Nordmann-Tanne - Abies nordmanniana

Familie: Kieferngewächse - Pinaceae

Kategorie: Energiepflanze  Nadelbaum  winterhart  Baustoff  

Nordmann-Tanne Info

Abies: lat. Name der Tanne; "Tanne"

Die Nordmann-Tanne ist ein beliebter Parkbaum und wird plantagenmäßig als Christbaum angebaut. Wichtigster Christbaumproduzent ist Dänemark mit rund 4.000 (Groß-)Produzenten und einem Bestand von gut 100 Millionen Nordmann-Tannen, von denen jährlich etwa 5 Millionen exportiert werden.

Die Nordmann-Tanne ist ein mächtiger, geradstämmiger Baum der Wuchshöhen von bis zu 40 bis 60 Meter und Stammdurchmessern bis 2 Meter erreicht. Sie kann ein Höchstalter von 500 Jahren erreichen. Die dicht beastete Krone ist pyramidenförmig und reicht in geschlossen Beständen bis auf halbe Baumhöhe herab. Ältere Bäume können, ähnlich wie die Weißtanne (Abies alba) eine so genannte „Storchennestkrone“ ausbilden. Frei stehende Bäume sind bis zum Boden hin beastet.

Die Nordmann-Tanne bildet 3 bis 4 Millimeter lange, dunkel- bis rotbraun gefärbte, länglich-eiförmige Knospen aus. Die Knospen sind stets harzfrei. Sie stehen meist einzeln, aber auch zu zweit oder zu dritt an den Triebspitzen. Die Nordmann-Tanne besitzt starre, nicht stechende, 10 bis 30 Millimeter lange und 2 bis 3 Millimeter breite Nadeln. Sie sind oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits hellgrün mit zwei markanten weißen Stomatastreifen. Die Nadelstellung hängt von der jeweiligen Position des Zweiges in der Krone ab. Untere, beschattete Zweige besitzen scheinbar zweizeilige Nadeln. Zweige an höheren, lichtexponierteren Positionen haben spiralig angeordnete Nadeln. Diese decken die Trieboberfläche komplett ab uns sind dachziegelartig angeordnet. Die Nadeln verbleiben zwischen sechs und sieben Jahren am Baum ehe sie abfallen.

In der am 25. November 2006 ausgestrahlten Folge der Fernsehsendung „Frag doch mal die Maus“ wurden an einer Nordmann-Tanne von 1,63 m Höhe, der durchschnittlichen Größe eines deutschen Weihnachtsbaumes, 187.333 Nadeln gezählt.

Die 10 bis 20 Millimeter langen, eiförmigen männlichen Blütenzapfen weisen eine rötlich-braune bis rötlich-gelbe Färbung auf. Sie stehen in den Achseln vorjähriger Nadeln und sind hauptsächlich im unteren Kronenbereich zu finden. Die aufrecht stehenden weiblichen Blütenzapfen weisen zuerst eine grünliche, später eine gelbgrüne bis rötliche Färbung auf. Die mit Harztropfen bedeckten, zylindrischen, rot-braunen Zapfen weisen eine Länge von 8 bis 16 Zentimeter und einen Durchmesser von 3 bis 5 Zentimeter auf. Die Samen reifen von September bis Oktober Die geflügelten Samen sind etwa 1 Zentimeter groß. Die fast quadratischen Deckschuppen schauen unter den Samenschuppen hervor. Es entstehen zwei Samen je Samenschuppe. Die Samenschuppen an der Zapfenbasis bleiben meist steril. Die keilförmigen, braunen Samen sind zwischen 6 und 10 Millimeter lang und 5 bis 8 Millimeter breit. Sie weisen zwei violett oder braun gefärbt Flügeln auf. Die Flügel sind doppelt bis dreifach so groß wie die Samen. Die Keimfähigkeit liegt bei 45 bis 50%. Das Tausendkorngewicht beträgt rund 54 Gramm.

Es wird immer schwieriger für die Zapfenpflücker, kletternd noch alte Bäume zu finden, da an den russischen und georgischen Berghängen des Kaukasuses die Tannen viel zu stark eingeschlagen werden. Deshalb werden in Deutschland, in der Eifel, schon Saattannen angebaut.

Die Rinde der Zweige ist dünn und grau bis braun gefärbt. Die Rinde des oberen Stammes ist glatt und weist eine gräuliche Färbung auf während die rissige Rinde der Stammbasis dunkelgrau gefärbt und deutlich dicker ist.

Sämlinge bilden eine tiefreichende Pfahlwurzel die im Alter durch kräftige Seitenwurzeln ergänzt wird. Selbst auf seichtgründigen Böden bleibt die Pfahlwurzel am Leben. Aufgrund dessen ist die Nordmann-Tanne äußerst sturmfest. Es liegen keinerlei Informationen über Mykorrhiza-Partner vor.

Das weiche und sehr biegefeste Holz der Nordmann-Tanne weist eine weißliche bis gelbliche Färbung auf. Es besteht keinerlei Farbunterschied zwischen Kern- und Splintholz. Die Jahresringe sind gut zu erkennen. Das Holz weist normalerweise keine Harzkanäle auf. Nach Verletzungen entstehen kurzlebige, nur wenig Harz produzierente, traumatische Harzkanäle.


Standort

Sie wächst in kühl-humiden Klima auf tiefgründigen, humosen Lehmböden in Höhenlagen zwischen 900 (Einzelbäume auch schon ab 400) und 2.100 Metern. Dabei bevorzugt sie Nordhänge. Sie ist kalktolerant und bildet Reinbestände oder Mischwälder mit der Kaukasus-Fichte (Picea orientalis) und der Orientbuche (Fagus orientalis).

Verbreitung/Vorkommen

Die Nordmann-Tanne ist im westlichen Kaukasus und im Ostpontischen Gebirge in Georgien, Russland und der nordöstlichen Türkei heimisch. Ihr Verbreitungsgebiet bildet keine zusammenhängende Fläche. Die Gesamtfläche des Verbreitungsareals im Ostpontischen Gebirge umfasst circa 13.200 Hektar.

Verwendung als Baustoff

Ihr Holz wird zur Herstellung von Zellstoff und Papier verwendet.

Sonstige Verwendung

Aufgrund ihres kleinen Verbreitungsgebietes hat die Nordmann-Tanne in ihrer Heimat kaum eine wirtschaftliche Bedeutung. In Mitteleuropa wird die Nordmann-Tanne kaum forstlich angebaut, da sie unter strengen Wintern und Spätfrost leidet.
Aufgrund ihres tiefgreifenden Wurzelsystems wird die Nordmann-Tanne häufig in Mischwäldern angepflanzt um diese sturmfester zu machen.

Nordmann-Tanne Steckbrief

Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar; rot, rosa oder purpurn;
Höhe/Länge von 20m bis 50m
Blütezeit von Mai bis Mai
Lebensraum: Gärten und Parks; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Kätzchen / Zapfen
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Verholzungsgrad: Stängel holzig
Lebensdauer: Holzgewächs;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis





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