Wohlriechendes Geißblatt - Lonicera caprifolium

Familie: Geißblattgewächse - Caprifoliaceae

Kategorie: Garten  Duftpflanze  Kletterpflanze  Färberpflanze  Bienenblume  Giftpflanze  Strauch  

Wohlriechendes Geißblatt Info

Lonicera: n. d. dtsch. Botaniker Adam Lonitzer, latinisiert: Lo­ni­cerus (1528 - 1586); "Geißblatt"

andere Namen: Gartengeißblatt, Echtes Geißblatt, Jelängerjelieber

Das Echte Geißblatt ist eine rechtswindende, sommergrüne, verholzende Kletterpflanze (Liane), die zwei Meter hoch wachsen kann. Findet sie eine Kletterhilfe wie kleine Bäume, Sträucher, Pfeiler, Tore, Zäune usw., so kann sie eine Höhe von 6 bis zu 10 Metern und eine Breite von bis zu 3 Metern erreichen. Die hohlen Zweige besitzen eine anfangs abstehend behaarte, später verkahlende, weißlich bereifte Rinde. Die einfachen, grünen, gegenständig angeordneten Laubblätter sind eiförmig bis verkehrt-eiförmig und 4 bis 8 (selten bis 10) cm lang. Die oberen Blätter weisen keinen Stiel auf und sind paarweise am Zweig zusammengewachsen.

Jeder Blütenkopf kann aus bis zu zwölf Blüten bestehen. Die Hochblätter sind paarweise verwachsen. Die zwittrigen, fünfzähligen, trompetenförmigen Blüten sind gelblich bis weiß und oft rötlich überlaufen. Die zahlreichen, schönen und merkwürdigen Blüten verströmen von Mai bis Juli in den Abendstunden einen starken, wohlriechenden, süßlichen Geruch. Nach dem Aufplatzen der länglichen roten Röhren werden die cremigweißen Staubgefäße und der Griffel freigegeben. Es sind nur fünf Staubblätter vorhanden. Die Pollen sind gelbfarbig. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli.

Ab dem Spätsommer erscheinen die korallenroten, erbsengroßen, schwach giftigen Beeren (etwa 8 Millimeter groß), die lange hängen bleiben und als ungiftige Vogelnahrung dienen (Verdauungsausbreitung).

Die nektarreichen Blüten werden gerne von Nachtfaltern, Skabiosenschwärmer u. a. besucht.

Durch Überwallung der umschlingenden Triebe des Gartengeißblatt durch den Baum oder Strauch können Sträuche und Bäume geschädigt werden, weil die Struktur der Äste instabil wird, was bis zum Absterben führen kann.


Standort

Der Wurzelbereich benötigt schattige, kühle und feuchte Standorte, um vor Austrocknung geschützt zu sein. Das Echte Geißblatt blüht nur an genügend hellen (sonnigen oder halbschattigen) Standorten.

Verbreitung/Vorkommen

Verbreitet ist das Gartengeißblatt heute in fast ganz Europa, im Kaukasus und in Kleinasien sowie in den südamerikanischen Anden. Das Wohlriechende Geißblatt ist eine beliebte Zierpflanze in Parks und Gärten. Man findet es aber auch verwildert in lichten Wäldern, Hecken oder auf Heideböden, wo es kalkhaltige Böden bevorzugt.

Giftigkeit

Wahrscheinlich sind alle Geißblatt-Arten (Lonicera) giftig. Vergiftungszentralen werden häufig wegen der Früchte konsultiert, obwohl diese nach neueren Untersuchungen nur schwach giftig sind. Bei der hier beschriebenen Art wird aufgrund der nahen Verwandtschaft zur Roten Heckenkirsche (Lonicera xylosteum) von der Möglichkeit der Giftwirkung der Roten Heckenkirsche ausgegangen, da genaue Daten und Erfahrungen zur hier aufgeführten Art nicht vorliegen.
Nach dem Verzehr von mehr als 20 Früchten wurden Vergiftungssymptome wie mindestens Brechdurchfälle und Reizungen des Verdauungssystems beobachtet. Die Wirkung geht eher auf Saponine als auf Alkaloide zurück. Nach älteren Angaben werden weit geringere Mengen (5 Beeren) für Vergiftungen verantwortlich gemacht.

Inhaltsstoffe

Saponine, cyanogene Glykoside, Alkaloide (Xylostein, Xylostosidin), Flavonoide, phenolische Verbindungen.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Die getrockneten Blüten wirken schweiß- und harntreibend, werden aber heutzutage nicht mehr genutzt, da eine Dosierung leichte Vergiftungssymptome (z. B. Erbrechen) hervorrufen kann. Ein Absud aus den Blüten wurde in der früheren keltischen und chinesischen Kräuterheilkunde gegen Leberbeschwerden und Atemwegsinfektionen eingesetzt.

Sonstige Verwendung

Der Wurzelauszug des Gartengeißblattes wurde früher zum Blaufärben verwendet.

Wohlriechendes Geißblatt Steckbrief

Blütenfarbe: gelb; orange; rot, rosa oder purpurn; weiß;
Höhe/Länge von 6m bis 10m
Blütezeit von Mai bis Juli
Lebensraum: Ebene; Gärten und Parks; Heide; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: einfache Dolde
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Besonderheiten Blatt/Pflanze: Blätter stengelumfassend; Stengel rankend;
Fleischige Früchte: Beeren
Fruchtfarbe: orange;
Häufigkeit: zerstreut
Lebensdauer: Holzgewächs;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m);
Lichtbedarf: Halbschatten; Licht;
Bodenart: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden; torfiger Boden / Torfboden;
Bodenfeuchte: frisch;

Wohlriechendes Geißblatt Garten / Anbau

Lichtanspruch: Halbschatten; Licht;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden; torfiger Boden / Torfboden;
Boden Feuchte: frisch;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Schweiz! Kategorie NT (Potenziell gefährdet)





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