Behaarte Wicke - Vicia hirsuta
Kategorie: Wildgemüse Ackerwildkraut Gründüngung-Bodenverbesserer Bienenblume Alpenpflanze
Behaarte Wicke Info
Vicia: lat. vincere = umwinden, überwinden, besiegen (rankende Wuchsform); "Wicke"hirsutus: haarig
andere Namen: Rauhaarige Wicke, Acker-Wicke
Die meisten Leguminosen gehen in ihren Wurzelknöllchen eine Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien (Rhizobium) ein und tragen dadurch zur Fruchtbarkeit des Bodens bei (s. Gründüngung) bzw. sind dadurch in extrem stickstoffarmen Böden z.B. Akazien in der „Wüste“ erst lebensfähig.
Die Rauhaarige Wicke ist eine krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 15 bis 60 Zentimetern. Die gefiederten Laubblätter besitzen an ihrer Spitze eine Ranke und vier, acht oder 16 Paare Fiederblättchen, die vorne häufig ausgerandet sind. Die Nebenblätter sind stets gleichartig.
Ihre traubigen Blütenstände sind lang gestielt und meistens drei- bis achtblütig, selten aber auch nur einblütig oder bis zu zehnblütig. Die weißen Blüten sind meist blau geadert und bis zu 8 mm groß. Die Hülsenfrucht ist zweisamig und besitzt weiche Haare.
Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 14.
Die Behaarte Wicke ist eine einjährige, weithin kriechende Kletterpflanze, die bis 60 cm tief wurzelt.
Sie kann in konkurrenzschwachen Wintergetreidebeständen des Organischen Landbaus in hoher Dichte und Masse auftreten. Die Folge sind Ertrags- und Qualitätsverluste sowie Ernteerschwernisse. Maßnahmen zur Steigerung der Konkurrenzkraft des Getreides wie die Sortenwahl oder die Erhöhung der Stickstoffversorgung reichen bei starkem Unkrautdruck nicht aus bzw. die notwendigen rasch wirksamen Stickstoffdünger stehen nicht zur Verfügung.
Ihre Blüten sind sehr kleine „Schmetterlingsblumen mit Klappmechanismus“. Sie bieten reichlich Nektar an und werden deshalb häufig von Insekten, vor allem von Bienen besucht. Auch Selbstbestäubung findet statt. Blütezeit ist von Juni bis Juli.
Die Früchte sind 2-samige Hülsen mit kugeligen, nur 9 mg schweren Samen. Die Hülsen sind Austrocknungsstreuer mit Rollsamen. Auch Zufallsausbreitung über den Darm von Huftieren und Bearbeitungsverbreitung durch Tauben usw. findet statt, daneben ist Menschenausbreitung über Erdbewegungen und Saatgutverunreinigung möglich. Fruchtreife ist von Juli bis Oktober.
Vegetative Vermehrung ist durch Ausläufer gegeben.
Standort
Die Rauhaarige Wicke wächst auf sandigen, lehmigen, oft sauren Äckern, an trockenen bis mäßig feuchten Ruderalstellen, in Trockengebüschen, auf Trockenrasen und Wiesen. Sie gilt zudem als eine kalkmeidende Pflanze.Verbreitung/Vorkommen
In ganz Deutschland ist sie weit verbreitet, nur im Alpenraum selten anzutreffen.Pflanzensoziologisch ist sie in Mitteleuropa eine Charakterart der Ordnung Centauretalia cyani.
Verwendung in der Küche
Die Ackerwicke ist essbar und wird oder wurde manchenorts zu Nahrungsmittelnutzung angebaut. Ihre Samen werden oder wurden als Linsenersatz verwendet.Behaarte Wicke Steckbrief
Blütenfarbe: blau, lila oder violett;Höhe/Länge von 15cm bis 60cm
Blütezeit von Juni bis Juli
Lebensraum: (Fett-) Wiesen und Weiden; Äcker, Getreidefelder, Brachen; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.;
Blütenstand: Traube
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: ganzrandig;
Besonderheiten Blatt/Pflanze: Mit Blattranken; Nebenblätter (kleine Seitenblätter am Blattgrund); Stengel rankend;
Häufigkeit: häufig
Lebensdauer: einjährig;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1000m
Nährstoffbedarf: basenreich; nährstoffreich;
Bodenart: kalkarmer / kalkfreier Boden; lehmiger Boden / Lehmboden;
PH-Wert Boden: mäßig sauer; neutral;
Bodenfeuchte: mäßig trocken;
Behaarte Wicke im Web
Behaarte Wicke Garten / Anbau
Boden Beschaffenheit: kalkarmer / kalkfreier Boden; lehmiger Boden / Lehmboden;Boden PH-Wert: mäßig sauer; neutral;
Boden Feuchte: mäßig trocken;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich; nährstoffreich;
Weitere Pflanzen der Gattung Vicia
>> Alle Pflanzen der Gattung Vicia