Salbei-Gamander - Teucrium scorodonia

Familie: Lippenblütler - Lamiaceae


Salbei-Gamander Info

Teucrium: gr. Pflanzenname, evtl. n. Teuker, trojanischer Prinz, der die Heilkraft der Pflanze erkannt haben soll; "Gamander"
scorodonia: nach Knoblauch riechend

Vegetative Merkmale

Der Salbei-Gamander ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 60 Zentimetern. Sie besitzt unterirdische Ausläufer. Der Stängel ist oben meist ästig verzweigt und allgemein kurzabstehend-zottig behaart.

Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 1 bis 2 Zentimeter lang. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 3 bis 7 Zentimetern sowie einer Breite von 1,5 bis 4,5 Zentimetern herz-eiförmig bis länglich mit herzförmigem oder gestutztem Spreitgrund und dicht kerbig gesägten Blattrand. Die Blattspreite ist stark netznervig und etwas runzlig.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Die Blüten sitzen einzeln oder zu zweien in den Achseln sehr kleiner Hochblätter und stehen in einem mehr oder weniger einseitswendigen, lockeren, langen scheintraubigen Blütenstand zusammen.

Die Blüten sind bei einer Länge von 9 bis 12 Millimetern zygomorph mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch ist röhrig-glockig, herabgebogen und helmförmig zweilippig geformt. Die Krone ist blass-grünlich-gelb, die Röhre rötlich gefärbt.

Die Klausenfrucht (Bruchfrucht) zerfällt in Klausen. Die Klausen (Teilfrüchte, Nüsschen) sind bei einem Durchmesser von 1 bis 1,5 Millimetern kugelig fast glatt.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 32 oder 34.

Ökologie

Der Salbei-Gamander ist in mildem Klima ein krautiger Chamaephyt und sonst auch ein Hemikryptophyt und eine Schaftpflanze. Vegetative Vermehrung erfolgt durch unterirdische Ausläufer.

Die Diasporen sind die Klausen zusammen mit dem haltbaren Kelch. Der Kelch übernimmt die Funktion einer biologischen Kapsel. Die Klausen breiten sich als Tier- und Windstreuer aus sowie als Regenschwemmlinge, daneben erfolgt eine Bearbeitungsausbreitung durch Vögel. Die Fruchtreife liegt zwischen Juli und September. Die Früchte sind Wintersteher. Die langlebigen Samen sind Lichtkeimer.


Standort

Der Salbei-Gamander wächst in lichten Laub- und Nadelwäldern, Waldschlägen und Heiden. Er gedeiht am besten auf nicht zu trockenen Böden und ist auf kalkarmem Untergrund etwas häufiger als auf kalkreichem. Er gedeiht oft auf mäßig trockenen bis frischen, nährstoff- und basenarmen, sauren, modrig-humosen, meist sandig-steinigen Lehmböden in wintermild-humider Klimalage. Er ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Verbands Quercion roboris, kommt aber auch im Pruno-Rubion fruticosi-Verband vor. Im Norden und Osten Mitteleuropas kommt er in Gesellschaften des Verbandes Trifolion medii vor.

Verbreitung/Vorkommen

Der Salbei-Gamander kommt von Madeira über Tunesien und Westeuropa bis Südskandinavien, im westlichen Mitteleuropa und im westlichen Mittelmeerraum bis in den südlichen Balkan vor. Es ist ein subatlantisches Florenelement.

In Österreich ist er zerstreut bis sehr selten zu finden, in der Schweiz ist er verbreitet.

Der Salbei-Gamander ist im westlichen und südlichen Teil Deutschlands meist verbreitet, im Norden zerstreut bis selten vorkommend. Nach Osten ist er zerstreut bis Thüringen, Sachsen und den Bayerischen Wald zu finden; im deutschen Teil der Alpen ist er sehr selten. In den Allgäuer Alpen steigt er in Bayern an der Jochstraße zwischen Hindelang und Oberjoch bis zu einer Höhenlage von 1100 Metern auf.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

In manchen Gegenden wird der Salbei-Gamander ähnlich wie die Salbei-Arten zum Beispiel als Wundmittel verwendet.
Als „Wirkstoff“ findet der Salbei-Gamander Verwendung in homöopathischen Arzneimitteln. Er soll besonders gegen Tuberkulose helfen, was wissenschaftlich nicht bestätigt ist.

Salbei-Gamander Steckbrief

Blütenfarbe: gelb;
Höhe/Länge von 30cm bis 50cm
Blütezeit von Juli bis September
Lebensraum: Heide; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Traube
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: doppelt gesägt, schrotsägeförmig; gesägt;
Trockenfrüchte: Nuß
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1100m
Lichtbedarf: Licht;
Bodenart: +/- humoser Boden; kalkarmer / kalkfreier Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Bodenfeuchte: mäßig trocken;

Salbei-Gamander Garten / Anbau

Lichtanspruch: Licht;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; kalkarmer / kalkfreier Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Boden Feuchte: mäßig trocken;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


Schütze diese Pflanze besonders!

ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie 3 (gefährdet)





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