Pfennigkraut - Lysimachia nummularia

Familie: Myrsinengewächse - Myrsinaceae

Kategorie: Heilpflanze  Alpenpflanze  

Pfennigkraut Info

Lysimachia: n. d. gr. Feldherrn Lysimachos, Leibwächter von Ale­xan­der d. Gr. (360 - 281 v. Chr.), nach dessen Tode König von Thrakien und Make­donien; "Gilb­wei­derich"
nummularius: Pfennig-(Blattform)

andere Namen: kriechender Gilbweiderich, Münzkraut, Pfennig-Gilbweiderich

Die Gattungsbezeichnung Lysimachia bezieht sich auf den antiken Feldherrn Lysimachos, den Alexander der Große als einen der Diadochen einsetzte. Lysimachos soll der Legende nach als Erster diese Pflanzengattung entdeckt haben.

Die Artbezeichnung nummularia (lat. nummus = Münze) und der deutsche Name spielt auf die Ähnlichkeit der Blätter mit kleinen Geldstücken (Pfennigen) an.

Beim Pfennigkraut handelt es sich um eine immergrüne, kriechende, ausdauernde krautige Pflanze, die auf geeigneten Böden rasenartig wächst. Sie erreicht eine Wuchshöhe von nur 5 Zentimetern. Die drüsig punktierten, gegenständig an den Stängeln angeordneten Laubblätter bestehen aus einem kurzen Blattstiel und einer rundlichen oder elliptischen Blattspreite mit stumpfer Blattspitze. Die Länge der Blätter variiert zwischen 1,5 und 2,5 Zentimeter, die Breite beträgt 1,5 bis 2 Zentimeter.

Die bis 30 Millimeter lang gestielten, leuchtend gelb gefärbten fünfzähligen Blüten entspringen einzeln den Blattachseln. Sie besitzen ein doppeltes Perianth. Die unbehaarten, am Grund herzförmigen Kelchzipfel werden etwa 3 bis 5 Millimeter lang. Die Kronzipfel entwickeln eine Länge bis etwa 15 Millimeter. Obwohl die Blüten von Insekten bestäubt werden, sind die Blüten oft steril und bilden kaum Fruchtansatz aus. Die Samen der selten entstehenden Kapselfrüchte werden über Wasser und Menschen ausgebreitet.

Die Pflanzenart breitet sich vorwiegend vegetativ aus. Sie bildet dazu bis zu 50 Zentimeter lange, überirdisch kriechende Ausläufer, die sich an den Knoten bewurzeln und von der Mutterpflanze abtrennen. Diese sogenannte Blastochorie als überwiegende Ausbreitungsform ist im Pflanzenreich selten. Die blastochore Ausbreitung wird von den meisten Pflanzen – beispielsweise Walderdbeeren – als ergänzende Ausbreitungsstrategie genutzt.

Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 32, 36, 43 oder 45.


Standort

Das Pfennigkraut gedeiht vor allem auf feuchten und nährstoffreichen Böden. Im Garten wird es häufig an den Ufern von Teichen gepflanzt, da es eine ausgezeichnet bodendeckende Pflanze ist.

Verbreitung/Vorkommen

Das Pfennigkraut ist eine in den gemäßigten Gebieten Europas und Asiens vorkommende Art. Es wird heute auch als Zierpflanze angeboten und hat somit weltweit Verbreitung gefunden. An einigen Standorten ist es auch verwildert und gilt daher in einigen Regionen außerhalb Eurasiens als Neophyt.

In den Allgäuer Alpen steigt es in Bayern zwischen Höflealpe und Hölloch bis zu 1300 m Meereshöhe auf.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

In der Volksheilkunde wurde das Pfennigkraut früher als Hustenmittel verwendet. Es wurde daher in mittelalterlichen Bauerngärten gepflanzt. Das Vorkommen kann daher gelegentlich sogar eine Zeigerfunktion für eine frühere menschliche Besiedlung haben.

In Mitteleuropa spielt das Pfennigkraut in der Pflanzenheilkunde keine Rolle mehr. In Osteuropa wird es gelegentlich noch gegen Durchfall, Rheuma, Blutungen und Schwindsucht verwendet.

Sonstige Verwendung

Pfennigkraut kann auch in nicht zu warmen Aquarien kultiviert werden. Bis 25 Grad ist die Stängelpflanze dauerhaft für die submerse Kultur geeignet. Der Wuchs ist dann vertikal mit wenig verzweigtem Stängel. An die Wasserwerte stellt Lysimachia nummularia keine besonderen Ansprüche. Durch ihr rasches Wuchern, auch (als Sumpfpflanze) über Wasser, ist sie bestens geeignet, dem Wasser Nährstoffe zu entziehen.

Pfennigkraut Steckbrief

Blütenfarbe: gelb;
Höhe/Länge von 10cm bis 50cm
Blütezeit von Mai bis Juli
Lebensraum: (Fett-) Wiesen und Weiden; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Gewässer, Feuchtgebiete;
Blütenstand: Traube
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Behaarung: ganze Pflanze nicht oder nur wenig behaart
Verholzungsgrad: Stängel krautig
Häufigkeit: verbreitet
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Zeigerpflanze: Feuchtezeiger; Frischezeiger; Lehmzeiger; Nässezeiger;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1200m
Lichtbedarf: Halbschatten; Schatten;
Nährstoffbedarf: basenreich; nährstoffreich;
Bodenart: lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;
Bodenfeuchte: feucht; mäßig feucht; wechselnass / zeitweise überschwemmt;

Pfennigkraut Garten / Anbau

Lichtanspruch: Halbschatten; Schatten;
Boden Beschaffenheit: lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;
Boden Feuchte: feucht; mäßig feucht; wechselnass / zeitweise überschwemmt;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich; nährstoffreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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