Alpen-Kreuzkraut - Senecio cordatus

Familie: Korbblütler - Asteraceae

Kategorie: Heilpflanze  Giftpflanze  Alpenpflanze  

Alpen-Kreuzkraut Info

Senecio: lat. senex, senis = Greis (weißer Pappus, Greisen­haar); "Greis­kraut"
cordatus: herzförmig

andere Namen: Alpen-Greiskraut, Syn.: Jacobaea alpina (L.) Moench, Cineraria alpina (L.) L., Senecio alpinus (L.) Scop., Cineraria cordifolia Gouan, Senecio cordifolius (Gouan) Clairv. non L. f., Senecio cordatus W.D.J.Koch.

Vegetative Merkmale

Beim Alpen-Greiskraut handelt es sich um eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 100 Zentimetern erreicht. Das charakteristischste Merkmal innerhalb der Gattung Jacobaea sind die breiten, höchstens 1,5-mal so langen wie breiten, und ungeteilten Laubblätter mit einem deutlich herzförmigen Spreitengrund. Im Gegensatz zum ähnlichen Berg-Greiskraut (Jacobaea subalpina (W.D.J.Koch) Pelser & Veldkamp) sind die Blattstiele bei Jacobaea alpina nicht geflügelt. Der Blattrand ist unregelmäßig gezähnt. Auf der Unterseite sind die Laubblätter oft spinnwebartig wollig behaart, können aber auch fast kahl sein.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Die Blütenkörbe stehen in schirmrispigen Gesamtblütenständen. Die Hülle der goldgelben Blütenkörbe besitzt einen Außenkelch.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20, seltener 40.

Beim Alpen-Greiskraut handelt es sich um einen Hemikryptophyten. Die Bestäubung erfolgt durch Fliegen und Falter


Standort

Sie zieht nährstoffreiche und kalkhaltige Böden vor. Sie ist eine Charakterart des Verbandes Rumicion alpini, kommt aber auch in Gesellschaften der Verbände Adenostylion, Alno-Ulmion oder Agropyro-Rumicion vor. Das Alpen-Greiskraut ist ein Intensivwurzler und ein Stickstoff- und Beweidungszeiger.

Verbreitung/Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Alpen-Greiskraut umfasst Frankreich, Deutschland, die Schweiz, Italien und Österreich. Das Alpen-Greiskraut kommt in alpinen Hochstaudenfluren, Erlen-Gebüschen oder auf Almen in den Alpen in Höhenlagen bis zu etwa 2000 Meter vor. Das Alpen-Greiskraut kommt in den Allgäuer Alpen in Gipfelnähe der Kanzelwand in Bayern in einer Höhenlage von 2030 Metern vor. Auch in höher gelegenen Gebieten des Alpenvorlands kann man es ab und zu finden.

Giftigkeit

Alle Arten der Gattung Senecio sind durch Pyrrolizidinalkaloide giftig, die zum großen Teil leberschädigend und langfristig krebsauslösend wirken. Für das Fuchssche Greiskraut wurde außerdem eine mutagene Wirkung nachgewiesen. Die Vergiftungssymptome treten meist sehr spät, das bedeutet nach Wochen oder Monaten auf. Vergiftungen können auch über Honig oder Kuhmilch erfolgen. Vergifteter Honig schmeckt bitter und hält gewöhnlich von weiterem Verzehr ab. Das Vieh meidet Senecio-Arten auf der Weide, jedoch nicht im Heu, wo das Gift erhalten bleibt. Hohe Greiskraut-Anteile können sehr starke Schäden beim Vieh hervorrufen. Sehr hohe Dosen führen auch zu sofortigen, zum Teil tödlichen Vergiftungen, besonders bei Kleinsäugern. Besonders gefährdet sind Pferde und Rinder.

Inhaltsstoffe

Alle Arten der Gattung Senecio enthaltenen mehr oder weniger leberschädigende Pyrrolizidinalkaloide auch bei Hautkontakt. Der Gehalt ist in den Blüten meist bis zu doppelt so hoch wie im Kraut. Im Einzelnen kann Acetyl-, E- und Z-Erucifolin, 21-Hydroxyintegerrimin, Integerrimin, Jacobin, Jacolin, Jaconin, Jacozin, Retrorsin, Ridellin, Senecionin, Seneciphyllin, Senecivernin, Spartioidin und Usaramin enthalten sein.
Daneben sind meist, wie in allen Korbblütlern, Sesquiterpenlactone vorhanden.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Bergbauern verwenden einen Absud des Krautes zum Reinigen von Wunden.

Sonstiges

An Stellen mit intensivem Weidebetrieb kann das Alpen-Greiskraut zu einem lästigen und schnell wachsenden „Unkraut“ werden.

Alpen-Kreuzkraut Steckbrief

Blütenfarbe: gelb;
Höhe/Länge von 30cm bis 1m
Blütezeit von Juli bis September
Lebensraum: (Fett-) Wiesen und Weiden; Gebirge;
Blütenstand: Köpfchen, Körbchen
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: doppelt gesägt, schrotsägeförmig; gesägt;
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Zeigerpflanze: Nährstoff / Stickstoffzeiger;
Höhenstufen: Hochlage (1500-3000m);
Höhenstufe min: 400m
Höhenstufe max. in den Alpen: 2300m
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;

Alpen-Kreuzkraut Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
Viscum-Entoxin® NSpasmo-Entoxin®Prostata-Entoxin® NUresin-Entoxin®

Literatur

Bildquellenverzeichnis


Diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahren Sie alles zum Datenschutz