Schmetterlingsstrauch - Buddleja davidii

Familie: Braunwurzgewächse - Scrophulariaceae

Kategorie: Garten  Giftpflanze  winterhart  Bienenblume  Strauch  Hummelblume  

Schmetterlingsstrauch Info

Buddleja: n. d. engl. Botaniker Ad.Buddle (1660 -1715); "Som­mer­flieder"

andere Namen: Schmetterlingsflieder, Sommerflieder, Fliederspeer

Der BUND geht davon aus, dass Schmetterlinge infolge dieses Gifts nach dem Saugen von Nektar der Pflanze Verhaltensänderungen zeigen und dadurch zur leichten Beute von Vögeln würden.

Vegetative Merkmale

Der Schmetterlingsflieder wächst in Mitteleuropa als nur undeutlich sein Laub abwerfender Strauch, der Wuchshöhen von 0,5 bis 5 Metern erreichen kann. Die fast vierkantigen Zweige besitzen eine charakteristische, filzig behaarte Rinde.

Die gegenständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter messen bis zu 25 Zentimeter in der Länge, die Breite beträgt etwa 7 Zentimeter. Die Form ist schmal-lanzettlich ausgeprägt, der Blattrand ist schwach gezähnt. Die Blattoberseite zeigt eine dunkelgrüne Farbgebung, die Blattunterseite ist graufilzig behaart. Die meist vorhandenen Nebenblätter sind mit einem Durchmesser von 1 bis 6 Millimetern fast kreisförmig bis eiförmig.

Generative Merkmale

Der endständige, aufrechte, dichte, schmalkegelige, anscheinend traubige oder thyrsoid zymöse Blütenstand erreicht eine Länge von 4 bis zu 30 Zentimeter und einen Durchmesser von 2 bis 5 Zentimeter. Die unteren Hochblätter sind laubblattförmig, die anderen sind klein und linealisch.

Im Juni öffnen sich die angenehm nach Honig duftenden Blüten. Die zwittrigen Blüten sind vierzählig mit doppelter Blütenhülle. Die vier 2 bis 3,5 Millimeter langen Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen. Die vier lilafarbenen Blütenkronblätter sind zu einer etwa 1 Zentimeter langen, engen Kronröhre verwachsen mit ausgebreiteten Kronzipfeln. Sie sind im Bereich des Röhreneingangs kräftig gelb; bei der Wildform ist die restliche Blüte blaulila. Gartenformen können auch weiße, rosafarbene, purpurrote oder dunkelviolette Blüten haben. Die Narben und Staubbeutel bleiben in der Kronröhre verborgen.

Die zweiklappigen, braunen Kapselfrüchte weisen eine Länge von 5 bis 9 Millimetern und einen Durchmesser von 1,5 bis 2 Millimetern auf. Die Samen sind bei einer Länge von 2 bis 4 Millimetern und einem Durchmesser von etwa 0,5 Millimetern ellipsoid, spanförmig.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 76.

Ökologie
Teil eines Blütenstandes
Vierzählige Blüten im Detail
Blütenstand mit Schmetterlingen (Distelfalter, Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs)

Die Bestäubung erfolgt durch langrüsselige Insekten, insbesondere durch unsere bekanntesten Tagfalter und das Taubenschwänzchen. Auch Honigbienen, Hummeln und Holzbienen gehören zu den Blütenbesuchern und -bestäubern. Die Samen werden als Ballonflieger über den Wind ausgebreitet. Die Samenschale besitzt an beiden Enden blasige Gebilde, die als kleine Flügel die Windausbreitung unterstützen. Pro Jahr kann ein Exemplar ungefähr 20 Millionen Samen bilden.

Hummeln und anderen Bienen, Schmetterlingen und Taubenschwänzchen bietet der Schmetterlingsflieder eine reichhaltige Nektarquelle besonders in der blütenarmen Zeit im Juli und August.


Standort

Heute ist sie eine häufig zu findende Pflanze entlang von Bahngleisen und auf brach liegenden Industrieflächen sowie entlang von Uferböschungen.

Verbreitung/Vorkommen

Der Schmetterlingsflieder stammt aus China und Tibet.

Der Schmetterlingsflieder wird in den gemäßigten Gebieten weltweit als Zierpflanze verwendet. Als Gartenflüchtling etablierte sich der Schmetterlingsflieder in diesen Gebieten auch in der freien Natur. Er ist in Europa, Nordamerika, Australien und Neuseeland ein Neophyt. Der Schmetterlingsflieder gedeiht auf skelettreichen Böden gut. Man findet ihn daher auf Gleisanlagen, an Bach- oder Flussufern oder auf dem Trümmerschutt in den Städten der Nachkriegsjahre. Im Alpenraum findet er sein Optimum in Gesellschaften des Verbands Sambuco-Salicion.

1928 wurde der Schmetterlingsflieder das erste Mal in Deutschland auf einer Kiesbank im Rhein entdeckt. Die nördliche Verbreitungsgrenze ist durch das Winterklima bestimmt. Bei Wintertemperaturen unter 20 Grad Minus sterben die Pflanzenexemplare in der Regel ab. Im Vereinigten Königreich und in der Schweiz wird der Schmetterlingsflieder als invasive Art bewertet (und in die Schwarze Liste der invasiven Neophyten der Schweiz aufgenommen), die durch ihre rasche und schnelle Ausbreitung die Tendenz habe, die Artenvielfalt zu reduzieren.

Heimat

China und Tibet

Giftigkeit

Der Schmetterlingsstrauch wird als wenig giftig eingestuft, wobei alle Pflanzenteile giftig sind, im Besonderen die Blätter und die Samen. Wirkstoffe sind die Glykoside Catalpol, Methylcatalpol, Aucubin und verschiedene Saponine.

Sonstiges

Bienen, Schmetterlingen, Taubenschwänzchen und Hummeln bietet der Schmetterlingsflieder eine reichhaltige Nektarquelle. Anders als gemeinhin vermutet hat die Pflanze jedoch keine positive Auswirkung auf die Artenvielfalt und den Bestand von Schmetterlingen, da sie keine Rolle als Futterpflanze für Schmetterlingsraupen spielt und ihr Nektarangebot in eine Zeit fällt, in der das Nahrungsangebot reichlich ist. Eine Anpflanzung im Garten hat jedoch den Effekt, Schmetterlinge aus der Umgebung anzulocken und ermöglicht ein einfaches Beobachten dieser Tiere.

Schmetterlingsstrauch Steckbrief

Blütenfarbe: blau, lila oder violett; rot, rosa oder purpurn; weiß;
Höhe/Länge von 1m bis 2m
Blütezeit von Juli bis August
Lebensraum: Gärten und Parks; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Ufer, Dämme; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen; wärmeliebend;
Blütenstand: Traube
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: gekerbt; gesägt;
Lebensdauer: Holzgewächs;
Lichtbedarf: Licht;
Bodenart: kalkhaltiger / kalkreicher Boden;
PH-Wert Boden: basisch;
Bodenfeuchte: feucht;

Schmetterlingsstrauch Garten / Anbau

Lichtanspruch: Licht;
Boden Beschaffenheit: kalkhaltiger / kalkreicher Boden;
Boden PH-Wert: basisch;
Boden Feuchte: feucht;

Buddleja bevorzugt sonnige und warme Plätze im Garten und einen kalkreichen Boden. Der Schmetterlingstrauch kann und sollte jedes Frühjahr auf Stock gesetzt, das heißt in Kniehöhe abgeschnitten werden. Er treibt dann stark von unten nach und blüht im Sommer reich. Unterbleibt dieser Schnitt, neigen die Pflanzen dazu, von unten zu verkahlen. Bei einigen schwachwüchsigen Sorten ist der Rückschnitt nur alle 3-4 Jahre notwendig.

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Literatur

Bildquellenverzeichnis





 

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