Duftende Platterbse - Lathyrus odoratus
Kategorie: Garten Giftpflanze Duftpflanze Bauerngarten verwildernde Zierpflanze
Duftende Platterbse Info
Lathyrus: gr. Name; "Platterbse", "Edelwicke"odoratus: wohlriechend
Vegetative Merkmale
Die Duftende Platterbse ist eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 80 bis 160 Zentimetern erreicht. Der kletternde Stängel ist behaart und deutlich geflügelt. Die Laubblätter sind gefiedert. An den Fiederblättern befindet sich eine endständige Ranke. Je Blatt ist nur ein Paar Fiederblättchen vorhanden, sie sind eiförmig-elliptisch, 2 bis 6 Zentimeter lang und 7 bis 30 Millimeter breit. Die Nebenblätter sind 1,5 bis 2,5 Zentimeter lang.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Juni bis September. Der traubige Blütenstand enthält meist zwei bis sieben, selten nur eine Blüte. Die stark duftende, zwittrige Blüte ist zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch ist 10 bis 11 Millimeter lang. Die Kelchzähne sind fast so lang wie die Kelchröhre. Die Krone hat die typische Form der Schmetterlingsblüte ist weiß, rosa-, purpurfarben, violett oder blau und 2 bis 3,5 Zentimeter lang.
Die behaarte Hülsenfrucht ist 5 bis 7 Zentimeter lang, 10 bis 12 Millimeter breit und enthält acht Samen.
Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 7; es liegt Diploidie vor, also eine Chromosomenzahl von 2n = 14.
Verbreitung/Vorkommen
Die Duftende Platterbse kommt wild in Süd-Italien und Nordwest-Afrika auf Trockenhängen vor.Giftigkeit
Besonders die Samen sind giftig.Verschiedene Arten der Gattung Lathyrus (Platterbse) sind giftverdächtig. Die genaue Ursache der Vergiftungen ist nicht bekannt.
Bei der hier beschriebenen Art wird aufgrund der nahen Verwandtschaft zu Lathyrus sativus (Saat-Platterbse ) von der Möglichkeit der Giftwirkung der Saat-Platterbse ausgegangen, da genaue Daten und Erfahrungen zur Art nicht vorliegen.
Bei Lathyrus sativus (Saat-Platterbse) wurde neben der Giftigkeit für den Menschen eine starke Giftigkeit für Pferde und Rinder nachgewiesen (Lathyrismus).
Lathyrismus tritt auch beim Menschen auf, wenn er sich in Notzeiten überwiegend vom Mehl der trockenheitsresistenten Saat-Platterbsen ernährt. Klinisch manifestiert sich Lathyrismus-Neurotoxizität in Muskelspasmen, Krämpfen der Extremitätenmuskulatur und progressiver spastischer Lähmung (Parese) der Beinmuskulatur. Typisch ist der Gang, bei dem die Betroffenen faktisch von einem Bein aufs andere fallen. Gefühls- und Blasenfunktionsstörungen können ebenfalls auftreten. Gelegentlich wird ein grobschlägiger Tremor der Arme beobachtet.
Für den europäischen Raum ist ein verheerender Ausbruch dieser Erkrankung zu Beginn des 19. Jahrhunderts beschrieben. Viele Spanier ernährten sich während der Befreiungskriege gegen Napoleon in hohem Maße von Platterbsen. Francisco Goya hat die Folgen dieser Erkrankung unter anderem in seiner Radierung Gracias a la Almorta (dt.: Dank der Platterbse) festgehalten. Lathyrismus tritt heute noch in Dürregebieten auf, wenn andere Lebensmittel rar werden. Ausbrüche in der jüngeren Vergangenheit sind unter anderem für China, Indien, Bangladesch und Äthiopien beschrieben. Die Symptomatik tritt im allgemeinen nach längerfristiger und häufiger Aufnahme durch einseitige Ernährung mit Lathyrus-Samen auf. Bei einmaliger Aufnahme sind Beschwerden unwahrscheinlich
Duftende Platterbse Steckbrief
Blütenfarbe: blau, lila oder violett; gelb; rot, rosa oder purpurn; weiß;Höhe/Länge von 80cm bis 1,6m
Blütezeit von Juni bis August
Lebensraum: Gärten und Parks; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.;
Blütenstand: Rispe
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: ganzrandig;
Besonderheiten Blatt/Pflanze: Mit Blattranken; Nebenblätter (kleine Seitenblätter am Blattgrund);
Trockenfrüchte: Hülse
Fruchtfarbe: grün;
Häufigkeit: häufig
Lebensdauer: einjährig;
Duftende Platterbse im Web
Duftende Platterbse Garten / Anbau
Als Zierpflanze wird sie „Duftwicke“, „Edelwicke“ oder „Gartenwicke“ genannt.
Die Duftende Platterbse wird verbreitet als Zierpflanze in Gärten und als Schnittblume genutzt. Sie ist seit Anfang des 18. Jahrhunderts in Kultur. Es gibt zahlreiche Sorten mit unterschiedlichem Wuchs, Zahl und Farbe der Blüten, die Krone ist purpur, rosa, blau, weiß oder mehrfarbig. Spencer-Sorten haben reichblütige Blütenstände.
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