Wasserdost - Eupatorium cannabinum

Familie: Korbblütler - Asteraceae

Kategorie: Heilpflanze  Uferpflanze  Gartenteich  Alpenpflanze  Immunsystem stärkende Pflanze  

Wasserdost Info

Eupatorium: lat. Pflanzenname, nach Eupator (Mithridates VI.), Kö­nig v. Pontus (120-63 v. Chr.) eher aber aus gr. hepatoria = Leber, Heil­pflan­ze; "Wasserdost"
cannabinus: hanfähnlich (Blattform)

andere Namen: Kunigundenkraut, Wasserhanf, Alapkraut, Albdost, Albkraut (Schlesien), Alpkraut (Elsass, bereits 1482 erwähnt), Blauwetterkühl, Bolkenskruit, Bruchwurz (Schlesien), Donnerkraut (Niederrhein, Westfalen) Dosten (Augsburg), Drachenkraut (Schlesien), lange Garbe, Gischklee (Schweiz), Grundheil, Hanfkraut (bereits 1482 erwähnt), Hertzlile, Hirschdost, Hirschgünsel (Schlesien), Hirschklee, Hirtzklee, Kunigkraut (Schlesien), Lämmerschwanz (Mark bei Belzig), Leberbalsam (Schlesien), braunes Leberkraut, Lebertrost, Mannskraft, Mannsliebe, Ottig, rotes Ruhrkraut (Österreich), wild Scarleye (mittelniederdeutsch), wild Scarleyge (mittelniederdeutsch), wilde Scharleie (mittelniederdeutsch), wilde Scharlige (mittelniederdeutsch), Scherze, Schlosskraut (Elsass), Schümpferblume (im Sinne von Liebhaberblume, Henneberg, Franken), wilde Selbe, Stundenkraut, Tosten (bereits 1587 erwähnt), Tugendblume (Schlesien), Veltsalway (mittelhochdeutsch), Waterdoust, Wasserdost, Wasserhanf (St. Gallen im Oberrheintal, Schwaben), Wasserottich (Schlesien), Wassersenf, Wetterklee, Wetterkraut und heidnisch Wundkraut.

Der Gewöhnliche Wasserdost ist eine sommergrüne, mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 50 und 175 Zentimetern erreicht. Dieser Hemikryptophyt bildet einen einfachen, reich beblätterten Stängel, welcher oft rötlich überlaufen ist. Seine gegenständig angeordneten Laubblätter sind handförmig gefiedert mit drei bis sieben Fiedern. Die Blattränder sind lappig gezähnt.

Der Gewöhnliche Wasserdost blüht zwischen Juli und September. Der dichte, leicht gewölbte, schirmrispige Blütenstand besteht aus zahlreichen körbchenförmigen Teilblütenständen. Die vier- bis sechsblütigen Blütenkörbchen bestehen ausschließlich aus Röhrenblüten, die aus fünf verwachsenen rosafarbenen, seltener weißen Kronblättern gebildet werden. Aus der Blütenröhre ragen die Narben weit heraus. Die stumpfen Hüllblätter sind dachziegelartig angeordnet. Der Kopfboden besitzt keine Spreublätter. Der Pappus besteht aus vielen Haaren und ist 3 bis 5 Millimeter lang. Die Achänen sind 2 bis 3 Millimeter lang.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.

Ökologie

Die Blüten werden von Insekten bestäubt (Entomophilie). Insbesondere Schmetterlinge und Schwebfliegen sprechen auf die Blütenstände an. So bildet für den Russischen Bär der Nektar des Wasserdosts im Spätsommer eine überaus wichtige Nahrungsquelle. Selten ist auch Selbstbestäubung zu beobachten. Die Samen werden durch den Wind verbreitet (Anemochorie). Der Wasserdost ist ein Nitrifizierungs- und Feuchte-Zeiger.


Standort

Der Gewöhnliche Wasserdost wächst bevorzugt in feuchten Wiesen, Feuchtwiesenbrachen, an Ufern von Gräben und Bächen oder an Waldrändern und in Waldschlägen. Er ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Convolvulo-Eupatorietum aus dem Convolvulion-Verband, kommt aber auch in Gesellschaften des Atropion vor.

Verbreitung/Vorkommen

Der Gewöhnliche Wasserdost ist in ganz Europa verbreitet. Nach Nordamerika und Australien wurde diese Pflanzenart eingeführt.

Inhaltsstoffe

Der Wasserdost enthält: Eupatorin (ein zytotoxisches Flavon), Bitterstoffglykosid, Harz, Gerbstoffe, ätherisches Öl, Saponine, Polysaccharide, Pyrrolizidinalkaloide. Gerade aufgrund der enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide wird eine Anwendung neuerdings kritisch gesehen.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Wasserdost wird seit langem als Heilpflanze verwendet. Er ist auch heute noch Bestandteil vieler pflanzlicher Arzneimittel. Traditionell wird Eupatorium cannabinum bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, bei Fieber und bei grippalen Infekten und Erkältung eingesetzt. Die immunstimulierende Wirkung ist in erster Linie auf den Gehalt von immunstimulierenden Polysacchariden zurückzuführen.

Sonstiges

Die Blüten werden von Insekten bestäubt (Entomophilie). Insbesondere Schmetterlinge und Schwebfliegen sprechen auf die Blütenstände an. So bildet für den Russischen Bär der Nektar des Wasserdosts im Spätsommer eine überaus wichtige Nahrungsquelle. Selten ist auch Selbstbestäubung zu beobachten. Die Samen werden durch den Wind verbreitet (Anemochorie).

Wasserdost Steckbrief

Blütenfarbe: rot, rosa oder purpurn;
Höhe/Länge von 50cm bis 1,5m
Blütezeit von Juli bis August
Lebensraum: Gewässer, Feuchtgebiete; Ufer, Dämme; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Doldenrispe, Scheindolde
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: gesägt;
Trockenfrüchte: Achäne
Häufigkeit: häufig
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Zeigerpflanze: Feuchtezeiger; Nährstoff / Stickstoffzeiger;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1100m
Bestäubungsart: Insektenbestäubung;
Nährstoffbedarf: basenreich; nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;
Bodenfeuchte: feucht; frisch;

Wasserdost Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;
Boden Feuchte: feucht; frisch;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich; nährstoffreich;
Viscum-Entoxin® NErkältungs-Entoxin®Neolin-Entoxin®
Ekzem-Entoxin® N

Literatur

Bildquellenverzeichnis





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