Schmerwurz - Tamus communis

Familie: Yamswurzelgewächse - Dioscoreaceae

Kategorie: Kletterpflanze  mediterrane Pflanze  

Schmerwurz Info

Tamus: lat. Name f. eine Schlingpflanze, Abl. unklar; "Schmer­wurz"
communis: gemein, gewöhnlich

andere Namen: Echte Schmerwurz, Gewöhnliche Schmerwurz, Schmerzwurz, Stickwurz, Feuerwurzel.

Es sind zweihäusig getrenntgeschlechtige (diözische) einkeimblättrige Pflanzen mit unterirdischen Knollen. Die Stängel werden bis zu 4 Metern lang. Sie sind gestreift, kahl und manchmal verzweigt. Die Blätter sind ungeteilt, wechselständig, mit langem Blattstiel, herzförmig, etwa 8-15(-20) cm lang und 4-11(-16) cm breit, ganzrandig, lang zugespitzt, dunkelgrün und glänzend, mit 3-9 bogig verlaufenden Nerven, aber von netznerviger Verzweigung. Selten kommen auch dreilappig-spießförmige Blätter vor. Solche Exemplare wurden von Carl von Linné Tamus cretica genannt, doch kommt ihnen höchstens der Rang einer Varietät zu. Am Grunde des Blattstiels treten hakenförmige feste Gebilde auf, die zum Anklammern dienen und vielleicht umgebildete Nebenblätter sind. Die Blütenstände sind achselständige Trauben. Die Blüten sind dreizählig, grüngelb und etwa 3-6 mm groß. Die Blütenhülle der männlichen Blüten ist urnenförmig-glockig mit sechs fast gleichen Zipfeln. Diese enthalten 6 Staubblätter. Die Blütenhülle der weiblichen Blüten besteht aus sechs schmalen kleinen Zipfeln. Dazu gehört der unterständige Fruchtknoten mit einem dreispaltigen Griffel. Die Früchte sind rote, selten gelbliche Beeren, die 10-12 mm im Durchmesser haben und bis zu 6 Samen enthalten. Die Samen sind kugelig.

Die Chromosomenzahl ist 2n = 48.


Standort

Die Schmerwurz wächst an Rändern von Laubwäldern, in Hecken und Gebüschen auf frischen und nährstoffreichen Böden, wo sie eine Höhe von bis zu drei Metern erreicht. Die rechtswindende Kletterpflanze trägt von Mai bis Juni gelblich grüne, entweder männliche oder weibliche Blüten. Sie ist eine Charakterart der Ordnung Prunetalia, kommt aber auch in Gesellschaften der Verbände Alno-Ulmion oder Tilio-Acerion und im Mittelmeergebiet auch im Verband Pruno-Rubion ulmifolii vor.

Verbreitung/Vorkommen

Die Gemeine Schmerwurz ist die einzige auch in Mitteleuropa vorkommende Art dieser Familie, z. B. in Süddeutschland (Oberrhein, Hochrhein, Bodensee). Weitere Verbreitungsgebiete sind Atlantik- und Mittelmeerländer bis zum Iran.

Inhaltsstoffe

Wegen in den Pflanzenteilen enthaltener Saponine und Kalziumoxalat ist die Schmerwurz giftig. Beim Reiben des Safts der Beeren oder der Wurzeln auf der Haut kann eine Hautreizung erzeugt werden, die durch winzige Oxalatkristalle und Histamin im Saft hervorgerufen wird. Die Wurzel enthält weiterhin Phenanthren-Derivate und die Glykoside Dioscin und Gracillin sowie deren Abkömmlinge. In einer Laborstudie gab es Hinweise auf entzündungshemmende Wirkung des Wurzelsafts.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

In der Volksheilkunde wurde die Pflanze früher u. a. gegen Rheuma und Prellungen verwendet, daher auch die französische Bezeichnung „herbe aux femmes battues“ („Kraut der geschlagenen Frauen“). Heute spielt sie in der Homöopathie noch eine Rolle.

Schmerwurz Steckbrief

Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar; weiß;
Höhe/Länge von 1,5m bis 3m
Blütezeit von Mai bis Juni
Lebensraum: Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Traube
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig; gewellt;
Verholzungsgrad: Stängel holzig
Fleischige Früchte: Beeren
Fruchtfarbe: grün; rot;
Häufigkeit: sehr selten
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude); Holzgewächs;
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenfeuchte: frisch;

Schmerwurz Garten / Anbau

Boden Feuchte: frisch;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


Schütze diese Pflanze besonders!

ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie 1 (vom Aussterben bedroht)





 

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