Muskatellersalbei - Salvia sclarea

Familie: Lippenblütler - Lamiaceae

Kategorie: Heilpflanze  Gewürzpflanze  Garten  Ölpflanze  

Muskatellersalbei Info

Salvia: lat. salvus = gesund, salvare = heilen (alte Heil­pflan­ze); "Sal­bei"

andere Namen: Muskat-Salbei, Römischer Salbei, Scharlei, Scharlauch, Scharlachkraut

Der Muskatellersalbei ist eine immergrüne zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanze mit pleiokormer Pfahlwurzel. Die Pflanze erreicht Wuchshöhen von 50 bis 110 Zentimetern. Im ersten Jahr wird die Blattrosette ausgebildet, im zweiten Jahr entwickelt sich der Blütenstand. Die Spreite der großen Laubblätter ist einfach und herzeiförmig gestaltet sowie grau behaart. Die violett und rosafarbenen Tragblätter der Scheinquirle sind länger als der Kelch. Die Blütenstandsachsen sind mit einfachen Haaren und Drüsenhaaren (Muskatellergeruch) besetzt. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph. Der Kelch ist breit herzförmig, am Rand kurz bewimpert, lila, weinrot oder weiß. Die Kelchzähne sind begrannt und stechend. Die Krone ist 20 bis 28 Millimeter lang, hellblau, rosa oder lila. Die Kronröhre hat innen auf der Bauchseite eine kleine Schuppe.
Junge Pflanze

Die Blütezeit reicht von Juni bis Juli.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.


Standort

Er besiedelt Felshänge, Wälder, Felder und Wegränder bis in Höhenlagen von 2000 Meter.

Verbreitung/Vorkommen

Der Muskatellersalbei kommt vom Mittelmeerraum bis Zentralasien vor. In Europa ist er eine beliebte Gartenpflanze.

Heimat

Zentralasien

Inhaltsstoffe

Zu den Hauptbestandteilen des farblosen Öls zählen neben Linalylacetat (bis zu 75 %), Linalool (bis zu 30 %) auch Nerolidol und Neroliacetat sowie der Diterpen-Alkohol Sclareol, welche aber je nach Anbaugebiet, Erntezeitpunkt und klimatischen Bedingungen stark variieren können.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Muskatellersalbei wird als Heilpflanze und Gewürz verwendet.
Es werden folgende Drogen genutzt:
Salviae sclareae herba (Synonyme): Herba Gallitrichi, Herba Hormini sativi, Herba Salviae sclareae: Es sind die zur Blütezeit geernteten oberirdischen Pflanzenteile.
Oleum Salviae sclareae (Synonym: Salviae sclareae aetheroleum): Mittels Wasserdampfdestillation können aus 100 kg der Blütenstände sowie Triebspitzen ca. 800 Gramm klares ätherisches Muskatellersalbeiöl (oleum salviae sclareae) gewonnen werden.

Die Wirkung vom Muskateller-Salbei ähnelt in Einigem der des Echten Salbeis. Durch seinen Gehalt an Sclareol hat er auch hormonartige Wirkungen.

In der griechischen und römischen Antike wurde er bei Kopfschmerzen eingesetzt. Blätter und Blüten können roh oder gegart gegessen werden. Die Blüten werden zur Aromatisierung von Wermutweinen verwendet, früher wurden sie auch anderen Weinen zugesetzt. Das Öl der Pflanze wird in der Parfüm- und Kosmetikindustrie verarbeitet. Die Blüten des Muskatellersalbeis sind zugleich eine verhältnismäßig gute Bienenweide. Auf einer mit ihm bestandenen Fläche von einem Hektar kann sich pro Blühsaison ein Honigertrag von 107 bis 174 kg ergeben. Die Blüten des Muskatellersalbeis locken auch sehr zuverlässig die größte in Deutschland vorkommende Einsiedlerbiene, die Große Holzbiene (Xylocopa violacea) an, wenn diese in der näheren Umgebung vorkommt. Aufgrund ihrer Körpergröße kann diese Wildbiene den raffinierten „Schlagbaum“-Bestäubungsmechanismus des Muskatellersalbeis bedienen und damit eine Fremdbestäubung sicherstellen.

Muskatellersalbei Steckbrief

Blütenfarbe: blau, lila oder violett; rot, rosa oder purpurn; weiß;
Höhe/Länge von 50cm bis 1,1m
Blütezeit von Juni bis Juli
Lebensraum: Gärten und Parks; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.;
Blütenstand: Ähre oder Quirl
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: gebuchtet; gekerbt; gesägt; gezähnt;
Häufigkeit: zerstreut
Lebensform: Hemikryptophyten (Überdauerungsknospen liegen an der Erdoberfläche)
Lebensdauer: zweijährig;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Lichtbedarf: Licht;
Wasserbedarf: normal
Bodenfeuchte: frisch; mäßig feucht;

Muskatellersalbei Garten / Anbau

Lichtanspruch: Licht;
Boden Feuchte: frisch; mäßig feucht;

Der Muskatellersalbei (früher auch Scharlach und lateinisch Gallitrichum genannt) wird selten als Zierpflanze in Staudenbeeten kultiviert. Er ist seit spätestens dem 9. Jahrhundert in Kultur, es gibt einige Sorten.

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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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