Zitronen-Melisse - Melissa officinalis
Kategorie: Heilpflanze Gewürzpflanze Garten Ölpflanze Duftpflanze Teepflanze winterhart Bienenblume Mischkultur Hummelblume Räucherpflanze
Zitronen-Melisse Info
officinalis: arzneilich, gebräuchlichandere Namen: Herztrost, Honigblum, Mutterkraut, Nervenkräutel, Riechnessel, Klostermelisse
Die aromatisch duftende Zitronenmelisse war Heilpflanze des Jahres 2006.
Die Melisse oder Zitronenmelisse (botanisch Melissa officinalis) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Lippenblütler.
Die Zitronenmelisse ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die 25 bis 30 Jahre alt werden kann, Wuchshöhen von 20 bis 90, selten 120 cm erreicht und mehr oder weniger stark nach Zitronen duftet. Sie bildet ein Rhizom, von dem kurze, unterirdische Ausläufer abgehen.
Die Stängel stehen aufrecht bis aufsteigend, sind verzweigt und mit 0,5 mm langen Drüsenhaaren und 1 bis 2 mm langen, abstehenden drüsenlosen Haaren besetzt. Die Behaarung ist meist spärlich, die Pflanzen können auch fast kahl sein. Die Blätter haben 1,5 bis 3,5 cm lange Blattstiele, die Spreite ist 2 bis 6, selten 9 cm lang, 1,5 bis 5, selten 7 cm breit. Die Blattform ist breit eiförmig bis rhombisch oder länglich, am Ende stumpf oder kurz zugespitzt, am Grund gestutzt oder keilförmig, der Blattrand ist grob und ziemlich regelmäßig kerbig gesägt.
Standort
Die Zitronen-Melisse wächst bevorzugt auf nährstoffreichen, warmen und trockenen Standorten mit humusreichem sandigem Lehm- oder lehmigem Sandboden.Verbreitung/Vorkommen
Die Zitronen-Melisse ist im Östlichen Mittelmeergebiet und in Westasien beheimatet. Das natürliche Areal reicht von Anatolien über den Kaukasus, Irak und Iran bis Pakistan. Heute wird sie weltweit in den gemäßigten und warmen Zonen kultiviert und verwildert regelmäßig.Heimat
östliches MittelmeergebietVerwendung in der Küche
Die Zitronenmelisse wird als Gewürz- oder Arzneipflanze und als Bienenweide angebaut. Die Blätter werden als Küchengewürz verwendet. Extrakte aus den Blättern werden zu Kräuterlikören verarbeitet. Zum Aromatisieren von kalten Getränken, Salaten und Saucen sowie Kompotten wird Melisse verwendet. Tee und Wein kann man aus ihr herstellen. Melissentee soll beruhigend wirken und verdauungsfördernd sein. Am aromatischsten ist Zitronenmelisse vor der Blüte.Inhaltsstoffe
Melissenblätter enthalten 4 bis 7 % Hydroxyzimtsäure-Derivate, vor allem Rosmarinsäure (die sogenannten Labiatengerbstoffe), aber auch Chlorogensäure, Kaffeesäure u.a. Ätherisches Öl ist zu 0,05 bis 0,3 %, in Zuchtsorten bis zu 0,8 % enthalten. Die wichtigsten Komponenten sind Citral (mit 40 bis 70 %, als Gemisch aus Geranial und Neral), Citronellal (1 bis 20 %) und ?-Caryophyllen (5 bis 15 %). Weitere Bestandteile sind Caryophyllenepoxid, Germacren D, Methylcitronellal, 6-Methyl-5-hepten-2-on, Geranylacetat, ?-Copaen und Nerol.Die Zusammensetzung des ätherischen Öls ist von der Herkunft und den Klimabedingungen, vom Erntezeitpunkt und dem Alter der Pflanze abhängig.
Melisse enthält ätherisches Öl (Hauptbestandteile Citral und Citronellal, Linalool, Geraniol und Aldehyde) aber auch Gerbstoffe (hauptsächlich Rosmarinsäure), Bitterstoffe, Harz, Schleimstoffe, Glykoside, Saponine und Thymol. Der Vitamin-C-Gehalt der frischen Pflanze pro 100 Gramm Frischgewicht beträgt 253,0 Milligramm.
Verwendung in der Pflanzenheilkunde
Als Droge werden die Blätter (Melissae folium) verwendet. Die traditionelle Verwendung ist die Unterstützung der Magenfunktion und bei nervlicher Belastung. Präparate wie Teeaufgüsse, Flüssig- oder Trockenextrakte aus der Melisse wirken beruhigend und krampflösend. Sie werden bei Einschlafstörungen und Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. Häufig werden sie in Teemischungen mit anderen beruhigend wirkenden Drogen eingesetzt. Bäder werden bei Entzündungen der Haut und der Genitalorgane eingesetzt, aber auch als Entspannungsbäder. Weitere Anwendungsgebiete sind Gallenleiden und hypertone Dyskinesie.Aufgrund des Gehaltes an Phenolcarbonsäurederivaten, vor allem Rosmarinsäure, haben Melissenblätter eine antimikrobielle und antivirale Wirkung. Dies wird in Salben zur Behandlung von Herpes simplex eingesetzt. In der Volksmedizin wird die Zitronenmelisse auch gegen Erkältungskrankheiten und Kreislaufschwäche eingesetzt. Im Handel ist echtes reines Melissenöl aufgrund des hohen Preises (rund 6000 Euro pro kg) selten nur selten erhältlich, meist sind es Ersatzöle wie Citronellaöl, Zitronengrasöl oder Verfälschungen (Indisches Melissenöl) unter dem irreführenden pharmazeutischen Namen Melissa indica. Es handelt sich dabei um Arten der Duftpelargonie:
Pelargonium citrodorum, die nach Zitrone duftet
Pelargonium crispum, die nach Zitrone duftet
Pelargonium odoratissimum mit einem Duft von Zitronen und Äpfeln
Als sogenannte Klostermelisse wird sie dem hochprozentigen (79 Vol.-% Alkohol) Klosterfrau Melissengeist zugesetzt. Es handelt sich dabei um die hier beschriebene Zitronenmelisse (Melissa officinalis) und nicht etwa um eine bestimmte Art, Unterart oder Sorte.
Verwendung in Homöopathie/Anthroposophie
Gemäß der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis gehört zu den Anwendungsgebieten die Harmonisierung der Empfindungsorganisation, besonders bei Krämpfen im Magen-Darm-Bereich und im Bereich der Harn- und Geschlechtsorgane.Zitronen-Melisse Steckbrief
Blütenfarbe: weiß;Höhe/Länge von 20cm bis 1m
Blütezeit von Juni bis August
Lebensraum: gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.;
Blütenstand: Ähre oder Quirl
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: gekerbt; gesägt;
Trockenfrüchte: Nuß
Häufigkeit: zerstreut
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Lichtbedarf: Licht;
Bodenfeuchte: trocken;
Zitronen-Melisse im Web
Zitronen-Melisse Garten / Anbau
Lichtanspruch: Licht;Boden Feuchte: trocken;