Bastard-Mohn - Papaver hybridum
Kategorie: Giftpflanze Ackerwildkraut Archäophyt mediterrane Pflanze
Bastard-Mohn Info
Papaver: lat. Pflanzenname, Abl. unklar; "Mohn"hybridus: gekreuzt, hybridisiert
andere Namen: Krummborstiger Mohn
In Deutschland gilt der Bastard-Mohn als "stark gefährdet", in einigen Bundesländern ist die Pflanze vom "Aussterben bedroht" oder bereits "ausgestorben".
Der Bastard-Mohn (Papaver hybridum) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). Die dem Sand-Mohn ähnelnde Pflanzenart unterscheidet sich durch ihre kugeligen, steif borstigen Samenkapseln.
Die einjährige, krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 15 bis 50 cm, selten auch bis zu 60 cm. Die ganze Pflanze stirbt mit der Reifung der Samen ab. Der spärlich verzweigte Stängel ist aufrecht oder aufsteigend, beblättert und mit anliegenden, etwa 1 bis 1,5 mm langen, weißlichen, borstigen Haaren besetzt. Der Bastard-Mohn verfügt über eine basale Blattrosette und mehrere Stängelblätter. Die spärlich behaarten Laubblätter sind ein- bis dreifach fiederteilig, 7 bis 15 cm lang und 2 bis 3 cm breit. Die lanzettischen Blattlappen haben spitze oder abgerundete Zipfel. Die unteren Blätter sind gestielt, weiter oben mit schmalem Grund sitzend.
Standort
Der Bastard-Mohn wächst auf kalkhaltigen Lehm- und Tonböden in Getreideunkrautgesellschaften, seltener auch in Schuttunkrautgesellschaften und landwirtschaftlich genutzten Flächen.Die Licht bis Halbschatten liebende Pflanze kommt in warmen vom Seeklima geprägten Gebieten vor. Nach den ökologische Zeigerwerte von Ellenberg markiert sie konstant leicht feuchte, schwach basige Böden mit mäßigem Stickstoffgehalt an.
Verbreitung/Vorkommen
Er ist ursprünglich im Mittelmeerraum und Großbritannien, Nordafrika, Südwest-Asien (Afghanistan und Pakistan) heimisch, in andere Gebiete wurde er eingeführt. In Deutschland gilt sie als Archäophyt (vor 1492 durch menschliche Aktivitäten eingeführt). Man trifft die Pflanze in den warmgemäßigten Breiten bis Höhenlagen von ca. 700 Meter an.Giftigkeit
Die gesamte Pflanze ist giftig, vor allem die Kapsel enthält viele giftige Alkaloide. Für die Herstellung von Betäubungsmitteln und insbesondere für die Herstellung von Opium hat sie keine Bedeutung.Inhaltsstoffe
Bei der hier beschriebenen Art wird aufgrund der nahen Verwandtschaft zu Klatsch-Mohn (Papaver rhoeas) von der Möglichkeit des Vorhandenseins der Giftstoffe des Klatsch-Mohns ausgegangen, da genaue Daten zur Art nicht vorliegen.Im Klatschmohn können viele Alkaloide mit einem Gesamtgehalt von 0,11–0,12 % nachgewiesen werden. Prinzipiell enthalten alle Pflanzenteile als Hauptalkaloid das schwach giftige Rhoeadin (Gehalt etwa 0,06 %), insbesondere der weiße Milchsaft. Weitere erwähnenswerte Inhaltsstoffe sind Rhoeadin, Allocryptopin, Berberin, Coptisin, Papaverin, Roemerin, Rhoeadin und Sinactin sowie Schleimstoffe, Gerbstoffe, Meconsäure und Mecocyanin. Die Samen sind ungefährlich, nach Verzehr größerer Mengen kann es jedoch zu Magen-Darm-Beschwerden mit Bauchschmerzen kommen.
Das im Schlafmohn enthaltene Morphin ist im Klatschmohn nicht enthalten.
Bastard-Mohn in
Kräuterbuch von Jacobus Theodorus "TABERNAEMONTANUS" anno 1664
Auszug aus "New vollkommenlich Kräuter-Buch : mit schönen und künstlichen Figuren aller Gewächs der Baümen, Stauden und Kräutern...:das erste [-das ander und dritte] Theil darinn viel und mancherley heilsamer Artzeney vor allerley innerlichen und eusserlichen Kranckheiten, beyde der Menschen und des Viehes sampt ihrem nützlichen Gebrauch beschrieben werden.../ durch Iacobum Theodorum Tabernaemontanum... ; das ander und dritte Theil...verbessert durch Hieronymum Bauhinum... ; mit sehr nutzlichen Marginalien, Synonimis, newen Registern und anderm vermehret durch Hieronymum Bauhinum..."
Tabernaemontanus M.DC.LXIV (1664): Das Erste Buch Von Kraeutern
Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999
Sonstiges
In Deutschland ist diese Art als "stark gefährdet" eingestuft. Gesicherte aber gefährdete Vorkommen gibt es in Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Die deutschen Bestände sind weiter rückläufig. Hauptursache dafür ist die Überdüngung der Böden mit Stickstoff und der Einsatz von Herbiziden. Die Verantwortung Deutschlands für die Erhaltung der Art wird als "gering" angesehen, da dessen Anteil am Gesamtverbreitungsgebiet kleiner 10 % und als Randgebiet eingestuft ist.Innerhalb Zentraleuropas gilt diese Art nicht als gefährdet.
Bastard-Mohn Steckbrief
Blütenfarbe: rot, rosa oder purpurn;Höhe/Länge von 15cm bis 60cm
Blütezeit von Mai bis Juli
Lebensraum: Äcker, Getreidefelder, Brachen; Ebene; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Mittelgebirge; Steinrasen, Steinschuttfluren;
Blütenstand: Endständige Einzelblüte
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: ganzrandig;
Trockenfrüchte: Kapsel
Häufigkeit: selten
Lebensdauer: einjährig;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 700m
Lichtbedarf: Licht;
Nährstoffbedarf: basenreich; nährstoffreich;
Bodenart: lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Bodenfeuchte: frisch; mäßig trocken; trocken;
Bastard-Mohn im Web
Bastard-Mohn Garten / Anbau
Ausaat von 4 bis 6Saatort: Direktsaat
Saattiefe: 0,5cm
Lichtanspruch: Licht;
Boden Beschaffenheit: lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Boden Feuchte: frisch; mäßig trocken; trocken;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich; nährstoffreich;
Schütze diese Pflanze besonders!
ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten! Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Schweiz! Kategorie CR (Vom Aussterben bedroht) |
ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten! Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Deutschland! Kategorie 2 (stark gefährdet) |
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