Arnika - Arnica montana

Familie: Korbblütler - Asteraceae

Kategorie: Heilpflanze  Garten  Färberpflanze  Allergiepflanze  Alpenpflanze  

Arnika Info

Arnica: lat. Pflanzenname, evtl. von gr. ptarmike = Nießwurz (die Blät­ter erregen beim Zerreiben Nießen); "Wohl­ver­leih"
montanus: Berg-

andere Namen: Berg-Wohlverleih, Bergdotterblume, Engelkraut, Fallkraut, Johannisblume, Kraftrose, Kraftwurz, St-Luzianskraut, Stichwurzel, Wohlverleih, Wundkraut, Wolferley, Wolffelei, Wolfsblume, Wolfsbann, Wolfsdistel, Bergwurz, Gemswurz, Kraftwurzel, Bergwegebreit, Leopardenwürger, Bluttrieb, Mönchskappe, Christwurz, Stichkraut, Verfangkraut, Donnerblume, Engelblume, Mitterwurz, Färberblume, Bergwohlsein

Arnika wurde zur „Arzneipflanze des Jahres 2001“ gewählt.

Vegetative Merkmale

Die Echte Arnika ist eine aromatisch duftende, sommergrüne, ausdauernde krautige Giftpflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 60 Zentimetern. Der drüsenhaarige Stängel ist einfach oder höchstens wenigästig verzweigt und besitzt meist ein bis zwei, selten drei gegenständige Paare Laubblätter. Diese Gegenständigkeit der Stängelblätter ist weitgehend eine Ausnahme innerhalb der Korbblütengewächse, findet sich allerdings auch beim Wasserdost. Die Grundblätter sind in Rosetten angeordnet und eiförmig bis lanzettlich und ganzrandig. Die Blätter sind vier- bis siebennervig und behaart.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht in Mitteleuropa von Mai bis August. Die meist einzeln stehenden körbchenförmigen Blütenstände weisen einen Durchmesser von etwa 4,5 bis 8 Zentimetern auf. Der Korbboden ist behaart. Sie besitzen dottergelbe Röhrenblüten und vielnervige, orangegelbe Zungenblüten.

Die Achänen besitzen einen einteiligen rauen Pappus, der sich bei Trockenheit spreizt.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 38.

Ökologie

Die Echte Arnika ist ein Hemikryptophyt und eine Halbrosettenpflanze mit Speicher-Rhizom.

Blütenökologisch handelt es sich um den „Körbchenblumentyp“. Die weiblichen Zungenblüten sind durch die Carotinoide, Lutein und Xanthophylle orangegelb gefärbt; ebenso wie die zwittrigen Röhrenblüten. Die Blüten riechen aromatisch. Als Besucher und Bestäuber werden vor allem Mistbienen beobachtet; auch Selbstbestäubung findet statt.

Die Diasporen breiten sich aus als Schirmchenflieger und Wasserhafter, auch Zufallsverbreitung durch Weidetiere findet statt. Die Pflanzen werden von Weidetieren verschmäht; auf Urgesteinsböden im Bergland können sie deshalb bei Massenentfaltung jegliche Beweidung verunmöglichen. Fruchtreife ist von August bis Oktober.


Spenglersan® Allergie-Set


Größeres Bild

Spenglersan® K-Allsan und Neolin-Entoxin® – Das Kombi-Set gegen Heuschnupfen
Mit dem Spenglersan® Allergie-Set greift die Firma Spenglersan auf zwei bewährte Komplexmittel zurück, die auf langjähriger und traditionsreicher Erfahrung beruhen und sich gegenseitig optimal ergänzen.
Neolin-Entoxin®
Homöopathisches Arzneimittel
Anwendungsgebiete:
Allergische Erkrankungen der Atemwege (Heuschnupfen)
Pharmakologische Eigenschaften
Drosera besitzt expektorierende, spasmolytische und hustenreizstillende Eigenschaften. Drosera ruft eine Hyperämie und vermehrte Sekretion der Luftröhre hervor.
Die Hauptbestandteile von Euphrasia sind das Glykosid Aucubin, Gerbstoff und ätherisches Öl. Euphrasia hat sich u.a. bei der Behandlung von Augenleiden bestens bewährt.
Grindelia robusta enthält ätherisches Öl, Harz, Saponine und Tannin und findet als Expektorans und leichtes Spasmolytikum Verwendung.
Lobelia inflata ist reich an chemisch nahe verwandten Alkaloiden. Es handelt sich um Derivate des Piperidins. Das wichtigste Alkaloid ist das Lobelin. Dieses ruft eine Erregung des Atemzentrums sowie eine Vertiefung und Vermehrung der Atemzüge hervor. Weiterhin bewirkt Lobelia inflata eine starke Schleimhautreizung (Bronchien, Rachen). Die synergistische Wirkung der Bestandteile hat sich zur Behandlung von allergischen Erkrankungen bestens bewährt.
Spenglersan® K-Allsan
Homöopathisches Arzneimittel zur nasalen Anwendung

Standort

Die Echte Arnika bevorzugt saure und magere Wiesen und ist kalkmeidend. Man findet sie auch in lichten Wäldern. Sie ist von der Tallage bis in Höhenlagen von 2800 Metern anzutreffen. Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart der Ordnung Nardetalia.

Verbreitung/Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet umfasst die Alpen, Pyrenäen bis zum Balkan sowie eine nördliche Verbreitung bis Südskandinavien und ins Baltikum.
In den Allgäuer Alpen steigt sie im Tiroler Teil zwischen Bernhardseck und Mutte bei Elbigenalp bis in eine Höhenlage von 2100 Meter auf.

Giftigkeit

Wegen der Toxizität Helenalins bzw. des Diyhdrohelenalins sollten Tinkturen und Auszüge aus Arnikablüten nicht als Selbstmedikation innerlich angewendet werden. Arnikablüten im Tee können auch zu Vergiftungen führen. Überdies ist eine innere Anwendung wegen der geringen therapeutischen Breite nicht ratsam. Eine orale Applikation sollte abgelehnt werden. Bei der Maus als Modellorganismus ist bekannt, dass zu hohe Dosen an Dihydrohelenalin zum Herzstillstand führen. Helenaline können eine schädigende Wirkung auf das Herz haben.

Bei äußerer Anwendung können allergische Reaktionen hervorgerufen werden (Juckreiz, Hautausschläge, Blasenbildung, allergisches Kontaktekzeme, Kontakdermatitis). Helenalin bzw. seine Ester wirken sensibilisierend und damit allergen. Das Laub kann aufgrund des Arnicin genannten Extrakts Hautreizungen hervorrufen.

Inhaltsstoffe

Arnikablüten enthalten ätherisches Öl, Flavonoide und Sesquiterpenlactone, die entzündungshemmend und antiseptisch wirken. Hierbei sind als Hauptwirkstoffe in veresterter Form insbesondere Helenalin- und Dihydrohelenalin-Ester bekannt. Pflanzen im mitteleuropäischen Gebieten enthalten mehr Helenaline, im spanischen Raum dominieren Dihydrohelenaline. Darüber hinaus wurden in Arnikablüten u. a. noch Thymol (im Form von Estern und Ethern), Hydroxycumarine, Phenylacrylsäuren und immunstimulatorisch wirkende Polysaccharide identifiziert.

Helenalin- bzw. des Diyhdrohelenalinester wirken antibakteriell und antiarthritisch. Diese können außerdem eine Entzündungsreaktion verringern. Zudem können die in Arnika enthaltenen Flavonoide und Triterpendiole - bei äußerer Anwendung - ebenfalls antiphlogistisch wirken.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Den antiken Schriftstellern war Arnika als Heilpflanze nicht bekannt. Die wohl früheste Erwähnung findet sich bei Hildegard von Bingen. Bei der von ihr als „Wolfsgelegena“ bezeichneten Pflanze könnte es sich um die Arnika handeln. Ab dem 18. Jahrhundert wurde Arnika tatsächlich bei Beschwerden und Krankheiten eingesetzt. Das Anwendungsspektrum war weit gefächert, neben Blutergüssen und allgemeinen Verletzungen wurden auch Krampfadern, Venenentzündungen, Gicht und Rheuma behandelt. Außerdem fand ein Verwendung als Analeptikum und Stimulans statt. Häufig wurde es missbräuchlich auch als Abortivum benutzt.
Die ätherischen Öle der Blüten wirken entzündungshemmend und antiseptisch. Zur äußeren Anwendung wird Arnica bei Verletzungen und rheumatischen Muskel- und Gelenkbeschwerden eingesetzt (Dr.Loges).
Die Anwendung ist dabei zugelassen und klinisch belegt.
Bei der äußeren Anwendung wird am häufigsten eine (alkoholische) Tinktur hergestellt. Hierbei gehen die meisten Sesquiterpenlactone in Lösung. Auf Wasserbasis kann man auch einen wässrigen Auszug verwenden, bei dem 75 % der Sesquiterpenlactone in Lösung gelangen. Tinkturen bzw. Auszüge zur äußeren Anwendung wirken antimikrobiell und antiphlogistisch. Arnika-Salben bzw. Arnika-Gele können auch bei Veneninsuffizienz einen therapeutischen Effekt erzielen.

Da die innere Anwendung nicht zugelassen ist, wurden sehr viele Teepräparate vom Markt genommen. Nur zur äußeren Anwendung sind diese erlaubt, wenngleich nicht zum Dauergebrauch. Hierbei wurden Arnikablüten mit kochendem Wasser überbrüht und ausgesiebt. Heutzutage ist die Teebereitung indes nicht mehr so gebräuchlich.

Als Droge werden folgende Bestandteile genutzt:

* Arnica-montana-Blüten (Syn. Arnicae flos, Flores Arnicae, Flores Calendulae alpinae, Flores Plantagines montanae, Flores Ptarmicae, Flores Alismae, Flos Arnicae); Arnikablüten (syn. Bergwurzblumen, Bergwurzelblumen, Blutblumen, Engelblumen, Engelkraut, Gamsblumen, Fallkrautblumen, Wohlverleihblüten, Wolfsblüten), die getrockneten, ganzen oder teilweise zerfallenen Blütenstände bzw. Blütenkörbchen.
* Arnicae herba (syn. Arnicae folium, Folia Arnicae, Herba Arnicae, Herba Doronicae germanici); Arnikakraut (Syn. Arnikablätter, Engelskraut, Fallkraut, Gamskraut, Wohlverleihkraut), im Mai vor der Blüte gesammelte, getrocknete grundständige Blätter, die fast stängelfrei in den Handel kommen.
* Arnicae radix (Syn. Arnicae rhizoma, Radix Arnicae, Radix Doronici germanici, Rhizoma Arnicae); Arnikawurzel (Syn. Bergwohlverleihwurzel, Mutterwurz, Stichwurz, Wohlverleihwurzel), der getrocknete Wurzelstock mit den Wurzeln.

Da es schwierig ist, Arnika in größeren Mengen für die Heilmittelherstellung anzubauen, werden für die Herstellung etwa von Arnikaölen von Naturheilmittelherstellern wild gesammelte Blüten in größeren Mengen verwendet. Die Firma Weleda etwa bezieht einen großen Teil ihres Jahresbedarfes von 1300 kg getrockneten Arnikablüten aus nachhaltigen Wildsammlungen in den rumänischen Karpaten.

Verwendung in Homöopathie/Anthroposophie

In der homöopathischen Therapie ist Arnika als äußerst wirksames Mittel bei Verletzungen aller Art, vor und nach Operationen, bei Blutergüssen sowie Verstauchungen indiziert. Arnica hilft zum einen bestehende Blutungen zum Stillstand zu bringen, zum anderen verbessert es die Durchblutung, z. B. bei Arteriosklerose.(Dr.Loges)

Kommission C (s. Literatur):
Gemäß der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis gehören zu den Anwendungsgebieten die Anregung und Harmonisierung der Stoffwechsel- und Formprozesse bei Gewebs- und Organschädigungen, besonders nach mechanischen Einwirkungen und bei Störungen der Blutversorgung; stumpfe Verletzungen aller Art wie Zerrungen, Quetschungen, Prellungen, Blutergüsse. Spätfolgen schwerer psychischer Erlebnisse; zur Begleitbehandlung bei Angina pectoris, Multipler Sklerose.
Am Auge: Blutungen bei der Bindehaut. Zur Begleitbehandlung bei Blutungen von Glaskörper und Netzhaut; Prellungen des Augapfels; stumpfen Verletzungen, Bluterguss unter der Augenbindehaut (Hyposphagma).
Zubereitungen aus der Wurzel (Radix) werden bei akuten Durchblutungsstörungen im Hirnstammgebiet eingesetzt.
Aufgrund seiner heilenden Wirkung auf das Blutgefäßsystem ist Arnica in veno-loges® Injektionslösung enthalten, wo es zur Besserung von Krampfaderleiden beiträgt(Dr.Loges).

Arzneimittel:

Arnica Planta tota (WELEDA, WALA)
Arnica, Planta tota Rh D3 Augentropfen (WELEDA)
Arnica, Radix ist unter der Bezeichnung Arnica Rh Dil. und Amp.bei WELEDA erhältlich.

Arnika Steckbrief

Blütenfarbe: gelb;
Höhe/Länge von 20cm bis 60cm
Blütezeit von Juni bis Juli
Lebensraum: Gebirge; Magerrasen; Magerwiesen; Mittelgebirge;
Blütenstand: Köpfchen, Körbchen
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Besonderheiten Blatt/Pflanze: parallele Blattnerven ( Kl.:Monocotyledoneae);
Behaarung: ganze Pflanze nicht oder nur wenig behaart
Verholzungsgrad: Stängel krautig
Trockenfrüchte: Achäne
Häufigkeit: zerstreut
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Zeigerpflanze: kalkarmer Boden; Magerkeitszeiger;
Höhenstufen: Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 500m
Höhenstufe max. in den Alpen: 2800m
Lichtbedarf: Licht;
Nährstoffbedarf: basenreich; nährstoffarm;
Bodenart: +/- humoser Boden; kalkarmer / kalkfreier Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden; torfiger Boden / Torfboden;
PH-Wert Boden: sauer;

Arnika Garten / Anbau

Lichtanspruch: Licht;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; kalkarmer / kalkfreier Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden; torfiger Boden / Torfboden;
Boden PH-Wert: sauer;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich; nährstoffarm;
Matrix-Entoxin®D.-B.-Entoxin® NViscum-Entoxin® NUresin-Entoxin®

Literatur

Bildquellenverzeichnis


Schütze diese Pflanze besonders!

ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie 3 (gefährdet)


ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Deutschland! Kategorie 3 (gefährdet)





 

QR-Code für Arnika

Scanne den QR-Code und hole die Pflanze ohne zu Tippen auf Dein Smartphone



Diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahren Sie alles zum Datenschutz