Haar-Pfriemengras - Stipa capillata
Kategorie: Süßgräser
Haar-Pfriemengras Info
Stipa: gr. stype = Werg (federige Grannen); "Federgras"capillaris: haarfein
Das Haar-Pfriemengras ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 40 bis 80 Zentimeter erreicht und in Horsten wächst. Die kahlen, glatten Halme sind unter den Knoten (Nodien) zuweilen anliegend flaumig behaart. Die wechselständigen Laubblätter sind in Blattscheide und Blattspreite gegliedert. Die Blattscheide ist gerieft, glatt, kahl, braun und glänzend. Die Blattspreite ist meist gefaltet, glatt bis rau bis kurz behaart. Das Blatthäutchen (Ligula) ist meist 5 bis 10 (selten bis zu 15) mm lang und zungenförmig.
Die Rispe ist armblütig. Die Ährchen sind einblütig. Die kahle Granne ist 12 bis 20 cm lang und gekniet. Die kahle und raue Deckspelze ist im unteren Teil gedreht. Es werden Karyopsen gebildet.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 44, seltener 28 oder 46.
Ökologie
Die Blütezeit liegt zwischen Juli und August.
Die Früchte werden durch den Wind ausgebreitet und bohren sich dann bei Wasseraufnahme durch eine Drehbewegung der Grannen selbst in den Boden, es sind also sogenannte „Bohrfrüchte“.
Standort
Das Haar-Pfriemengras gedeiht auf basenreichen, stickstoffarmen Sand-, Löss- oder Steinböden., die sich im Sommer stark erwärmen; es erträgt die dadurch bedingte Oberflächenaustrocknung gut, da es tief wurzelt. Es ist eine Charakterart des Stipetum capillatae aus dem Verband Festucion valesiacae, kommt aber selten auch in Gesellschaften des Verbands Xerobromion vor.Verbreitung/Vorkommen
Das Haar-Pfriemengras gehört zum kontinentalen Florenelement und kommt in Südwest-, Mittel- und Osteuropa sowie in Asien bis ins nördliche China und in den Himalaja vor. Es erreicht im Oberrhein- und Rhonegebiet die Westgrenze seines Areals. In Mitteleuropa kommt es nur an den trockensten und wärmsten Stellen (beispielsweise in der Pfalz, dem Rheintal zwischen Neckar und Mosel, am mittleren Main, in Thüringen und Sachsen-Anhalt, im Wallis und Unterengadin) in schütteren Trockenrasen vor und bildet an seinen Standorten kleine, aber auffällige Bestände. Das Haar-Pfriemengras steigt in warmen, abgeschlossenen Alpentälern der Süd- und Ostalpen in Höhenlagen von bis zu 1000 Meter auf. Insgesamt ist es aber sehr selten zu finden.Das Haar-Pfriemengras steht in Deutschland unter Naturschutz; die Art wurde bei uns stellenweise ausgerottet, weil sie gewerbsmäßig für Trockenblumen gesammelt wurde.
Haar-Pfriemengras Steckbrief
Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar;Höhe/Länge von 40cm bis 80cm
Blütezeit von Juni bis August
Lebensraum: Gebirge; wärmeliebend;
Blütenstand: Rispe
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Häufigkeit: selten
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Zeigerpflanze: nährstoff / stickstoffarmer Boden; Wärmezeiger;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1000m
Lichtbedarf: Licht;
Nährstoffbedarf: basenreich;
Bodenart: Lößboden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Bodenfeuchte: mäßig trocken; wechseltrocken;
Haar-Pfriemengras im Web
Haar-Pfriemengras Garten / Anbau
Lichtanspruch: Licht;Boden Beschaffenheit: Lößboden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Boden Feuchte: mäßig trocken; wechseltrocken;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich;
Schütze diese Pflanze besonders!
ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten! Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie 2 (stark gefährdet) |
ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten! Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Deutschland! Kategorie 3 (gefährdet) |
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