Späte Goldrute - Solidago gigantea
Kategorie: Heilpflanze Garten Teepflanze Neophyt Bienenblume Schnittblume Staude Hummelblume verwildernde Zierpflanze
Späte Goldrute Info
Solidago: lat. solidus = gesund, fest (Heilkraft); "Goldrute"giganteus,: riesenhaft, riesig
andere Namen: Riesen-Goldrute, Späte Goldrute, Hohe Goldrute, Stolzer Heinrich
Goldruten-Arten können bis zu 19.000 Samen pro Stängel produzieren. Sie breitet sich auf Trockenrasen- und Brachflächen, etwa entlang von Bahnstrecken, stark aus und verdrängen somit die einheimischen, lichtliebenden Pflanzen.
Vegetative Merkmale
Die Riesen-Goldrute ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 50 bis 200, selten bis zu 250 Zentimetern erreicht. Die Rhizome sind 50 bis 150 Zentimeter, selten bis 250 Zentimeter lang. Ihr Stängel ist dicht beblättert, nur im Bereich des Blütenstands verzweigt, kahl, rot, oft bläulich bereift und höchstens im oberen Teil etwas behaart.
Die Laubblätter sind sitzend, schmal lanzettlich, meist gesägt, selten ganzrandig.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Ende Juli bis Oktober. Der pyramidenförmige, rispige Gesamtblütenstand enthält zahlreiche kurz gestielte, nach oben gerichtete, körbchenförmige Teilblütenstände. Die einen Durchmesser von 2 bis 8 Millimeter auf weisenden Blütenkörbchen enthalten Röhren- und Zungenblüten. Der Körbchenboden ist kahl. Die Zungenblüten sind etwas länger als die 3 bis 4 Millimeter lange Hülle.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18 oder 36.
Ökologie
Die Riesen-Goldrute ist ein Wurzel-Kriechpionier und kann deshalb durch klonales Wachstum ihrer Rhizome dichte Bestände bilden, die über 300 Sprosse/m² aufweisen können. Durch die gut wachstumsfähigen Rhizomfragmente kann sich diese Art vegetativ ausbreiten, z. B. mit fließendem Wasser oder mit Gartenabfällen.
Die Bestäubung erfolgt durch Bienen und Hummeln. Es werden sehr zahlreiche Flugfrüchte (etwa 15000 pro Fruchtstand) produziert, die vom Spätherbst bis zum Frühjahr mit dem Wind ausgebreitet werden.
Trotz ihrer weiten Verbreitung in Deutschland, die oft in dichten Beständen erfolgt, richten Goldruten in schutzwürdigen Biotopen relativ wenig Schaden für die Pflanzen- und Tierwelt an, da meist ruderale Standorte besiedelt werden. Eine landesweite Zurückdrängung der Goldrutenbestände ist ohnehin weder realistisch noch durch ihre Schadauswirkungen gerechtfertigt. Außerdem sollte man bedenken, dass ihre Blüten im sonst blütenarmen Spätsommer zahlreichen Wildbienen, Tagfaltern und Schwebfliegen Nahrung bieten. (2009 zeigten Forschungsergebnisse, dass Goldrutenvorkommen einer weitaus artenärmeren Bestäubergemeinschaft Lebensraum bieten können als die durch sie verdrängte Vegetation.)
Standort
Man findet sie in Mitteleuropa bei uns vor allem in verlichteten Auenwäldern, an Ufern und Schuttplätzen. Sie liebt feuchten, stickstoffhaltigen Lehmboden. Nach Ellenberg ist es eine Lichtpflanze und eine Klassencharakterart ausdauernder Stickstoff-Krautfluren (Artemisietea vulgaris). In den Allgäuer Alpen steigt sie an der Höflealphütte in Bayern in eine Höhenlage von bis zu 1200 Metern auf.Verbreitung/Vorkommen
Die Riesen-Goldrute ist ursprünglich in den USA und im südlichen Kanada verbreitet. Sie ist vor etwa 100 Jahren als Zierpflanze und Bienenweide nach Europa eingeführt worden, inzwischen verwildert und eingebürgert, also ein Neophyt. Außer in Europa ist sie aber auch ein Neophyt in Japan, im Libanon, auf den Azoren und in Mexiko.Heimat
NordamerikaInhaltsstoffe
Wichtige Inhaltsstoffe sind Flavonoide und Triterpensaponine.Verwendung in der Pflanzenheilkunde
Die getrockneten, ganzen oder zerkleinerten, blühenden, oberirdischen Pflanzenteile werden als Teedroge verwendet. Sie wirken harntreibend, krampflösend und entzündungshemmend. Dementsprechend werden Zubereitungen aus der Pflanze zur Durchspülungstherapie bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, bei Harnsteinen und Nierengrieß angewendet.Späte Goldrute Steckbrief
Blütenfarbe: gelb;Höhe/Länge von 50cm bis 2m
Blütezeit von Juli bis September
Lebensraum: Auen; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Gewässer, Feuchtgebiete; Staudenfluren, mont. und alp. Hochstaudenfluren; Ufer, Dämme; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen; wärmeliebend;
Blütenstand: Köpfchen, Körbchen
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig; gesägt;
Trockenfrüchte: Achäne
Häufigkeit: häufig
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Zeigerpflanze: Nährstoff / Stickstoffzeiger;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1200m
Bestäubungsart: Bienenbestäubung; Fliegenbestäubung;
Nährstoffbedarf: basenreich; nährstoffreich;
Bodenart: lehmiger Boden / Lehmboden;
Bodenfeuchte: feucht; frisch; mäßig feucht;
Späte Goldrute im Web
Späte Goldrute Garten / Anbau
Boden Beschaffenheit: lehmiger Boden / Lehmboden;Boden Feuchte: feucht; frisch; mäßig feucht;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich; nährstoffreich;
Weitere Pflanzen der Gattung Solidago