Großblütige Braunelle - Prunella grandiflora

Familie: Lippenblütler - Lamiaceae

Kategorie: Wildgemüse  Färberpflanze  Alpenpflanze  mediterrane Pflanze  Hummelblume  Bodendecker  

Großblütige Braunelle Info

Prunella: latinisiert aus dem Deutschen (früher Heilmittel ge­gen die Bräu­ne = Haut­flecken); "Braunelle"
grandiflorus: großblumig

andere Namen: Große Braunelle, Groß-Brunelle

Die Großblütige Braunelle wächst als ausdauernde krautige Pflanze. Die kurze, dicke bis sehr verlängerte Grundachse ist aus dem meist mehrjährigen Primärspross hervorgegangen. Dieser Hemikryptophyt bildet ein kurzes Rhizom als Überdauerungsorgan. Die grünen Pflanzenteile sind locker mit weißen Gliederhaaren besetzt. Der aufsteigende, mehr oder weniger 10 bis 30 cm lange Stängel ist meist einfach, zwischen den kräftig vortretenden Kollenchymleisten gerillt und oft durch Anthozyan mehr oder weniger violett gefärbt.

Die Laubblätter sind anfangs rosettig gehäuft. An den Stängeln sitzen zwei bis sechs Paare gegenständiger Blätter, deren oberstes vom Blütenstand um 1 bis 5 cm entfernt ist. Alle Blätter haben deutliche, die unteren bis 5 cm lange Blattstiele und eiförmig-lanzettliche, etwa 3 bis 5 cm lange und 1 bis 2 cm breite, abgerundete, kurz zugespitzte, ganzrandige oder sehr seicht gekerbte Blattspreiten. Die Blattspreiten sind beiderseits locker behaart und besitzen drei oder vier Paare bogiger Fiedernerven.


Standort

Die Großblütige Braunelle wächst in mäßig-trockenen Magerwiesen auf Lehm- und Kalkboden. Vereinzelt steigt diese Pflanzenart bis zur Baumgrenze: im Wallis bis gegen 2400 m.

Prunella grandiflora gehört dem südeuropäischen Gebirgselement an. Die Art liebt Wärme und Kalk ohne jedoch kalkstet zu sein, wie die nahe verwandte Prunella vulgaris und meidet im Gegensatz zu dieser stärker gedüngte Wiesen. Nach Ellenberg ist diese Pflanze ein Wärme- und Trockenheitszeiger sowie eine Klassencharakterart der Kalk-Magerrasen (Festuco-Brometea).

Verbreitung/Vorkommen

Prunella grandiflora kommt fast nur in Europa vor: Frankreich, Belgien, Deutschland, Dänemark, Mittelrussland, Ural, Kaukasus, nördliches Kleinasien, Balkan, Oberitalien, Spanien, Portugal.
In den Kalkgebieten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz ist die Großblütige Braunelle ziemlich verbreitet. Sie fehlt in den Silikatgebieten und im nordwestlichen Teil der Norddeutschen Tiefebene.
Die Großblütige Braunelle wächst in mäßig-trockenen Magerwiesen auf Lehm- und Kalkboden. Vereinzelt steigt diese Pflanzenart bis zur Baumgrenze: im Wallis bis gegen 2400 m.

Heimat

Weite Teile Europas.

Verwendung in der Küche

Die jungen Blätter werden in manchen Gegenden als Kräutersalat zubereitet.

Sonstige Verwendung

Die Blätter sollen auch einen brauchbaren Farbstoff enthalten.

Sonstiges

Bastarde kommen bei dieser Art fast überall vor, wo zwei Arten zusammentreffen oder einst zusammentrafen. Neben Prunella grandiflora × P. laciniata = Prunella ×dissecta Wender. (siehe auch: Weiße Braunelle), kommt auch Prunella grandiflora × P. vulgaris = Prunella ×spuria Stapf vor. Diese hybride Form erinnert meist stärker an P. grandiflora. Sie ist an den sitzenden oder sehr kurz gestielten Ähren und an den kleineren Blüten zu erkennen. Im Bau des Stängels und des Kelchs schwankt sie meist zwischen den Eltern.

Die Großblütige Braunelle ist seit 1596 als Zierpflanze nachgewiesen und wird in mehreren Sorten kultiviert, die teilweise auch weiß, karminrosa oder violett blühen. Sie bildet zusammen mit P. hastifolia die Hybride Prunella ×webbiana, die als Gartenpflanze Bedeutung erlangte.

Großblütige Braunelle Steckbrief

Blütenfarbe: blau, lila oder violett;
Höhe/Länge von 10cm bis 30cm
Blütezeit von Juni bis August
Lebensraum: Halbtrockenrasen; Magerrasen; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Ähre oder Quirl
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Trockenfrüchte: Nuß
Häufigkeit: zerstreut
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Zeigerpflanze: Trockenheitszeiger; Wärmezeiger;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 2400m
Lichtbedarf: Halbschatten; Licht;
Nährstoffbedarf: basenreich;
Bodenart: kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;
PH-Wert Boden: mild; neutral;
Bodenfeuchte: mäßig trocken;

Großblütige Braunelle Garten / Anbau

Lichtanspruch: Halbschatten; Licht;
Boden Beschaffenheit: kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;
Boden PH-Wert: mild; neutral;
Boden Feuchte: mäßig trocken;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


Schütze diese Pflanze besonders!

ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie V (Arten der Vorwarnliste)





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