Wiesen-Schaumkraut - Cardamine pratensis

Familie: Kreuzblütler - Brassicaceae

Kategorie: Heilpflanze  Wildgemüse  

Wiesen-Schaumkraut Info

Cardamine: gr. kardamon = Kresse; "Schaumkraut"
pratensis: auf Wiesen wachsend

Das Wiesen-Schaumkraut wurde zur Blume des Jahres 2006 gewählt. Die Stiftung Naturschutz Hamburg und Stiftung zum Schutze gefährdeter Pflanzen begründete ihre Entscheidung für diese vielerorts noch häufig vorkommende Art damit, dass mit der Wahl einer solchen Feuchtwiesenart auf die zunehmende Gefährdung dieses Biotoptyps aufmerksam gemacht werden soll. Von dem Rückgang solcher Gebiete sind immer mehr Grünlandarten in ihrer Verbreitung betroffen. So sind in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern die Bestände des Wiesen-Schaumkrauts bereits so weit zurückgegangen, dass die Art dort als gefährdet eingestuft wird und den Rote Liste-Status 3 erhielt.

Das Wiesen-Schaumkraut ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die mit einem kurzen, wenig verdickten „Wurzelstock“ (Rhizom) im Boden überwintert. Die Pflanzen bilden eine niedrige Blattrosette, aus der ein runder, hohler, beblätterter Stängel hervor wächst, der Wuchshöhen zwischen 15 bis 60 Zentimeter erreicht.

Die gestielten, unpaarig gefiederten Grundblätter haben zwei bis 15 Paare rundlicher Fiederblättchen. Die kurz gestielten Stängelblätter sind ebenfalls gefiedert, tragen aber länglich schmale Fiederblättchen.

Die zwittrigen Blüten sind vierzählig. Die „Kreuzblüten“ des Wiesen-Schaumkrautes bestehen aus vier Kronblättern und sechs gelben Staubblättern, die ungefähr dreimal so lang wie die vier grünen Kelchblätter sind. Die Kronblätter sind weiß bis blassrosa mit dunkleren Adern. Die „Kreuzblüten“ vereinigen sich in einer endständigen Traube, jedoch entstehen am oberen Teil des runden, hohlen Blütenstängels häufig noch weitere kleine Blütentrauben. Bei Regenwetter und Dunkelheit krümmen sich die Blütenstiele und die sich schließenden Blüten nehmen eine nickende Stellung ein. Die Früchte sind Schoten, eine Unterform der Kapselfrucht. Sie sind stabförmig, mit einem Durchmesser von etwa einem Millimeter und etwa 2 bis 5,5 Zentimetern Länge.


Standort

Als Standort werden frische bis feuchte Fett- und Feuchtwiesen sowie Bruch- und Auenwälder der collinen bis montanen Höhenstufe bis etwa 1.700 m ü. NN bevorzugt. Durch eine Bewirtschaftung feuchter Wiesen wird die Ausbreitung dieser Art stark gefördert. Auch in nährstoffreichen Stauden- und ausdauernden Unkrautfluren, an nährstoffreichen Gewässern, an Quellen und Quellläufen sowie in Hochstaudenfluren und Gebüschen der Gebirge ist die Art anzutreffen.

Verbreitung/Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Wiesen-Schaumkrauts reicht von Europa bis zur arktischen Klimazone in Nordasien und Nordamerika. Es ist dabei in diversen Biotoptypen zu finden. Es zählt zu den häufigen mitteleuropäischen Pflanzen.

Verwendung in der Küche

Die jungen Blätter, die vor der Blüte gesammelt werden, sowie die jungen Sprossen sind essbar und schmecken auf Grund des enthaltenen Senfölglykosids kresseähnlich und leicht scharf. Sie werden in Salaten, in Kräutersuppen, als Gewürz für Quark und Frischkäse sowie in Saucen verwendet.

Inhaltsstoffe

Wiesen-Schaumkraut enthält als Inhaltsstoffe Senfölglykoside, Bitterstoffe und Vitamin C.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Wiesenschaumkraut-Tee wird in der Volksmedizin gegen Rheuma und andere Schmerzzustände verwendet. Heilwirkungen beruhen vor allem auf dem enthaltenen Vitamin C sowie den Senfölglykosiden, die insbesondere auf Niere und Leber anregend wirken. Dieser Wirkung verdankt das Wiesen-Schaumkraut auch die volkstümlichen Bezeichnungen Bettsoicher, Harnsamen und Griesblümel. Die in der Pflanze enthaltenen Wirkstoffe wirken jedoch auf Magen und Nieren auch reizend und dürfen nur in Maßen genossen werden.

Wiesen-Schaumkraut Steckbrief

Blütenfarbe: blau, lila oder violett; weiß;
Höhe/Länge von 15cm bis 60cm
Blütezeit von April bis Juni
Lebensraum: (Fett-) Wiesen und Weiden; Gewässer, Feuchtgebiete; Ufer, Dämme; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Traube
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: gekerbt; gewellt;
Trockenfrüchte: Schote
Häufigkeit: verbreitet
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Lichtbedarf: Licht;
Nährstoffbedarf: mäßig nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden; torfiger Boden / Torfboden;
PH-Wert Boden: mäßig sauer; neutral;
Bodenfeuchte: frisch;

Wiesen-Schaumkraut Garten / Anbau

Lichtanspruch: Licht;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden; torfiger Boden / Torfboden;
Boden PH-Wert: mäßig sauer; neutral;
Boden Feuchte: frisch;
Boden Nährstoffgehalt: mäßig nährstoffreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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