Gewöhnlicher Natternkopf - Echium vulgare

Familie: Boretschgewächse - Boraginaceae

Kategorie: Garten  Giftpflanze  Hummelblume  Pionierpflanze  

Gewöhnlicher Natternkopf Info

Echium: gr. echis = Schlange (Blütenform); "Natternkopf"
vulgaris: allgemein, gewöhnlich

andere Namen: Himmelbrand, Starrer Hansl, Stolzer Heinrich

Eine Besonderheit ist, dass der Gewöhnliche Natternkopf problemlos auf schwermetallkontaminierten Böden überleben kann. Untersuchungen zeigten u. a., dass die Besiedelung des Natternkopfes auf Zink und Blei belasteten Flächen, die genetische Vielfalt der Pflanze auf unbelasteten Flächen erhöht.

Vegetative Merkmale

Der Gewöhnliche Natternkopf ist eine zweijährige oder mehrjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 25 bis 100 Zentimetern. Er bildet als Speicherorgan manchmal eine Rübe aus. Der Stängel ist steif und mehr oder weniger stielrund. Der Gewöhnliche Natternkopf besitzt kurze, steife „Borsten“ an Stängeln und Blättern. Die Borstenhaare sind am Grund knotig verdickt. Die immergrünen Blätter sind lineal lanzettlich und erreichen Längen von bis zu 10 Zentimetern.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Mai bis Oktober. Seine Blüten stehen in Thyrsen mit einfachen Wickeln. Die Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle und im Gegensatz zu den Blüten der meisten anderen Boraginaceen schwach zygomorph. Die Kronblätter sind 15 bis 22 Millimeter lang, zuerst rosafarben bis violett, später färben sie sich blau bis himmelblau. Charakteristisch ist die trichterförmige Kronröhre mit ungleichen Zipfeln. Die Staubblätter sind ungleich lang und ragen aus der Blüte heraus. Der Fruchtknoten ist tief vierspaltig. Der Griffel ist zweispaltig und zwischen den Klausen grundständig.
Pollen des Gewöhnlichen Natternkopfes (400×)

Die Klausenfrüchte (Spaltfrüchte) zerfallen in vier kleine, glatte Teilfrüchte, sogenannte Klausen.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 32.
Ein Mauerfuchs am Gewöhnlichen Natternkopf

Ökologie

Der Gewöhnliche Natternkopf ist eine Trockenpflanze und überdauert den Winter als Hemikryptophyt mit Hilfe ihrer Pfahlwurzel.

Blütenökologisch handelt es sich um vormännliche „Rachenblumen“; die herausragenden Griffel und Staubblätter dienen als Landeplatz für die Bestäuber. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, vor allem Bienen, Schwebfliegen und Falter; letztere besuchen die Blüten sehr gerne. Es wurden über 40 Schmetterlingsarten als Besucher festgestellt. Der Hauptbesuch der Insekten erfolgt gegen 15 Uhr. Die Blüten vollziehen einen Farbwechsel von rot nach blau. Bienen lernen, dass nur die rosa Blüten reich an Nektar sind. Der graublaue Pollen ist mit 0,01 mm sehr klein. Die Blüten sind zuerst männlich, dann weiblich (vormännlich).

Die Ausbreitung der Diasporen, es sind die Klausen, erfolgt durch Kleb- und Klettwirkung, vom Wind und durch den Menschen.


Standort

Er gedeiht an trockenen bis halbtrockenen Ruderalstellen, auf steinigen Fluren, an sandigen Plätzen und auf Silikattrockenrasen. Er ist typisch für Pflanzengesellschaften der Sedo-Scleranthetea in der nördlich temperierten Breiten. Er ist eine Charakterart des Echio-Melilotetum. In den Allgäuer Alpen steigt er im Tiroler Teil am Häselgehrberg bei Häselgehr in Höhenlagen bis zu 1600 Metern auf.

Verbreitung/Vorkommen

Der Gewöhnliche Natternkopf ist in Europa und Westasien, beispielsweise ganz Deutschland verbreitet.

Giftigkeit

Die Pflanzenteile sind für kleinere Warmblütler durch den Gehalt an Allantoin und durch Pyrrolizidinalkaloide, z. B. Heliosupin, giftig. Beim Menschen besteht kaum Vergiftungsgefahr.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

In geringen Dosen wurde die Pflanze in der Volksmedizin als Heilpflanze mit diuretischer, entzündungshemmender, schweißtreibender, adstringenter und antirheumatischer Wirkung verwendet, sie hat jedoch bei längerem Gebrauch eine leberschädigende und carcinogene Wirkung.[5

Gewöhnlicher Natternkopf Steckbrief

Blütenfarbe: blau, lila oder violett; rot, rosa oder purpurn; weiß;
Höhe/Länge von 30cm bis 1,1m
Blütezeit von Juni bis September
Lebensraum: Äcker, Getreidefelder, Brachen; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Steinrasen, Steinschuttfluren;
Blütenstand: Schraubel / Wickel
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig; gewellt;
Behaarung: ganze Pflanze auffällig stark behaart
Häufigkeit: häufig
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude); zweijährig;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 800m
Lichtbedarf: Licht;
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Bodenfeuchte: mäßig trocken;

Gewöhnlicher Natternkopf Garten / Anbau

Lichtanspruch: Licht;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Boden Feuchte: mäßig trocken;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis





 

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