Trauben-Holunder - Sambucus racemosa
Kategorie: Heilpflanze Giftpflanze Laubbaum Beerenpflanze Strauch Alpenpflanze
Trauben-Holunder Info
Sambucus: lat. Pflanzenname, von gr. sambyx = rot oder symbyke = Harfe; "Holunder"racemosus: traubig
andere Namen: Roter Holunder, Hirsch-Holunder, Berg-Holunder
Der Rote Holunder ist ein 1–3 m, selten bis zu 8 m hoher Strauch mit früh auftretenden gelblichgrünen Blütenrispen. Die Früchte sind leuchtend rot und werden im Juli bzw. August reif.
Sambucus racemosa hat Früchte, die sich ebenso wie die des Schwarzen Holunders verwerten lassen, allerdings sind die Beeren und Schirmrispen (oft fälschlich als Dolden bezeichnet) deutlich kleiner als die des Schwarzen Holunders. Diese scheinbaren Dolden sind kegelförmig ausgebildet und stehen aufrecht, während die des Schwarzen Holunders aufgrund ihres Eigengewichts in der Regel nach unten hängen.
Die Blätter des Roten Holunders sind gezähnt und unpaarig gefiedert.
Verbreitung/Vorkommen
Der Rote Holunder wächst gerne an schattigen Orten in Wäldern und Waldrändern in Europa und Westasien, auch in Gebüschen und auf Lichtungen ist er zu finden. In Mitteleuropa ist er vorwiegend in höheren Lagen zu finden. Er ist resistent gegen Kälte und Wind; Trockenheit oder Kalk schaden ihm. Er bevorzugt Standorte mit viel Stickstoff und wenig Salz.Verwendung in der Küche
Wie der Schwarze Holunder lassen sich die Früchte zu Gelee, Marmelade, Saft und ähnlichem verarbeiten. Sie sind jedoch nicht jedem zuträglich.Die roten Früchte sind reich an Karotinoiden (beispielsweise an Provitamin A), Vitamin C und fettem Öl (trocken bis zu 35 %). Letzteres gibt ein gutes Speiseöl, wenn durch Raffination die harzigen, stark die Schleimhaut reizenden Wirkstoffe entfernt worden sind.
Auch als Heilkraut findet der Rote Holunder Verwendung.
Giftigkeit
Roh und unreif sind die Früchte des Roten Holunders wie die des Schwarzen Holunders leicht giftig. Sie führen zu Brechdurchfall und wurden deshalb früher volkstümlich auch als Brech- und Abführmittel eingesetzt. Auf jeden Fall müssen die Steinkerne entfernt werden, da das Gift der Samen nicht durch Kochen unschädlich gemacht wird.Inhaltsstoffe
Der Schwarze Holunder, sowie der Rote Holunder enthält in den Blätter und zum Teil auch in seinen Früchten Sambunigrin. Roter Holunder enthält in seinen Wurzeln wahrscheinlich ähnliche oder gleiche Giftstoffe, darunter das Alkaloid Chelerythrin, während die Früchte außer im Samen kein Sambunigrin enthalten.Verwendung in der Pflanzenheilkunde
Auch als Heilkraut findet der Rote Holunder Verwendung. Zu beachten ist der hohe Gehalt an Ölen, die auf Saft zu regelrechten gelblichen „Fettaugen“ führen können. Darüber hinaus enthält der Rote Holunder deutlich mehr Säure als S. nigra.Sonstiges
Er ist bereits beim Austrieb leicht von Schwarzem Holunder zu unterscheiden, da seine Blätter anfangs bronzefarben bis rot sind und dann erst vergrünen. Außerdem zeigen sich seine Fruchtansätze bereits mit dem Blattaustrieb. Sie sind kegelig-rundlich und nicht wie bei S. nigra tellerförmig-flach.Trauben-Holunder Steckbrief
Blütenfarbe: weiß;Höhe/Länge von 1m bis 3m
Blütezeit von April bis Mai
Lebensraum: Steinrasen, Steinschuttfluren; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Doppeldolde zusammengesetzte Dolde
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: gesägt;
Fleischige Früchte: Beeren
Fruchtfarbe: rot;
Häufigkeit: häufig
Lebensdauer: Holzgewächs;
Zeigerpflanze: Nährstoff / Stickstoffzeiger;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1800m
Lichtbedarf: Halbschatten; Licht;
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: kalkarmer / kalkfreier Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Bodenfeuchte: frisch;
Trauben-Holunder im Web
Trauben-Holunder Garten / Anbau
Lichtanspruch: Halbschatten; Licht;Boden Beschaffenheit: kalkarmer / kalkfreier Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Boden Feuchte: frisch;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
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