Finger-Segge - Carex digitata

Familie: Riedgrasgewächse - Cyperaceae

Kategorie: Sauergräser  

Finger-Segge Info

Carex: lat. carex = Riedgras; "Segge"

Die Gattung Carex ist außerordentlich formen- und artenreich. Sie umfasst momentan mindestens 150 zum Teil schwer unterscheidbare Arten bzw. Unterarten und Übergangsformen, die nur mit spezieller Literatur zu bestimmen sind.

Die Finger-Segge ist eine immergrüne, ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von etwa 10 bis 30 Zentimetern erreicht. Diese Pflanzenart bildet keine Ausläufer aus, dafür jedoch kleine Horste. Ihre Blattscheiden sind charakteristisch purpurrot gefärbt. Die dunkelgrünen Blätter sind 2 bis 4 mm breit.

Der Blütenstand der Finger-Segge besteht aus einer endständigen, gestielten männlichen und etwa 2 bis 5 weiblichen häufig voneinander entfernten Ähren . Jede Ähre besteht dabei wiederum aus fünf bis zehn Blüten-Ährchen. Die unterste gestielte Ähre ist nach unten abgesetzt. Die obersten ein oder zwei weiblichen Ähren überragen die männliche Ähre. In jedem Blüten-Ährchen gibt es etwa 4 mm lange Schläuche, die besonders zur Spitze hin behaart sind und im reifen Zustand hellbraun glänzen. Die gezähnten Spelzen sind rotbraun gefärbt. In jeder Blüte gibt es stets drei Narben.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 48, 50, 52 oder 54.

Ökologie

Die Blütezeit der Finger-Segge reicht von April bis Mai; die Fruchtreife von Mai bis Juni. Ihre Blüten werden vom Wind bestäubt (Anemophilie), ihre Samen von Ameisen ausgebreitet (Myrmecochorie). Sie vermehrt sich jedoch auch vegetativ mit Hilfe ihres Rhizoms.

Die Samen halten eine Keimruhe von 2 Jahren ein. Die einzelnen Pflanzen werden 5 bis 10 Jahre alt.


Standort

Sie besiedelt Laub- und Mischwälder mit steinigem, im Ganzen aber tiefgründigem Boden in warmen Lagen. Sie geht in den Alpen auch auf schattige Matten und in feinerdereiche, tiefe Felsspalten. Sie steigt aber kaum über die Waldgrenze auf. In den Allgäuer Alpen steigt sie im Tiroler Teil an der Schlicke bis zu 1900 m Meereshöhe auf. An ihren Fundorten bildet sie meist kleine Bestände. Die Finger-Segge ist in Mitteleuropa eine schwache Charakterart der Querco-Fagetea-Klasse.

Die Finger-Segge braucht basenreichen, lockeren, gut zersetzenden mullhaltigen Lehmboden, der kalkarm sein darf, halb beschattet und gut durchlüftet sein sollte und zeitweise feucht, doch nicht staunass sein darf.

Verbreitung/Vorkommen

Allgemeine Verbreitung

Die Finger-Segge ist ein eurasiatisch-subozeanisches Florenelement. Sie kommt im größten Teil Europas vor; sie fehlt aber in Irland, Island, im nördlichen Skandinavien und im eigentlichen Mittelmeergebiet. Nach Osten erstreckt sich ihr Areal bis ins westliche Sibirien, bis ins Kaukasus-Gebiet, bis Nordost-Anatolien und bis zum Nordiran. In Süddeutschland kommt die Finger-Segge relativ häufig vor, in Mittel- und Norddeutschland dagegen nur zerstreut bis selten. In den kalkreichen Gebieten Mitteleuropas kommt sie zerstreut vor, im mitteleuropäischen Tiefland ist sie selten, sie fehlt hier westlich der Elbe fast durchweg.

Finger-Segge Steckbrief

Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar;
Höhe/Länge von 10cm bis 30cm
Blütezeit von April bis Mai
Lebensraum: Gebirge; Mauern, Felsen, Felsspalten; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Ähre oder Quirl
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Häufigkeit: zerstreut
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1900m
Lichtbedarf: Halbschatten; Schatten;
Nährstoffbedarf: basenreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; kalkarmer / kalkfreier Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Bodenfeuchte: feucht; mäßig feucht;

Finger-Segge Garten / Anbau

Lichtanspruch: Halbschatten; Schatten;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; kalkarmer / kalkfreier Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Boden Feuchte: feucht; mäßig feucht;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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