Gewöhnlicher Hohlzahn - Galeopsis tetrahit

Familie: Lippenblütler - Lamiaceae

Kategorie: Hummelblume  Pionierpflanze  Alpenpflanze  

Gewöhnlicher Hohlzahn Info

Galeopsis: gr. gale = Wiesel, Katze, opsis = Aussehen (wg. der zwei Zäh­ne auf der Unterlippe); "Hohlzahn"
tetrahit: vier-, Suffix unklar

andere Namen: Gemeiner Hohlzahn, Stechender Hohlzahn, Stacheliger Hohlzahn, Hanfnessel

Der Gewöhnliche Hohlzahn ist ein Kulturbegleiter. Das Auftreten des Gemeinen Hohlzahns in prähistorischen Pflanzenfunden wird stets als Indiz für menschliche Landnutzung gewertet.

Der Gewöhnliche Hohlzahn (Galeopsis tetrahit) ist eine Art der Gattung Hohlzahn in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).

Der Gemeine Hohlzahn ist eine einjährige krautige Pflanze, die meist 20 bis 30, selten bis 60 cm hoch wird. Der Stängel ist an den Blattknoten stark verdickt und borstig bis stachelig behaart. Auch der Kelch der Blüten ist stachelig-borstig behaart. Diese Haare haben der Art auch den Namen Stacheliger Hohlzahn gegeben.

Die Krone ist rund 1,5 mal so lang wie der Kelch. Die 15 bis 20 mm langen Blüten können sehr unterschiedlich gefärbt sein. Von weiß über rötlich und purpurn bis bläulich-violett kommen alle Farben vor. Meist sind sie aber rosa. Der Mittellappen der Unterlippe ist meist etwas dunkler gemustert mit einem gelblichen Hintergrund. Die Pflanze blüht von Juni bis Oktober. Die Blüten sind „Eigentliche Lippenblumen“. Die beiden Höcker auf der Unterlippe dienen als Kopfführung für Nektar suchende Besucher (vor allem Bienen und Hummeln). Vor dem Abblühen ist spontane Selbstbestäubung möglich.

Die Klausenfrüchte werden durch vorbeistreifende Tiere ausgestreut. Sie bleiben an den Borsten des Stängels und an den stacheligen Kelchzähnen hängen, die elastischen Stängel biegen sich, schnellen anschließend in die Ausgangslage zurück und schleudern die reifen Klausenfrüchte dabei aus den Kelchen (Tierstreuer).

Weidenmeise und Sumpfmeise sammeln die Klausen und legen in der Borke von Bäumen Vorräte an (Versteckausbreitung).


Standort

In Mitteleuropa findet man den Gemeinen Hohlzahn verbreitet in Unkrautgesellschaften auf Äckern, in Waldschlägen, an Wegen und Zäunen, an Schuttplätzen, vor allem in montanen Lagen. Er liebt stickstoffreichen, basischen oder leicht sauren, ja torfigen Boden. In den Alpen kommt er meist nur bis in Höhenlagen von 1560 Metern vor. In den Allgäuer Alpen steigt er am Südhang des Kegelkopfs in Bayern in eine Höhenlage von bis zu 1850 Meter.

Verbreitung/Vorkommen

Die Art ist weit verbreitet und häufig. Ursprünglich kam sie im gemäßigten und meridionalen Eurasien vor. Sie wurde nach Nordamerika verschleppt, wo sie noch in Ausbreitung begriffen ist.

Sonstiges

Der Gemeine Hohlzahn ist allotetraploid. Wahrscheinlich ist er eine natürliche Kreuzung aus dem Bunten Hohlzahn (Galeopsis speciosa) und dem Weichhaarigen Hohlzahn (Galeopsis pubescens).

Gewöhnlicher Hohlzahn Steckbrief

Blütenfarbe: blau, lila oder violett; rot, rosa oder purpurn; weiß;
Höhe/Länge von 20cm bis 60cm
Blütezeit von Juni bis Oktober
Lebensraum: Äcker, Getreidefelder, Brachen; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Steinrasen, Steinschuttfluren; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Ähre oder Quirl
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: gekerbt; gesägt;
Trockenfrüchte: Nuß
Häufigkeit: verbreitet
Lebensdauer: einjährig;
Zeigerpflanze: Nährstoff / Stickstoffzeiger;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1600m
Lichtbedarf: Licht;
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus; torfiger Boden / Torfboden;
Bodenfeuchte: frisch;

Gewöhnlicher Hohlzahn Garten / Anbau

Lichtanspruch: Licht;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus; torfiger Boden / Torfboden;
Boden Feuchte: frisch;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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