Dreiteiliger Wasser-Hahnenfuß - Ranunculus tripartitus

Familie: Hahnenfußgewächse - Ranunculaceae

Kategorie: Giftpflanze  

Dreiteiliger Wasser-Hahnenfuß Info

Ranunculus: Deminutiv zu lat. rana = Frosch (Standort); "Hah­nen­fuß"
tripartitus: dreiteilig

Der Dreiteilige Wasserhahnenfuß ist eine einjährige oder mehrjährige sommergrüne Wasserpflanze mit kleinen weißen Blüten. Die Pflanze bildet dunkelgrüne, drei- bis fünflappige, keilförmige, tiefgespaltene Schwimmblätter aus. Diese können aber auch fehlen. In tieferem Wasser bildet sie fein zerteilte, haarförmige Wasserblätter. Die Wasserblätter sind stark gegliedert und sehr viel kürzer als die Abstände der Stängelknoten. Die Nebenblätter sind zu mehr als 2/3 mit dem Blattstiel verwachsen.

Am oberen Teil der Stängel entspringen wenige Blüten und ragen über die Wasseroberfläche. Die langen Blütenstiele entspringen gegenüber dem Blattansatz. Die Blüten sind sehr klein. Die Kelchblätter sind nur wenig kürzer als die Kronblätter und behaart. Die weißen Kronblätter sind in der Regel weniger als 5 Millimeter lang (1,25 bis 4,5 mm) und nicht verwachsen. Die Blüte entwickelt zahlreiche Staubblätter, dabei werden auch Nektarblätter ausgebildet.

Die Blütezeit ist März bis Mai. Aus den Blüten bildet sich ein kugelförmiger Fruchtkopf mit 10 bis 15 kahlen Nüsschen.

Die Art ist hexaploid, ihre Chromosomenzahl ist 2n = 48.

Die Art tritt in kleineren bis größeren Gruppen auf. Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch Insekten oder durch Selbstbestäubung der zwittrigen Blüten. Zu ihrer Vermehrung nützt die Pflanze die Wasserausbreitung.


Standort

Die lichtliebende Pflanze wächst in saisonalen Wasserstellen, flachen Teichen und Gräben mit leicht sauren Lehm- und Sandböden. Bevorzugt findet man sie in Heidegebieten. Nach den ökologischen Zeigerwerten von Ellenberg markiert die Wasserpflanze warmes bis mäßig warmes, extremes Seeklima. Sie weist auf stark wechselnde Wasserstände und schwach basische oder saure, stickstoffarme Böden hin. Sie ist eine Charakterart des Ranunculetum peltati, kommt aber in der Landform auch in Gesellschaften des Verbands Nanocyperion vor.

Verbreitung/Vorkommen

Der Dreiteilige Wasserhahnenfuß tritt sporadisch in den warm gemäßigten Breiten Nordwesteuropas und im Mittelmeerraum bis in Höhenlagen von etwa 700 Meter auf. Außerhalb Europas kommt er nur noch in Marokko vor.

Giftigkeit

Alle Pflanzenteile von Ranunculus-Arten sind durch Protoanemonin giftg, besonders die Wurzeln.
Hauptwirkstoffe sind Ranunculin und Protoanemonin, das sich beim Trocknen sehr rasch zu dem weniger aktiven Anemonin dimerisiert und dann in Anemoninsäure übergeht.
Protoanemonin (auch Anemonol oder Ranunculol) ist ein Lacton der Hydroxy-penta-2,4-diensäure, welches in unterschiedliche Konzentration als Toxin in allen Hahnenfußgewächsen vorkommt.

Es wird bei Verletzung der Pflanzen freigesetzt und bei Kontakt mit der Haut oder Schleimhaut kommt es zu Vergiftungserscheinungen wie Rötung, oder gar Blasenbildung auf der Haut
Der Pflanzensaft verursacht auf der Haut Rötung, Juckreiz, Schwellung und Blasenbildung (Hahnenfußdermatitis). Geschwür- und Gangränartige Reaktionen können auftreten. Es handelt sich dabei um eine irritative, d. h. nicht allergische Erscheinung. Entzündungen an den Schleimhäuten der Nase und der Augen sind dagegen durch die Pollen des Scharfen Hahnenfußes verursacht, sie bewirken Heuschnupfen als eine inhalative Allergie vom Soforttyp.

Bei der inneren Aufnahme beeinflusst es das Nervensystem: Es kommt zu Erbrechen, Durchfall und Schwindelanfällen, aber auch zu Krämpfen und Lähmungserscheinungen.
Protoanemonin und Anemonin sind vermizid, und sie besitzen antibiotische Wirksamkeit. Anemonin wirkt spasmolytisch (krampflösend). Vergiftungen sind beim Menschen relativ selten. Eingenommen verursacht der Saft Brennen im Mund, Brechen, Magen- und Leibschmerzen, Durchfall, allgemeine Körperschmerzen, konvulsivische Anfälle, Betäubung, Schwindel Abnahme der Herzleistung und Dyspnoe.
Protoanemonin ist wirksam gegenüber Pilzen.
Alle Ranunculus-Arten sind giftig (Protoanemonin). Aufgrund ihres beißenden Geschmacks werden sie meist vom Vieh gemieden.
Beim Trocknen der Pflanze wird Protoanemonin in das ungiftige Anemonin übergeführt.
Beim Vieh treten Vergiftungen gewöhnlich nur bei massenhaftem Auftreten des Scharfen Hahnenfußes im Weidegras oder durch Verfütterung von hahnenfußreichem Gras in frischem Zustand auf. Die getrocknete Pflanze (beispielsweise Heu) ist durch die Dimerisation des Protoanemonins praktisch unwirksam und daher auch in großen Mengen für das Vieh unschädlich.

Inhaltsstoffe

Protoanemonin (auch Anemonol oder Ranunculol). Protoanemonin ist ein Lacton der Hydroxy-penta-2,4-diensäure, welches in unterschiedliche Konzentration als Toxin in allen Hahnenfußgewächsen vorkommt.
Es wandelt sich beim Trocknen in das weniger giftige Anemonin um.

Dreiteiliger Wasser-Hahnenfuß in
Kräuterbuch von Jacobus Theodorus "TABERNAEMONTANUS" anno 1664


Auszug aus "New vollkommenlich Kräuter-Buch : mit schönen und künstlichen Figuren aller Gewächs der Baümen, Stauden und Kräutern...:das erste [-das ander und dritte] Theil darinn viel und mancherley heilsamer Artzeney vor allerley innerlichen und eusserlichen Kranckheiten, beyde der Menschen und des Viehes sampt ihrem nützlichen Gebrauch beschrieben werden.../ durch Iacobum Theodorum Tabernaemontanum... ; das ander und dritte Theil...verbessert durch Hieronymum Bauhinum... ; mit sehr nutzlichen Marginalien, Synonimis, newen Registern und anderm vermehret durch Hieronymum Bauhinum..."

Tabernaemontanus M.DC.LXIV (1664): Das Erste Buch Von Kraeutern Ranunculus

Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999

Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999

Dreiteiliger Wasser-Hahnenfuß Steckbrief

Blütenfarbe: weiß;
Höhe/Länge von 10cm bis 80cm
Blütezeit von März bis Mai
Lebensraum: Gewässer, Feuchtgebiete; im Wasser;
Blütenstand: Traube
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: ganzrandig; gekerbt;
Besonderheiten Blatt/Pflanze: Verschiedene Blätter (z. B.: Heterophyllie);
Häufigkeit: selten
Lebensdauer: einjährig;
Höhenstufen: Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe max. in den Alpen: 700m
Nährstoffbedarf: nährstoffarm;
Bodenart: +/- humoser Boden; Schlammboden / Schlickboden;

Dreiteiliger Wasser-Hahnenfuß Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; Schlammboden / Schlickboden;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffarm;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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