Felsen-Leimkraut - Silene rupestris

Familie: Nelkengewächse - Caryophyllaceae

Kategorie: Alpenpflanze  

Felsen-Leimkraut Info

Silene: n. Silen, dem Begleiter des Bacchus, der der Sage nach im­mer mit Geifer (= sialon) bedeckt war; "Leim­kraut"
rupestris: Felsen liebend

Das Felsen-Leimkraut ist eine ausdauernde, aber nur kurzlebige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 25 cm. Ihr am Grunde oft verzweigter Stängel ist kahl oder schwach behaart, aber nicht klebrig. Die Laubblätter sind gegenständig angeordnet. Die einfachen Blattspreiten sind länglich-lanzettlich; die unteren enden stumpf, die oberen enden spitz und sind blau-grün.

Die Blütezeit liegt zwischen Juli und August. Der Blütenstand ist ein lockeres, meist reichblütiges Dichasium mit lang gestielten Blüten. Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig. Der Kelch ist zehnnervig, kreiselförmig und 4 bis 7 mm lang. Die eiförmigen Kelchzähne sind fast halb so lang wie die Kelchröhre. Die fünf weißen oder rosafarbenen Blütenkronblätter sind 6 bis 9 mm lang; die Platte ist verkehrtherzförmig mit einer tiefen Ausrandung. Es sind drei Griffel vorhanden.

Die 5 bis 6 mm lange Kapselfrucht ist länglich-eiförmig und in den Kelch eingeschlossen. Das unbehaarte Karpophor ist ein Viertel so lang wie die Kapselfrucht. Die Samen besitzen eine körnig-raue Oberfläche. Eine mittelgroße Pflanze trägt etwa 40 Kapselfrüchte mit je 30 nierenförmigen Samen.

Das Felsen-Leimkraut ist diploid mit einer Chromosomenzahl von 2n = 24.


Standort

Auf nährstoffarmen, kalkarmen, aber basenreichen Böden wächst das Felsen-Leimkraut in lichtoffenen Silikatfelsspalten, auf Felsgrus, an Erdanrissen, an Wegen, an vom Menschen beeinflussten Störstellen. Sie ist eine Kennart der Ordnung Sedo-Scleranthetalia.

Verbreitung/Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Felsen-Leimkrautes ist auf Europa beschränkt. Molekularphylogenetische Untersuchungen bestätigen eine nähere Verwandtschaft mit nordamerikanischen Arten nicht. Sie kommt in Skandinavien und in den Gebirgen Mittel- und Südeuropas vor. In Skandinavien ist sie weit verbreitet in Norwegen (nördlich bis 70°N), Schweden, Finnland und im angrenzenden nordwestlichen europäischen Teil Russlands. Weiter kommt sie in Süddeutschland (Schwarzwald und Allgäu), in den Alpenländern Österreich, Schweiz und Slowenien, in Norditalien (außer in den Alpen auch im nördlichen Apennin), in Frankreich (außer in den Alpen und Pyrenäen auch im Zentralmassiv und in den Vogesen), in Korsika, im nördlichen (Pyrenäen und Kantabrisches Gebirge) und im südöstlichen (Sierra Nevada) Spanien, im südöstlichen früheren Jugoslawien und im nördlich-zentralen Rumänien (im Rodnaer Gebirge in den Ostkarpaten) vor.. Der Fundort in Tschechien ist unsicher, die Funde in Sardinien und West-Sibirien beruhen auf Irrtum.

In den Alpen gedeiht sie meist in Höhenlagen zwischen 800 und 2900 Meter und bevorzugt die Silikatgebiete. In den Allgäuer Alpen steigt es von 1250 m Meereshöhe (am Bärgündele in Bayern) bis zu 2300 m an anderer Stelle auf.

Felsen-Leimkraut Steckbrief

Blütenfarbe: rot, rosa oder purpurn; weiß;
Höhe/Länge von 10cm bis 30cm
Blütezeit von Juli bis August
Lebensraum: Gebirge; Mauern, Felsen, Felsspalten; Steinrasen, Steinschuttfluren;
Blütenstand: Rispe
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Besonderheiten Blatt/Pflanze: Blattfarbe deutlich blaugrün (=glauk);
Verholzungsgrad: Stängel krautig
Trockenfrüchte: Kapsel
Häufigkeit: selten
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufe min: 800m
Höhenstufe max. in den Alpen: 2800m
Nährstoffbedarf: nährstoffarm;
Bodenart: +/- humoser Boden; kalkarmer / kalkfreier Boden; sandiger Boden / Sandboden; Silikatboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
PH-Wert Boden: mäßig sauer;

Felsen-Leimkraut Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; kalkarmer / kalkfreier Boden; sandiger Boden / Sandboden; Silikatboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Boden PH-Wert: mäßig sauer;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffarm;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie R (extrem seltene Arten und Arten mit geographischen Restriktionen)





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