Berg-Hemlocktanne - Tsuga mertensiana

Familie: Kieferngewächse - Pinaceae

Kategorie: Nadelbaum  winterhart  Baustoff  

Berg-Hemlocktanne Info

Die Berg-Hemlocktanne (Tsuga mertensiana) ist ein Nadelbaum aus der Gattung der Hemlocktannen. Sie unterscheidet sich durch die Blattstellung, die Größe der Zapfen und den Aufbau der Pollen von den anderen Vertretern der Hemlocktannen und wird daher in eine eigene Untergattung gestellt. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich entlang der Südküste Alaskas und entlang der Westküste Kanadas und der USA. Sie wächst in den schneereichsten Gebieten Nordamerikas und kommt mit äußerst kurzen Vegetationsperioden aus.

Die Berg-Hemlocktanne wächst als immergrüner Baum, der Wuchshöhen von meist 10 bis 30, selten bis 46 Meter bei einem maximalen Brusthöhendurchmesser von 150 Zentimetern erreicht. Er bildet eine schmale, kegelförmige Krone mit dünnen, überhängenden Ästen. An der Waldgrenze in Alaska oder der Sierra Nevada bleibt sie jedoch klein und kann auch strauchige Formen annehmen. Sehr alte freistehende Bäume haben unregelmäßige, grobastige und oft auch schiefe Kronen. Die 2,5 bis 3,8 Zentimeter dicke Borke älterer Bäume ist dunkel, graubraun, tief gefurcht und hart. Junge Bäume besitzen eine hellgraue bis graue und glatte Borke. Das Holz ist dichtfaserig und weist ein fast weißes Splintholz und einen rotbraunen bis hellbraunen Kern auf. Das Wurzelsystem ist flach und weitstreichend.

Junge Zweige besitzen eine rötlich braune und in den ersten zwei bis drei Jahren behaarte Rinde. Die bei einer Länge von bis zu 5 Millimeter spitz-eiförmigen und rötlich-braunen Winterknospen besitzen pfriemlich zugespitzte Knospenschuppen. Weibliche Blütenknospen werden etwa 3 Millimeter länger als Blattknospen, beide werden von 25 Knospenschuppen bedeckt, die äußeren sind hellbraun und behaart, die inneren glänzend dunkelbraun. Männliche Blütenknospen besitzen zehn Knospenschuppen, wobei die äußeren hellbraun und etwas verdickt sind, während die inneren dünner und weiß sind.

Die Nadeln stehen schraubig an den Zweigen und werden 0,5 bis 2,5 Zentimeter lang und 1 bis 1,2 Millimeter breit. Sie sind linealisch, stumpf und ganzrandig und von blaugrüner bis silberweißer Farbe. Sie laufen an der Basis mit einem schlanken Stiel aus. Die Oberseite ist gewölbt, und der vordere Teil auf beiden Seiten mit Spaltöffnungsstreifen versehen. Die Nadeln der Berg-Hemlocktanne bleiben meist drei bis vier Jahre am Baum.

Die Berg-Hemlocktanne ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch) und ab etwa 20 Jahren mannbar. Die weiblichen Blütenzapfen stehen im oberen Drittel, die männlichen im unteren Bereich der Krone. Die weiblichen Blütenzapfen stehen terminal und aufrecht an jungen Zweigen, mit glänzend purpurroten, seltener auch gelbgrünen Samenschuppen. Die Deckschuppen sind nicht sichtbar. Die männlichen Zapfen stehen seitlich an den Zweigen in den Achseln vorjähriger Nadeln und haben eine violette bis purpurrote Farbe. Die Pollen haben zwei Luftsäcke, was sie von den Pollen anderer Tsuga-Arten unterscheidet. Nach dem Bestäuben bleiben die leeren männlichen Blütenzapfen noch mehrere Monate am Baum. Die Blütezeit beginnt im Juni, in nördlichen Lagen erst im Juli. Die Bestäubung findet etwa Anfang August statt. Die Bäume blühen jährlich; alle zwei bis acht Jahre, auf nassem Untergrund auch seltener, blühen und fruchten sie besonders stark (Mastjahre).

Die heranwachsenden Zapfen sind rötlich bis purpurrot und färben sich bei Reife Mitte September braun. Sie haben dann eine Länge von 3 bis 8 Zentimeter, sind länglich-zylindrisch und verjüngen sich an beiden Seiten. Sie bestehen aus 80 bis 100 fächerförmigen Schuppen mit je zwei Samenanlagen. Der Rand der Schuppen ist dünn, unregelmäßig gezähnt oder etwas ausgefranst. Die äußersten Schuppen an der Zapfenspitze und -basis bilden meist keine Samen, üblicherweise werden etwa 70 Samen je Zapfen gebildet, davon etwa 30 Vollkörner. Sie werden ab Mitte Oktober aus den Zapfen entlassen, indem sich die Schuppen weit zurückbiegen, die sich bei Feuchtigkeit wieder schließen. Leere Zapfen können ein weiteres Jahr am Baum verbleiben. Die Samen sind 3 Millimeter lang, hellbraun und haben einen etwa 8 Millimeter großen, rechteckigen Flügel. Sie werden vom Wind verbreitet und keimen epigäisch.


Standort

Die Berg-Hemlocktanne wächst auf Böden vulkanischen und glazialen Ursprungs, auf metamorphen Gesteinen und auf Sandstein. Kalkhaltige Böden werden gemieden. Optimal sind lockere, grobkörnige, gut entwässerte, frische Böden. Der pH-Wert der Böden reicht von 3,4 bis 6,2. In Alaska und British Columbia findet man sie auch am Rande von Mooren, wo sie jedoch kleinwüchsig und krumm bleibt. In küstennahen Gebirgen und in der Sierra Nevada wächst sie oft auf blankem Fels.

Verbreitung/Vorkommen

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Berg-Hemlocktanne erstreckt sich vom südlichen Alaska über British Columbia (Kanada) und den Nordwesten der USA bis nach Kalifornien, Idaho und Montana über etwa 4000 Kilometer. Die Südgrenze ihres Verbreitungsgebiets liegt im Sequoia Nationalpark im Süden der kalifornischen Sierra Nevada. Sie wächst häufig in subalpinen Höhenlagen der Coast Mountains, der Kaskadenkette und des Siskiyou-Gebirges. Besonders reiche geschlossene Bestände gibt es auch im Crater-Lake-Nationalpark. Sie wächst von der Meeresküste von Alaska bis in Höhenlagen von 3000 Metern in der Sierra Nevada. In Kanada findet man sie in Höhenlagen zwischen 750 und 1800 Metern.

Heimat

Nordamerika

Verwendung als Baustoff

Die Berg-Hemlocktanne hat nur eine geringe wirtschaftliche Bedeutung, was auch auf die üblicherweise unzugänglichen Standorte zurückgeführt werden kann. Das Holz wird meist zusammen mit dem Holz der Westamerikanischen Hemlocktanne (Tsuga heterophylla) als Sperrholz, Konstruktionsholz für den Innenausbau und zur Herstellung von Zellstoff und Papier genutzt.

Sonstige Verwendung

Sie wird selten als Ziergehölz verwendet, man findet sie in Europa meist nur in Sammlungen. Anbauversuche in Mitteleuropa sind fehlgeschlagen. Sie hat auch kaum Bedeutung für den Erosionsschutz.

Berg-Hemlocktanne Steckbrief

Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar;
Höhe/Länge von 10m bis 40m
Blütezeit von Mai bis Oktober
Blütenstand: Kätzchen / Zapfen
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Verholzungsgrad: Stängel holzig
Lebensdauer: Holzgewächs;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis





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