Essigbaum - Rhus hirta

Familie: Sumachgewächse - Anacarciaceae

Kategorie: Heilpflanze  Garten  Giftpflanze  Teepflanze  Laubbaum  winterhart  Neophyt  

Essigbaum Info

hirsutus: haarig

andere Namen: Syn.: Rhus typhina L., Hirschkolbensumach

Das als Indian Lemonade bezeichnete Erfrischungsgetränk wird aus Wasser und den Früchten des Essigbaums hergestellt und weist einen hohen Gehalt an Vitamin C auf.

Der Essigbaum (Rhus hirta) ist ein sommergrüner Strauch. Er wurde um 1620 in Europa eingeführt und ist wegen seiner ausgeprägten Herbstfärbung ein weit verbreitetes Ziergehölz. Sein deutscher Name Hirschkolbensumach wie auch der englische Name staghorn sumach beruht auf dem kennzeichnenden Merkmal der Art: den kräftigen, braunen und filzig behaarten jungen Trieben, die an ein mit Bast bewachsenes Hirschgeweih erinnern.

Der Essigbaum wird meist drei bis fünf Meter hoch und kann in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet unter günstigen Bedingungen zu einem 12 Meter hohen, mehrstämmigen Baum werden. Meist wächst die Art strauchförmig mit breiten Kronen und kurzen, krummen Stämmen mit maximal 35 Zentimeter Stammdurchmesser (BHD). Auf nährstoffarmen, sandigen Böden können sie zahlreiche Jungtriebe aus flachwachsenden Wurzeln bilden, die sich zu kleinen Dickichten entwickeln. Die Borke älterer Stämme ist grau und rissig, die Rinde älterer Äste ist mit zahlreichen orange-braunen Korkporen (Lentizellen) besetzt.

Das Holz ist leicht, weich und spröde. Es hat einen beinahe weißen Splint und einen grün gestreiften, orangefarbenen Kern. Die Gefäße sind in Gruppen angeordnet und neigen zur Verthyllung.


Verbreitung/Vorkommen

Das natürliche Areal liegt im Osten der Vereinigten Staaten und Kanadas. Es erstreckt sich von Neu-Schottland und dem unteren Teil des Sankt-Lorenz-Stroms nach Westen bis nach Iowa und dem Huronsee, nach Süden entlang den Appalachen bis nach Georgia, Alabama, Mississippi und Florida. Als Ziergehölz für Gärten und Parks wird der Essigbaum besonders in Mittel- und Nordeuropa verwendet, und gilt in Deutschland als in Einbürgerung befindlicher Neophyt. Für Österreich lautet die Angabe selten und zerstreut verwildert.

Auf nährstoffreichen Böden an sonnigen Südhängen West Virginias, Tennessees und Kentuckys findet die Art optimale Wuchsbedingungen. Dort findet man sie einzeln, in kleinen Gruppen oder Dickichten im offenen Gelände. Als Unterholz in Wäldern kommt sie nicht vor. Sie stellt nur geringe Ansprüche an den Boden, wächst sowohl auf Kalk als auch auf Urgestein und wird auch als Erosionsschutz auf nährstoffarmen, trockenen Standorten verwendet. Gemieden werden nasse, saure und kalte Böden.

Heimat

Osten Nordamerikas

Verwendung in der Küche

Die Früchte werden zuweilen bei der Essigherstellung verwendet.

Giftigkeit

Alle Pflanzenteile sind giftig, wobei der Grad der Giftigkeit gering bzw. die Giftigkeit umstritten und sogar fraglich ist. Die orale Aufnahme größerer Mengen kann zu Magen- und Darmbeschwerden führen. Auf der Haut soll der Milchsaft zu Hautentzündungen führen, Spritzer in die Augen können Bindehautentzündungen auslösen.

Inhaltsstoffe

Die Hauptwirkstoffe sind Gerbstoffe, Ellagsäure und der stark saure Zellsaft. Ellagsäure (englisch: Ellagic acid) ist ein Polyphenol. Sie bildet cremig- bis hellgelbfarbige Kristalle aus. Wie für andere Polyphenole konnte für Ellagsäure eine krebsvorbeugende Wirkung in manchen Tiermodellen sowie menschlichen Zellkulturen nachgewiesen werden. Ellagsäure wirkt u. a. antioxidativ.


Urushiole wie im Giftsumach sind nicht nachweisbar.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Für einige Indianerstämme war die Art von medizinischer Bedeutung, die Wurzeln dienten als Mittel zur Blutstillung, die Früchte gegen Erkrankungen der Lunge, und der Tee aus der inneren Wurzelrinde gegen „innere Beschwerden“.

Sonstige Verwendung

Bedeutung hatte die Art als Quelle für Gerbstoff. Einen hohen Gehalt weisen vor allem die Wurzelrinde und die Fiederblättchen auf, wobei nur die Blätter genutzt werden. Sie enthalten vor dem Einsetzen der Herbstfärbung 27 bis 29 % Gerbstoff (bezogen auf das Trockengewicht), der sich gut zum Gerben von Leder eignet. In den USA und mehreren europäischen Ländern wurden besonders gerbstoffreiche Sorten (Spitzenwerte bis 42 %) angebaut. Dabei lagen die Erträge in Amerika bei etwa 140 Kilogramm je Hektar und Jahr, in Europa auch darüber. Sie liegen jedoch unter den Erträgen, die mit den Arten Rhus glabra und Rhus coppalina erzielt werden können. Zur Gerbstoffgewinnung wurde er in den USA, der ehemaligen Tschechoslowakei, in Russland, Ungarn und Deutschland angebaut. Heute gibt es noch Anbaugebiete in Pakistan.

Essigbaum Steckbrief

Blütenfarbe: gelb; rot, rosa oder purpurn;
Höhe/Länge von 3m bis 6m
Blütezeit von Juni bis Juli
Lebensraum: Gärten und Parks; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.;
Blütenstand: Ähre oder Quirl
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: gesägt;
Häufigkeit: verbreitet
Lebensdauer: Holzgewächs;
Lichtbedarf: Licht;
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
PH-Wert Boden: basisch;
Bodenfeuchte: feucht;

Essigbaum Garten / Anbau

Lichtanspruch: Licht;
Boden PH-Wert: basisch;
Boden Feuchte: feucht;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
Magen Plus Dr.KollDr. Koll Pflanzenextrakt: Darm aktiv - Dr. KollDr. Koll Pflanzenextrakt: Gerstengras – Hordeum vulgareDr. Koll Pflanzenextrakt Griffonia Maca

Literatur

Bildquellenverzeichnis





Weitere Pflanzen der Gattung Rhus



 

QR-Code für Essigbaum

Scanne den QR-Code und hole die Pflanze ohne zu Tippen auf Dein Smartphone



Diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahren Sie alles zum Datenschutz