Färber-Ginster - Genista tinctoria
Kategorie: Heilpflanze Giftpflanze Färberpflanze Hummelblume Alpenpflanze
Färber-Ginster Info
Genista: lat. Pflanzenname; "Ginster"tinctorius: zum Färben
andere Namen: Färbeblume, Schöngelb, Gilbblümli
In der Vergangenheit war der Färber-Ginster als Lieferant eines gelben Farbstoffes bedeutend.
Der Färber-Ginster (Genista tinctoria) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).Färber-Ginster wird 20 bis 60 cm groß und wächst aufrecht oder aufsteigend und buschig verzweigt. Die Pflanze verfügt über eine kräftige, bis zu einem Meter lange Pfahlwurzel. Die Zweige sind grün, tief gefurcht, angedrückt behaart oder kahl. Die Stängel sind immer dornenlos. Die wintergrünen Laubblätter sind einfach und ganzrandig; sie werden 45 (50) mm lang und 10 mm breit.Die gelben Blüten stehen in endständigen 3 bis 6 cm langen, reichblütigen Trauben. Die 8-16 mm lange Krone ist kahl, während der Kelch kahl bis behaart ist. Blütezeit ist von Mai bis August. Die Hülsenfrüchte sind kahl. Insgesamt ist die Art sehr variabel.
Standort
Der Färber-Ginster wächst auf trockenen Wiesen, Heiden und in lichten Eichen- und Kiefern-Wäldern und Trockenwälder. Vom Flachland steigt er bis etwa 1800 m NN. Er zeigt Grundfeuchte an und wächst auf Kalk- und Urgestein, bevorzugt aber kalkarmen, lehmigen Boden.Verbreitung/Vorkommen
Dieser Strauch kommt im Großteil von Europa vor, fehlt jedoch in Irland, Skandinavien sowie im Großteil der Iberischen Halbinsel und Griechenlands. Im Osten reicht das Areal bis zum Ural. In den Alpen fehlt er fast ganz. In Österreich fehlt er in Vorarlberg, in Tirol ist er ausgestorben. Er kommt in ganz Deutschland und auch in der Schweiz vor.Giftigkeit
Die gesamte Pflanze ist durch Chinolizidinalkaloide giftig.Inhaltsstoffe
Das Kraut enthält vor allem N-Methylcitisin, Spartein, Anagyrin und Cytisin (insgesamt 0,08 bis 0,14 %). Die Blüten und Samen enthalten vor allem Cytisin (bis 0,25 %). Daneben Lupanin, Isospartein.Verwendung in der Pflanzenheilkunde
Die Pflanze wird in der Volksmedizin als Diuretikum angewandt, es wirkt auch verdauungsfördernd.Verwendung in Homöopathie/Anthroposophie
In der Homöopathie findet der verwandte Besenginster Anwendung.Sonstiges
Bereits die Römer verwendeten den Färber-Ginster zum Färben von Leinen und Wolle. Eine bedeutende Rolle spielte er auch in England. Als Farbstofflieferant werden Zweige, Blätter und Blüten verwendet. Sie enthalten die gelben Farbstoffe Genistein und Luteolin. Die Ernte erfolgt meist vor der Blüte. Die Farbe ist lichtecht. Die Färbung erfolgt auf vorgebeizter Wolle. Durch Beizen mit Alaun wird die Wolle zitronengelb, durch Nachbehandlung mit Eisen(II)-sulfat dunkelbraun, mit Kupfersulfat olivgrün. Durch eine Überfärbung von Färberwaid stellte man in England das "Kendalgrün" her. Die Malfarbe "Schüttgelb" wurde durch anrühren mit Alaun und Schlämmkreide hergestellt.Färber-Ginster Steckbrief
Blütenfarbe: gelb;Höhe/Länge von 20cm bis 60cm
Blütezeit von Mai bis August
Lebensraum: Heide; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Traube
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: ganzrandig;
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Zeigerpflanze: Verdichtungszeiger;
Höhenstufen: Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1800m
Bodenart: kalkarmer / kalkfreier Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; Silikatboden;
PH-Wert Boden: sauer;
Färber-Ginster im Web
Färber-Ginster Garten / Anbau
Boden Beschaffenheit: kalkarmer / kalkfreier Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; Silikatboden;Boden PH-Wert: sauer;
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