Karthäuser-Nelke - Dianthus carthusianorum

Familie: Nelkengewächse - Caryophyllaceae

Kategorie: mediterrane Pflanze  Hummelblume  Alpenpflanze  

Karthäuser-Nelke Info

Dianthus: gr. dios = Genitiv von Zeus, anthos = Blüte (wg. der schö­nen Blüte); "Nelke"
carthusianorum: Gen. pluralis, n. d. dtsch. Botaniker und Arzt J.F.Cartheuser (1704-1777) und seinem Sohn J.A.Cartheuser (1734 - 1796), eben­falls Arzt und Botaniker, sowie Direktor des Bot. Gartens in Gießen

andere Namen: in Österreich Stein-Nelke, Stoanagl

Die Blüten der Karthäuser-Nelke zeigen den typischen Aufbau von Tagfalterblumen: aufrechte Stellung, leuchtend rote Färbung, enger Röhrenbau und tief verborgener Nektar.
Sie war Blume des Jahres 1989.


Die mehrjährige, kahle krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 15 und 45 cm. Die Blätter sind schmal-linealisch, gegenständig und am Grund scheidig verwachsen. Die Scheide wird bis 15 mm lang; etwa viermal so lang wie die Blattbreite. Die zwittrigen, fünfzähligen Blüten befinden sich in vier- bis 15-blütigen, endständigen Köpfchen. Die Krone ist purpurn und etwa 2 bis 2,5 cm im Durchmesser. Die Kronblätter sind vorne gezähnt. Der Kelch und die Hochblätter sind braun und lederartig-trockenhäutig. Blütezeit ist von Juni bis September.


Standort

Als Standort werden sonnige warme Hänge auf Kalk- und Silikat-Trockenrasen, Böschungen, Heiden und sandige Wälder bevorzugt.

Verbreitung/Vorkommen

Ihr Verbreitungsgebiet umfasst Süd-, West- und Mitteleuropa.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Die Art wurde früher sehr häufig in Klöstergärten (u.a. im Kartäuserorden) als Heilpflanze kultiviert. Offensichtlich führte dies zur Namensgebung. Die gesamte Pflanze enthält seifige Bestandteile (Saponine), welche die Mönche als Tinktur äußerlich bei Muskelschmerzen oder Rheuma angewandt haben.

Sonstiges

Der Name der Pflanze leitet sich nach neuesten Angaben der botanisch-etymologischen Fachliteratur nicht von den Naturforschern Johann Friedrich Cartheuser (1704-1777) und seinem Sohn Friedrich August Cartheuser (1734-1796) ab, sondern von der Landschaft Chartreuse bzw. vom Kartäuserorden. Dieser wird im Deutschen wegen seiner Ableitung von lateinischen Cartusia nicht mit „th“ geschrieben (siehe Duden). Daher ist die überwiegend gebrauchte Schreibweise (siehe Internet) „Karthäusernelke“ falsch.



In Österreich existieren mehrere Unterarten:

Voralpen-Karthäuser-Nelke (D. c. subsp. alpestris): in Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark (obermontan bis alpin)
Serpentin-Karthäuser-Nelke (D. c. subsp. capillifrons): im Burgenland, Niederösterreich und der Steiermark (montan)
Gewöhnliche Karthäuser-Nelke (D. c. subsp. carthusianorum): alle Bundesländer (evtl. in Vorarlberg ausgestorben (collin bis montan)

(In Deutschland kommt nur die Unterart D. c. subsp. carthusianorum vor.)

Karthäuser-Nelke Steckbrief

Blütenfarbe: rot, rosa oder purpurn;
Höhe/Länge von 15cm bis 50cm
Blütezeit von Juni bis September
Lebensraum: Halbmagerrasen; Magerrasen; Mittelgebirge; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen; wärmeliebend;
Blütenstand: einfache Dolde
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Besonderheiten Blatt/Pflanze: Verwachsen: Zwei gegenständige Blätter sind am Grund verbunden ( z. B. Lonicera);
Verholzungsgrad: Stängel krautig
Trockenfrüchte: Kapsel
Häufigkeit: verbreitet
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1000m
Bestäubungsart: Falterbestäubung;
Lichtbedarf: Licht;
Nährstoffbedarf: basenreich; nährstoffarm;
Bodenart: +/- humoser Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; Lößboden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
PH-Wert Boden: mäßig sauer; mild; neutral;
Bodenfeuchte: trocken;

Karthäuser-Nelke Garten / Anbau

Lichtanspruch: Licht;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; Lößboden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Boden PH-Wert: mäßig sauer; mild; neutral;
Boden Feuchte: trocken;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich; nährstoffarm;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


Schütze diese Pflanze besonders!

ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie V (Arten der Vorwarnliste)





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