Gewöhnliche Mehlbeere - Sorbus aria

Familie: Rosengewächse - Rosaceae

Kategorie: Garten  Laubbaum  Baustoff  Bienenblume  Strauch  Alpenpflanze  Hummelblume  

Gewöhnliche Mehlbeere Info

Sorbus: lat. Name des Speierlings, evtl. von lat. sorbere = schlür­fen, kelt. sor = herb, arab. sorbet = ur­sprüngl. ein Getränk aus den Früch­ten des Spei­er­lings (Sorbus domestica); "Vogelbeere", "Eber­esche", "Speierling"
aria: abgel. von Aria = östl. Provinz Per­siens

Die Echte Mehlbeere wächst als Strauch oder Baum und erreicht Wuchshöhen von 3 bis 12 Metern. Die glatte, graue Rinde wird im Alter leicht rissig.

Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreite ist bei einer Länge von 6 bis 12 Zentimetern elliptisch und der Blattrand ist ungleichmäßig doppelzahnig eingeschnitten. Die dunkelgrüne Blattoberseite ist anfangs samtig behaart, später jedoch glatt. Die weiße Blattunterseite ist von einem dichten Haarfilz bedeckt.

Generative Merkmale

Die Blütezeit liegt im Mai und Juni. Die rispigen Blütenstände weisen einen Durchmesser von 8 bis 10 Zentimetern auf. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf freien Kronblätter sind weiß.

Ab August reifen die gelbrot bis scharlachroten, eiförmig-kugeligen Apfelfrüchte und sehen wie kleine Äpfel aus.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 34.

Ökologie

Die Wurzeln besitzen ektotrophe Mykorrhiza. Diese konkurrenzschwache Art tritt nie in reinen Beständen auf, sondern immer nur eingesprengt als Mischbaumart.

Blütenökologisch handelt es sich um vorweibliche, nektarführende Scheibenblumen. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Die Echte Mehlbeere ist als Bienenweide von Bedeutung. Die Fortpflanzung erfolgt sexuell und apomiktisch.

Die Fruchtreife dauert von September bis Oktober; die Früchte sind Wintersteher.


Standort

Die Gewöhnliche Mehlbeere kommt zerstreut in sonnigen Eichen- und Buchenwäldern, im Trockengebüsch, auf Steinriegeln und an Felsen, auch im subalpinen Hochstaudengebüsch vor. Sie gedeiht am besten auf trockenen, kalkreichen Böden an sommerwarmen Stellen.

Nach Ellenberg ist sie ein Mäßigwärmezeiger, subozeanisch verbreitet, ein Schwachsäure- bis Schwachbasezeiger, stickstoffarme Standorte bevorzugend und eine Ordnungscharakterart Trockenheitsertragender Eichenmischwälder (Quercetalia pubescenti-petraeae).

Verbreitung/Vorkommen

Die Echte Mehlbeere ist in West-, Mittel- und Südeuropa verbreitet. In Nordeuropa und in Teilen Südosteuropas fehlt sie dagegen.

Die Gewöhnliche Mehlbeere kommt zerstreut in sonnigen Eichen- und Buchenwäldern, im Trockengebüsch, auf Steinriegeln und an Felsen, auch im subalpinen Hochstaudengebüsch vor. Sie gedeiht am besten auf trockenen, kalkreichen Böden an sommerwarmen Stellen. In den Allgäuer Alpen steigt sie in Bayern bei Falken am Älpelekopf bis zu einer Höhenlage von 1600 Metern auf.

Nach Ellenberg ist sie ein Mäßigwärmezeiger, subozeanisch verbreitet, ein Schwachsäure- bis Schwachbasezeiger, stickstoffarme Standorte bevorzugend und eine Ordnungscharakterart trockenheitsertragender Eichenmischwälder (Quercetalia pubescenti-petraeae). Sie kommt aber auch in Gesellschaften der Verbände Berberidion, Erico-Pinion, Calamagrostion oder der Ordnung Fagetalia vor.

Verwendung als Baustoff

Das Holz der Echte Mehlbeere ist eines der härtesten europäischen Hölzer. Es ist zerstreutporig und der Kern wird normalerweise nicht farblich abgesetzt. Es wirft sich beim Trocknen sehr. Durch seine Ähnlichkeit zur Birne wird das Holz der Mehlbeere zusammen mit anderen Sorbus-Arten (Speierling, Elsbeere, Vogelbeere) unter der Handelsbezeichnung „Schweizer Birnbaum“ verkauft.

Sonstige Verwendung

Aufgrund des Gehalts an Parasorbinsäure können die Früchte roh gegessen zu Magenverstimmungen führen. Da Parasorbinsäure durch Hitze zerstört wird, lassen sich Mehlbeeren theoretisch zu Marmelade oder anderen gekochten Fruchtzubereitungen verwenden. Der fad-mehlige Geschmack lohnt aber kaum den Aufwand. Getrocknete und gemahlene Mehlbeeren wurden früher als Mehlersatz genutzt und zum Brotbacken verwendet.

Gewöhnliche Mehlbeere Steckbrief

Blütenfarbe: rot, rosa oder purpurn; weiß;
Höhe/Länge von 1m bis 10m
Blütezeit von April bis Mai
Lebensraum: Ebene; Gärten und Parks; Gebirge; Mauern, Felsen, Felsspalten; Mittelgebirge; Staudenfluren, mont. und alp. Hochstaudenfluren; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Doldenrispe, Scheindolde
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: doppelt gesägt, schrotsägeförmig; gesägt;
Fleischige Früchte: Apfelfrucht
Fruchtfarbe: rot;
Lebensdauer: Holzgewächs;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1600m
Bodenart: +/- humoser Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
PH-Wert Boden: mäßig sauer; mild;
Bodenfeuchte: frisch; mäßig trocken; trocken;

Gewöhnliche Mehlbeere Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Boden PH-Wert: mäßig sauer; mild;
Boden Feuchte: frisch; mäßig trocken; trocken;

Die Echte Mehlbeere wird in Parks sowie wegen der behaarten Blattunterseiten als Staubfang an Straßenrändern verwendet.

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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie V (Arten der Vorwarnliste)





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