Krainer Lilie - Lilium carniolicum

Familie: Liliengewächse - Liliaceae

Kategorie: Zwiebelpflanze  Alpenpflanze  

Krainer Lilie Info

Lilium: lat. = Lilie; "Lilie"

Die Krainer Lilie ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 50 bis 100 Zentimeter, die eiförmige bis runde, gelbliche Zwiebel ist ausgewachsen um die 6 Zentimeter groß.

Die Pflanze bildet ab dem Frühjahr einen unbehaarten und im unteren Teil purpur gefleckten Stängel aus. Er ist dicht mit wechselständig angeordneten, aufrecht abstehenden lanzettförmigen Blättern besetzt, die bis zu 8 Zentimeter lang sind, der Blattrand ist ebenso wie die Nervatur der Blattunterseite papillös bewimpert.

Im Mai bis Juli erscheint eine Rispe mit einer, gelegentlich bis sechs, unangenehm riechenden, hängenden Blüten. Die verkehrt-lanzettlichen, bis zu 5 Zentimeter langen Blütenhüllblätter sind stark zurückgebogen. Die Farbe ist hellzinnoberrot bis feuerrot, dem Grund zu dunkel gepunktet und papillös. Eine Nektarrinne ist vorhanden. Die Staubbeutel sind safrangelb, die Griffel keulenförmig.

Die Frucht ist eine 3 bis 4 Zentimeter lange, stumpfkantige Kapsel, die bis zu 6 Millimeter langen Samen keimen bei direkter Aussaat sofortig-hypogäisch, ansonsten verzögert-epigäisch. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.


Standort

Die Krainer Lilie ist kalkliebend und wächst auf felsigen Hängen, trockenen, steinigen Wiesen und Felsschutt in der montanen bis subalpinen Höhenstufe, meist zwischen 1800 und 2000 Metern, gelegentlich auch bis zu 220 Meter herab- oder bis zu 2400 Meter aufsteigend. Sie findet sich dort in Senken, in denen sich Feuchtigkeit und Humus gesammelt haben.

Verbreitung/Vorkommen

Die Krainer Lilie findet sich von Italien und Österreich bis in das ehemalige Jugoslawien. In Deutschland und der Schweiz ist sie nicht heimisch. In Österreich kommt sie nur in Kärnten in den Karawanken und am Dobratsch vor. Sie ist hier selten und steht unter vollständigem gesetzlichen Naturschutz. Häufig ist sie im südöstlichen Alpenraum und im Dinarischen Gebirge, wo sie besonders in den Karawanken, den Julischen Alpen und dem Triestiner Karst zu finden ist.

Sonstiges

Die Krainer Lilie wurde 1837 von Franz Karl Mertens und Wilhelm Daniel Joseph Koch erstbeschrieben, der wissenschaftliche Name wurde von Johann Jakob Bernhardi geprägt und ist eine latinisierte Form von Krain, der Heimat der Art, auf die auch der Trivialname verweist.

Als Teil einer systematisch schwer auflösbaren Gruppe zumeist südosteuropäischer Arten war ihre systematische Position immer wieder umstritten, zahlreiche andere Unterarten, Varietäten und Formen wurden beschrieben und vielfach wieder zu anderen Arten gestellt oder als eigenständige Arten eingeordnet (so Lilium ponticum, Lilium jankae, Lilium bosniacum und Lilium albanicum). Sie selbst wurde 1896 von Adriano Fiori als Varietät der Seealpen-Lilie und durch Victoria Matthews 1984 als Unterart der Pyrenäen-Lilie eingeordnet. All ihre Untertaxa werden heute nicht mehr akzeptiert. Molekulargenetische Untersuchungen untermauerten sowohl die Eigenständigkeit der Art selbst wie auch die der zuvor noch als Unterart angesehenen Taxa.

Krainer Lilie Steckbrief

Blütenfarbe: gelb; orange; rot, rosa oder purpurn;
Höhe/Länge von 50cm bis 1m
Blütezeit von Mai bis Juli
Lebensraum: (Fett-) Wiesen und Weiden; Gebirge; Magerwiesen; Mauern, Felsen, Felsspalten; Steinrasen, Steinschuttfluren; Trockenrasen;
Blütenstand: Rispe
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Häufigkeit: selten
Lebensform: Kryptophyt (=Geophyt, Überdauerungsorgane (Erneuerungsknospen) überdauern unter der Erde/Schlamm/Wasser)
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 200m
Höhenstufe max. in den Alpen: 2400m
Bodenart: kalkhaltiger / kalkreicher Boden;
Bodenfeuchte: mäßig trocken; trocken;

Krainer Lilie Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: kalkhaltiger / kalkreicher Boden;
Boden Feuchte: mäßig trocken; trocken;
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Uresin-Entoxin®Fella-Entoxin®Adenolin-Entoxin® NN

Literatur

Bildquellenverzeichnis





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