Zwerg-Balsam-Tanne - Abies balsamea nana

Familie: Kieferngewächse - Pinaceae

Kategorie: Heilpflanze  Garten  Duftpflanze  Nadelbaum  winterhart  Baustoff  Räucherpflanze  

Zwerg-Balsam-Tanne Info

Abies: lat. Name der Tanne; "Tanne"

Die Balsam-Tanne ist mit bis zu 20 Meter (selten bis 30 Meter) Wuchshöhe bei einem Brusthöhendurchmesser von 30 bis 60 (selten 90) Zentimetern ein mittelgroßer Baum. Sie kann bis zu 200 Jahre alt werden. Sie bildet eine symmetrische pyramdienförmige Krone die spitz zuläuft aus. Die Krone bildet sich aus den regelmäßigen und dicht stehenden, 5-zähligen Astquirlen des monopodial verzweigten Stammes. Frei stehende Bäume könne bis zum Boden beastet sein.

Die Nadeln sind flach und 20 bis 35 Millimeter lang. Die Form wird als schmal-linear beschrieben. Die Oberseite ist dunkelgrün gefärbt während sich auf der Unterseite zwei silbrig-weiße Stomastreifen befinden. Lichtexponierte Nadeln werden nur 10 bis 15 Millimeter lang und sind dicker. Außerdem sind sie zur Triebachse hin gekrümmt und haben scharfe Spitzen. Die Nadeln duften beim zerreiben stark aromatisch. Sie verbleiben 7 bis 10, selten bis zu 13, Jahre am Baum.

Sämlinge besitzen eine glatte, dünne stumpf graugrün gefärbte Rinde. Die Rinde des jungen Baumes ist glatt und grau- bis braunfarbig. Häufig werden unter der Rinde Harzbeulen gebildet, aus denen Kanadabalsam gewonnen wird. Alte Bäume entwickeln eine dicke borkige, manchmal auch eine glatte, graue bis rotbraune Rinde.

Die Balsam-Tanne wird mit 30 Jahren geschlechtsreif wobei aber auch Bäume auftreten könne die schon mit 15 Jahren ihre ersten Zapfen bilden. Die Balsam-Tanne ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die Blütezeit erstreckt sich je nach Region von Ende Mai bis Anfang Juni. Die Blütenknospen bilden sich an Nadelachsen vorjähriger Zweige. Die männlichen Einzelblüten sind länglich-zylindrisch, 3 bis 6 Millimeter lang und rot, purpurfarben, bläulich, grünlich oder orange und stehen in kleinen Gruppen an den Zweigunterseiten im mittleren Kronenbereich. Die ungestielten, weiblichen Blütenzapfen sind kugelig bis eiförmig; sie weisen eine Länge von etwa 2 Zentimeter und einen Durchmesser von 1,5 bis 3,75 Zentimeter auf; sie sind blau-graugrün oder purpurfarben und stehen in kleinen Gruppen an der Zweigoberseite im oberen Kronenbereich. Die reifen Zapfen sind grau-braun oder violett-braun mit Zapfenschuppen, die eine Größe von etwa 1 bis l,5 mal 0,7 bis 1,7 Zentimeter haben. Die Zapfen selbst werden 5 bis 10 Zentimeter lang mit einem Durchmesser von 4 bis 5 Zentimeter. Unter jeder Samenschuppe befinden sich zwei Samen. Die dreieckigen, braunen Samen weisen eine Größe von etwa 3 bis 6 mal 2 bis 3 Millimeter auf mit purpur-braunen Flügeln, die etwa doppelt so lang sind wie das Samenkorn. Ein Zapfen enthält durchschnittlich 134 Samen. Das Tausendkorngewicht beträgt rund 7,61 Gramm. Im Herbst lösen sich die Samen zusammen mit den Zapfenschuppen von der Zapfenspindel. Der Samen wird vom Wind, selten von Nagern, verbreitet. Sie können dabei eine Strecke von bis zu 150 Metern zurück legen. Die Zapfenspindeln bleiben bis zum nächsten Sommer am Baum ehe sie abfallen. Die Keimlinge besitzen etwa vier Keimblätter (Kotyledonen).

Die Balsam-Tanne ist ein Flachwurzler. Die Wurzeln wachsen selbst in tiefgründigen Böden nicht tiefer als 60 bis 75 Zentimeter. Einzig für Sandböden im nördlichen Ontario ist eine Wurzeltiefe von 137 Zentimeter nachgewiesen. Nicht selten kommt es zu Wurzelverwachsungen mit benachbarten Bäumen. Die Balsam-Tanne geht mit den Pilzen Cenococcum graniforme und dem Körnchenröhrling (Suillus granulatus) eine Mykorrhiza-Symbiose ein.

Das Holz der Balsam-Tanne weist eine cremig-weiße bis hellbraune Färbung auf. Das Kernholz ist farblich nicht vom Splintholz zu unterscheiden. Ist es der Witterung ausgesetzt, färbt es sich hellgrau. Die Jahresringe sind gut sichtbar. Die Holzstrahlen sind sehr schmal und das Parenchym ist nur schwer zu erkennen. Es sind keine Harzkanäle vorhanden. Die Tracheiden erreichen eine Länge von etwa 3,5 Millimeter und einen Durchmesser von 30 bis 40 Mikrometer. Das Holz ist weicher und leichter als das der ostamerikanischen Fichtenarten.


Standort

Sie stellt keine speziellen Ansprüche an den Boden und kommt auf Sand, Kies, Lehm und auf organischen Auflagen über Felsen vor. Sie besiedelt auch sumpfige Plätze. Entscheidend für das Wachstum ist die Bodenfeuchte, wobei sie auf feuchten Böden meist Reinbestände bildet. Der pH-Wert des Bodens sollte zwischen 5,1 und 7,0 liegen. Sie ist in der Lage auch im Schatten größerer Bäume (langsam wachsend) zu überdauern.

Verbreitung/Vorkommen

Die Balsam-Tanne ist eine frostharte Baumart borealer Wälder und hat ihr Optimum in feucht-kühlen Regionen mit Niederschlagsmengen von 700 bis 1.000 mm/Jahr.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

In der Volksmedizin wird ein Aufguss von Nadeln und der Rinde junger Zweige aufgrund des Gehaltes an Vitamin C gegen Skorbut genutzt.

Sonstiges

Das Holz der Balsam-Tanne wird in der Forstwirtschaft hauptsächlich für die Papierherstellung und als Konstruktionsholz verwendet. Als Bauholz ist es ungeeignet, da es Nägel schlecht hält und Holzschutzmittel nur schwer eindringen und es daher leicht verrottet. Es wird aber zur Herstellung von Pappe, Spanplatten, Sperrholz, Kisten, Lattenverschlägen und Holzcontainer benutzt. Klebstoffe und Farben halten besonders gut auf dem Holz.

Kanadabalsam wird aus Harz gewonnen das von der Rinde junger Bäume stammt welche Harzblasen bilden. Kanadabalsam wird bei der Herstellung optischer Instrumente zur Befestigung von Linsen sowie zum Eingießen mikroskopischer Präparate genutzt. Heute wird es zunehmend von synthetischen Stoffen verdrängt. Manche Menschen entwickeln Dermatitis, wenn ihre Haut mit Auszügen der Balsam-Tanne in Berührung kommt.

Zwerg-Balsam-Tanne Steckbrief

Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar;
Höhe/Länge von 10m bis 20m
Blütezeit von April bis Juni
Lebensraum: Gärten und Parks;
Blütenstand: Kätzchen / Zapfen
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Verholzungsgrad: Stängel holzig
Häufigkeit: selten
Lebensdauer: Holzgewächs;

Zwerg-Balsam-Tanne Garten / Anbau

Wegen ihres relativ raschen Wachstums und des harmonischen Aufbaus wird Art wird gelegentlich als Park- und Gartenbaum anpflanzt. Aufgrund ihrer Empfindlichkeit gegenüber Luftschadstoffen und Streusalz ist sie jedoch für den Stadtbereich weniger geeignet.

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Literatur

Bildquellenverzeichnis





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