Bibernell-Rose - Rosa pimpinellifolia

Familie: Rosengewächse - Rosaceae

Kategorie: Garten  Duftpflanze  Heckenpflanze  winterhart  Dornen-Stacheln  Beerenpflanze  Bienenblume  Strauch  Alpenpflanze  

Bibernell-Rose Info

Rosa: lat. Pflanzenname nach gr. rhodon = Rose; "Rose"

andere Namen: Rosa cinnamomea auct., non L., Rosa myriacantha Lam. & DC., Rosa pimpinellifolia L.,Rosa pimpinellifolia subsp. pimpinellifolia, Rosa pimpinellifolia subsp. spinosissima (L.) Lemke, Rosa spinosissima L.

Von allen Früchten enthalten die Hagebutten am meisten Vitamin C (1250 mg). Danach kommt die Sanddornbeere (200–800 mg) und die Schwarze Johannisbeere (189 mg) (je 100 g)

Erscheinungsbild

Die Bibernell-Rose wächst als Strauch, der Wuchshöhen von 30 bis 180 Zentimetern erreicht. Die unterirdischen Ausläufer stellen die vegetative Ausbreitung sicher. Die aufrechten bis aufsteigenden, stark verzweigten Äste besitzen eine dunkelbraune Rinde. Die Zweige besitzen eine bräunliche Rinde und sind dicht sowie etwas ungleich mit geraden, selten gekrümmten 5 bis 8 Millimeter langen Stacheln und derben, spitzen Borsten besetzt. Die Blütentriebe haben weniger und kürzere Stacheln als die Haupttriebe.

Blätter

Die Laubblätter sind wechselständig angeordnet. Die matt- bis dunkelgrünen und kahlen Laubblätter sind selten fünf- bis meist sieben- bis elfteilig unpaarig gefiedert. Die Fiederblättchen weisen eine fast kreisrunde bis elliptische Form auf. Der Blattrand ist doppelt drüsig gesägt. Die Blattnervatur ist kaum sichtbar. Die Nebenblätter besitzen spitze Öhrchen und nur selten bilden sie eine drüsige Zähnung aus.

Blüte und Frucht

Die Blüten stehen einzeln, jedoch relativ dicht und zahlreich an den kurzen Seitentrieben an einem drüsenlosen bis zerstreut stieldrüsigen 1,5 bis 2,5 Zentimeter langen Blütenstiel. Die leicht nach Verwesung duftenden, zwittrigen Blüten sind bei einem Durchmesser von 4 Zentimetern radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind ganzrandig, etwa 1 Zentimeter lang und nach dem Abblühen zurückgeschlagen und ausgebreitet. Die fünf freien Kronblätter weisen eine reinweiße bis rötlich angelaufene Färbung auf. Der Griffel steht in einem sehr weiten Griffelkanal und ist durch ein breites, wolliges Narbenköpfchen verdeckt. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juni.

Der Fruchtstiel ist meist länger als die kugelig zusammengedrückte oder flaschenförmige schwarze bis purpurschwarze Hagebutte.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28.

Ökologie

An ihren Standorten tritt die Bibernell-Rose oft in Kolonien auf. Die Koloniebildung ist auf die vielen Meter langen Wurzelausläufer zurückzuführen. Als Wurzelkriech-Pionier trägt die Pflanze mit ihren verzweigten Bodenausläufern zur Bodenfestigung bei. Das tiefreichende Wurzelsystem stellt eine wichtige Anpassung an den Standort Düne dar. Die sehr kleinen Blättchen und die ungewöhnlich dicht stehenden Stacheln und Borsten werden als schwach xerophytische Merkmale gedeutet.

Blütenökologisch handelt es sich um homogame „Pollen-Scheibenblumen“. Die Bibernell-Rose ist als Bienenweide von ökologischer Bedeutung. Die Hagebutten dienen Vögeln und Kleinsäugern als Nahrung.


Standort

Natürliche Standorte der Bibernell-Rose sind sonnige Gebüsch- und Waldsäume, Kalk-Magerrasen (besonders an den Küsten in Dünensanden) auf trockenen, basenreichen, flachgründigen, steinig-sandigen Lehmböden. Sie ist eine Lichtpflanze, die stickstoffarme Standorte anzeigt. An Felsen weist sie standortbedingt extremen Zwergwuchs auf, bei Lichtmangel ist sie schwachwüchsig und blütenlos.

Die Bibernell-Rose kommt in trockenen Hecken und Gebüschen, Berberitzengebüschen, Schlehengesellschaften und Trockenwäldern vor. Pflanzensoziologisch ist sie eine Ordnungskennart der Dünenweidengebüsche (Salicetum arenariae). Das Dünenrosengebüsch (Roso pimpinellifolii-Salicetum arenariae) besiedelt gewöhnlich südexponierte Hänge der Graudünen. In der Krautschicht dominieren Arten der Strandhaferfluren. Insbesondere acidophytische Arten, wie Hunds-Veilchen, Echter Ehrenpreis oder Feld-Hainsimse sind typische Begleiter.

Verbreitung/Vorkommen

Die Bibernell-Rose ist in Eurasien weitverbreitet. In Deutschland kommt die Bibernell-Rose hauptsächlich an der Nordseeküste und auf den Nordseeinseln vor. Ihr bevorzugter Standort sind dort die Kämme der Graudünen. Sie ist auch im Binnenland auf Silikatmagerrasen Mittel- und Süddeutschlands, der Pyrenäen und Südalpen bis in Höhenlagen von 2500 Metern zu finden, dort jedoch relativ selten. Auch in den nördlichen Balkanländern besiedelt die Bibernell-Rose geeignete Standorte.

Inhaltsstoffe

Das Fruchtfleisch der im Spätherbst geernteten Früchte entsteht aus dem fleischigen Blütenboden, ist süßsauer und reich an Vitaminen, insbesondere Vitamin C (Ascorbinsäure), aber auch Vitamin A, B1 und B2.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Es ist sehr schwer die viefältigen stark bastartisierenden Sippen der Gattung Rosa zu unterscheiden. Alle Früchte der Gattung Rosa eignen sich zur Herstellung von Vitamin-C haltiger Marmelade bzw. Vitamin C-haltigen Tees.

Bibernell-Rose Steckbrief

Blütenfarbe: weiß;
Höhe/Länge von 20cm bis 1m
Blütezeit von Mai bis Juni
Lebensraum: Ebene; Gebirge; Mittelgebirge; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Rispe
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: gesägt;
Verholzungsgrad: Stängel holzig
Fruchtfarbe: blau; schwarz;
Häufigkeit: selten
Lebensdauer: Holzgewächs;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 2500m
Bodenart: lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Bodenfeuchte: trocken;

Bibernell-Rose Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Boden Feuchte: trocken;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie V (Arten der Vorwarnliste)





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