättern. Der zusammengesetzte, traubige Blütenstand besitzt zahlreiche, dicht stehende rötlich-weiße bis rot-violette Blütenköpfe (Teilblütenstände). Die männlichen Blütenköpfe werden etwa 7 bis 12 mm lang und sind etwa doppelt so groß wie die weiblichen.
Die Gewöhnliche Pestwurz ist als Schwemmlandbefestiger von Bedeutung. Für eine optimale Entwicklung ist eine gewisse Luftfeuchtigkeit erforderlich. Sie gehört zu den ersten Frühjahrsblühern und wird von Bienen bestäubt. Die zylindrischen, behaarten Früchte werden durch den Wind verbreitet.


Standort

Die Art bevorzugt sickernasse oder zeitweise überflutete, nährstoffreiche Böden und ist daher oft an Bach- und Flussufern zu finden. Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Phalarido-Petasitetum hybridi aus dem Verband des Aegopodion podagrariae.

Verbreitung/Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet umfasst Europa nördlich bis Schottland, Nordwestdeutschland.
In den Allgäuer Alpen steigt sie in Hochkrumbach in Vorarlberg bis zu 1720 m Meereshöhe auf.

Giftigkeit

Mögliche krebserregende Wirkung durch Pyrrholizidinalkaloide.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

In der Volksmedizin werden verschiedene Zubereitungen der Pflanze auch als schleimlösende Hustenmittel und als Kühlmittel bei Insektenstichen eingesetzt. Im 19. Jahrhundert wurde erstmals die spasmolytische und analgetische Wirkung erkannt und die Pflanze bzw. deren Zubereitungen wurden für die medizinische Anwendung neu entdeckt.

Heute werden Pestwurzextrakte in verschiedenen Phytopharmaka eingesetzt, wobei die spasmolytische Wirkung auf die glatte Muskulatur im Vordergrund steht. Dazu werden bevorzugt Extrakte aus dem Rhizom verwendet. Indiziert sind sie z. B. bei Spasmen des Gastrointestinaltrakts und krampfartigen Beschwerden im Bereich der ableitenden Harnwege. Daneben werden Pestwurz-Zubereitungen z. B. bei der Migräneprophylaxe eingesetzt. Eine mögliche Wirksamkeit bei primärer Dysmenorrhoe oder eine verbesserte Ventilation bei Asthma bronchiale wurde ebenfalls festgestellt. Ein standardisierter CO2-Extrakt (Ze 339) aus den Blättern wird als Antiallergikum eingesetzt; durch wissenschaftliche Studien wurde seine Wirksamkeit belegt.

Gewöhnliche Pestwurz Steckbrief

Blütenfarbe: rot, rosa oder purpurn; weiß;
Höhe/Länge von 15cm bis 1m
Blütezeit von März bis Mai
Lebensraum: Auen; Ebene; Gebirge; Gewässer, Feuchtgebiete; Mittelgebirge; Staudenfluren, mont. und alp. Hochstaudenfluren; Ufer, Dämme; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Köpfchen, Körbchen
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: gezähnt;
Trockenfrüchte: Achäne
Häufigkeit: sehr häufig
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1700m
Lichtbedarf: Halbschatten; Licht;
Nährstoffbedarf: basenreich; nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus; toniger Boden / Tonboden;
Bodenfeuchte: nass;

Gewöhnliche Pestwurz Garten / Anbau

Lichtanspruch: Halbschatten; Licht;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus; toniger Boden / Tonboden;
Boden Feuchte: nass;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich; nährstoffreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis





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