Kurzähren-Queller - Salicornia europaea

Familie: Amarantgewächse - Amaranthaceae

Kategorie: Wildgemüse  Wasserpflanze  Salzpflanze  

Kurzähren-Queller Info

Salicornia: lat. salis = Salz, cornus = Horn (Standort und Sproß­form); "Queller"
europaeus: europäisch

andere Namen: Europäische Queller, Meerfenchel, Meeresbohne, Meeresspargel, Glasschmelz, Glasschmalz, Salicorn

Der Queller kann aufgrund seiner hohen Überflutungs- und Salztoleranz am weitesten meerseits vordringen. Er bildet hier die sogenannte Quellerzone und wächst oft zusammen mit dem Salz-Schlickgras, das als einzige weitere Landpflanze ebensoweit vordringen kann.

Der Kurzähren-Queller (Salicornia europaea agg.) gehört zu den Fuchsschwanzgewächsen (Amaranthaceae). Es handelt sich um eine Gruppe von sehr ähnlichen und schwer unterscheidbaren Kleinarten. Alle Queller Eurasiens sind dieser Gruppe zuzuordnen. Kennzeichnendes Merkmal dieser Pflanzen ist ihr dickfleischiges Erscheinungsbild. Sie sind Erstbesiedler der oft überfluteten Wattböden der Meeresküsten.

Queller sind einjährige, stammsukkulente Pflanzen, die Wuchshöhen zwischen 5 und 45 Zentimeter erreichen. Es sind Salzpflanzen (Halophyten). Der Stängel ist je nach Unterart mehr oder weniger verzweigt aufrecht oder niederliegend, dickfleischig-glasig mit zu Schuppen reduzierten Blättern. Die Pflanzen sind gelenkartig bis knotig gegliedert und sind grün, schmutzig-rötlich oder grüngelb gefärbt. Im Herbst nimmt der Queller eine intensive rötliche Färbung ein.

Die Blütezeit erstreckt sich von August bis September. In der Regel sind zwei bis drei Blüten in Vertiefungen zwischen einem winzigem Tragblatt und der Hauptachse eingesenkt. Die äußerst unscheinbaren Blüten sind zwittrig. Es werden Kapselfrüchte gebildet, die vom sackförmigen, schwammigen Perigon eingehüllt sind.


Verbreitung/Vorkommen

Das Hauptverbreitungsgebiet sind die Küsten der gemäßigten Breitengrade der Nordhalbkugel von Europa bis Asien (China, Indien, Japan, Korea, Russland), also das nördliche Eurasien.

Die Pflanzen bilden in den Wattbereichen der Nord- und Ostsee, an der Atlantikküste sowie im Mittelmeerraum große Bestände. Auch im Binnenland trifft man den Queller auf salzhaltigen Böden an. Der Queller bevorzugt schlickigen, aber auch salzigen Sandboden.

Verwendung in der Küche

Der Queller ist ist ein wertvolles Wildgemüse von leicht pfeffrigem Geschmack und kann als Rohkost, blanchiert oder als Einlage in gesalzenem Essig oder als Beilage gegessen werden. Die junge Pflanze wird von Hand ab Mai geerntet. Es werden nur die Spitzen verarbeitet.

Inhaltsstoffe

Da die Wurzeln sowohl ins Meerwasser als auch in die salinenumschließende Tonerde reichen, enthält der Meeresspargel Nährstoffe und Mineralstoffe des Meeres und der vermittelnden Tonerde, beispielsweise Natrium, Kalium, Magnesium, Schwefel, Kalzium, Phosphor, Eisen, Zink, Mangan, Kupfer. Ebenso ist er eine natürliche Iodquelle mit hoher biologischer Wertigkeit.

Sonstiges

Früher fand die Asche vom Queller zur Seifenherstellung Verwendung. In der Glasbläserei wurde er zur Herabsetzung des Schmelzpunktes dem Glas beigesetzt, daher auch der Name Glasschmelz.

Kurzähren-Queller Steckbrief

Blütenfarbe: rot, rosa oder purpurn;
Höhe/Länge von 5cm bis 30cm
Blütezeit von August bis Oktober
Lebensraum: Gewässer, Feuchtgebiete; im Wasser; Meerestrand und -küste, Dünen, Salzwiesen;
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Häufigkeit: zerstreut
Lebensdauer: einjährig;
Zeigerpflanze: Salzzeiger;
Bodenart: sandiger Boden / Sandboden; Schlammboden / Schlickboden;
Bodenfeuchte: nass;

Kurzähren-Queller Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: sandiger Boden / Sandboden; Schlammboden / Schlickboden;
Boden Feuchte: nass;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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