Hain-Hahnenfuß - Ranunculus nemorosus
Kategorie: Giftpflanze Alpenpflanze
Hain-Hahnenfuß Info
Ranunculus: Deminutiv zu lat. rana = Frosch (Standort); "Hahnenfuß"nemorosus: schattig, waldreich
andere Namen: Ranunculus tuberosus, Wald-Hahnenfuß
Der Hain-Hahnenfuß (Ranunculus nemorosus) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae. Die mehrjährige, krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 10 bis 80 Zentimetern. Die Grundblätter sind dreispaltig; die Stängelblätter in schmal-lanzettliche Abschnitte gespalten. Die gelben, radiärsymmetrischen, zwittrigen Blüten erscheinen von Mai bis Juli.
Die Art ist diploid, ihre Chromosomenzahl ist 2n = 16.
Standort
Als Standort werden Edellaubwälder, besonders Fichten-Tannen-Buchenwälder, und Magerwiesen von der montanen bis subalpinen Höhenstufe bevorzugt. Sie kommt in Mitteleuropa in Gesellschaften des Carpinion, Cephalanthero-Fagion, Alno-Ulmion oder des Galio-Abietenion, aber auch in Magerrasen des Mesobromion, Molinion, Violion oder in Gebirgs-wiesen oder -weiden (Cynosurion, Polygono-Trisetion) vor. In den Allgäuer Alpen steigt sie am Koblat beim Nebelhorn in Bayern bis zu 2030 m Meereshöhe auf.Die Sippe ist in Mitteleuropa und im nördlichen Südeuropa weit verbreitet.
Verbreitung/Vorkommen
Als Standort werden Edellaubwälder, besonders Fichten-Tannen-Buchenwälder, und Magerwiesen von der montanen bis subalpinen Höhenstufe bevorzugt.Giftigkeit
Alle Pflanzenteile von Ranunculus-Arten sind durch Protoanemonin giftg, besonders die Wurzeln.Hauptwirkstoffe sind Ranunculin und Protoanemonin, das sich beim Trocknen sehr rasch zu dem weniger aktiven Anemonin dimerisiert und dann in Anemoninsäure übergeht.
Protoanemonin (auch Anemonol oder Ranunculol) ist ein Lacton der Hydroxy-penta-2,4-diensäure, welches in unterschiedliche Konzentration als Toxin in allen Hahnenfußgewächsen vorkommt.
Es wird bei Verletzung der Pflanzen freigesetzt und bei Kontakt mit der Haut oder Schleimhaut kommt es zu Vergiftungserscheinungen wie Rötung, oder gar Blasenbildung auf der Haut
Der Pflanzensaft verursacht auf der Haut Rötung, Juckreiz, Schwellung und Blasenbildung (Hahnenfußdermatitis). Geschwür- und Gangränartige Reaktionen können auftreten. Es handelt sich dabei um eine irritative, d. h. nicht allergische Erscheinung. Entzündungen an den Schleimhäuten der Nase und der Augen sind dagegen durch die Pollen des Scharfen Hahnenfußes verursacht, sie bewirken Heuschnupfen als eine inhalative Allergie vom Soforttyp.
Bei der inneren Aufnahme beeinflusst es das Nervensystem: Es kommt zu Erbrechen, Durchfall und Schwindelanfällen, aber auch zu Krämpfen und Lähmungserscheinungen.
Protoanemonin und Anemonin sind vermizid, und sie besitzen antibiotische Wirksamkeit. Anemonin wirkt spasmolytisch (krampflösend). Vergiftungen sind beim Menschen relativ selten. Eingenommen verursacht der Saft Brennen im Mund, Brechen, Magen- und Leibschmerzen, Durchfall, allgemeine Körperschmerzen, konvulsivische Anfälle, Betäubung, Schwindel Abnahme der Herzleistung und Dyspnoe.
Protoanemonin ist wirksam gegenüber Pilzen.
Alle Ranunculus-Arten sind giftig (Protoanemonin). Aufgrund ihres beißenden Geschmacks werden sie meist vom Vieh gemieden.
Beim Trocknen der Pflanze wird Protoanemonin in das ungiftige Anemonin übergeführt.
Beim Vieh treten Vergiftungen gewöhnlich nur bei massenhaftem Auftreten des Scharfen Hahnenfußes im Weidegras oder durch Verfütterung von hahnenfußreichem Gras in frischem Zustand auf. Die getrocknete Pflanze (beispielsweise Heu) ist durch die Dimerisation des Protoanemonins praktisch unwirksam und daher auch in großen Mengen für das Vieh unschädlich.
Inhaltsstoffe
Protoanemonin (auch Anemonol oder Ranunculol). Protoanemonin ist ein Lacton der Hydroxy-penta-2,4-diensäure, welches in unterschiedliche Konzentration als Toxin in allen Hahnenfußgewächsen vorkommt.Es wandelt sich beim Trocknen in das weniger giftige Anemonin um.
Hain-Hahnenfuß in
Kräuterbuch von Jacobus Theodorus "TABERNAEMONTANUS" anno 1664
Auszug aus "New vollkommenlich Kräuter-Buch : mit schönen und künstlichen Figuren aller Gewächs der Baümen, Stauden und Kräutern...:das erste [-das ander und dritte] Theil darinn viel und mancherley heilsamer Artzeney vor allerley innerlichen und eusserlichen Kranckheiten, beyde der Menschen und des Viehes sampt ihrem nützlichen Gebrauch beschrieben werden.../ durch Iacobum Theodorum Tabernaemontanum... ; das ander und dritte Theil...verbessert durch Hieronymum Bauhinum... ; mit sehr nutzlichen Marginalien, Synonimis, newen Registern und anderm vermehret durch Hieronymum Bauhinum..."
Tabernaemontanus M.DC.LXIV (1664): Das Erste Buch Von Kraeutern Ranunculus
Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999
Hain-Hahnenfuß Steckbrief
Blütenfarbe: gelb;Höhe/Länge von 20cm bis 80cm
Blütezeit von Mai bis Juli
Lebensraum: (Fett-) Wiesen und Weiden; Gebirge; Halbmagerrasen; Magerrasen; Magerwiesen; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Endständige Einzelblüte
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: gesägt;
Häufigkeit: sehr häufig
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 2100m
Nährstoffbedarf: nährstoffarm; nährstoffreich;
Bodenart: kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;
PH-Wert Boden: mäßig sauer; mild;
Bodenfeuchte: frisch;
Hain-Hahnenfuß im Web
Hain-Hahnenfuß Garten / Anbau
Boden Beschaffenheit: kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;Boden PH-Wert: mäßig sauer; mild;
Boden Feuchte: frisch;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffarm; nährstoffreich;
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